Studienübersicht

Master of Arts "Sport und Lebensstil"

spo810 - Körper und Bewegung im Spannungsfeld von Natur und Kultur

Ziele des Moduls/Kompetenzen:
- Verständnis für historisch-anthropologische und biologisch-anthropologische Fragestellungen
- Interdisziplinäre humanwissenschaftliche Perspektiven auf den Menschen
- Einsicht in die historisch-gesellschaftliche und natürlich-biologische ,Natur’ des Menschen
- Befähigung zur Arbeit am Begriff quer zu sportwissenschaftlichen Teildisziplinen
- Kenntnisse zur Kultur- und Sozialgeschichte sowie zur Biologie des Körpers und der Bewegung, einschließlich des Genderaspekts
- Kompetenz zur Deutung von Sport- und Bewegungssituationen

Inhalte des Moduls:
- Vergleichende Betrachtung philosophischer, historischer und biologischer Theorien, Perspektiven und Begriffe der Anthropologie
- Vergleichende Betrachtung der Bedeutung und Entwicklung analytischer Begriffe wie Mensch, Person, Individuum, Subjekt, Körperpraktiken, Bewegung und Bewegen
- Sozial-, kultur- und naturwissenschaftliche Theorien des Körpers und der Bewegung
- Biologische Evolution und soziale Konstitution des Menschen
- Neurobiologie der Wahrnehmung und Bewegung
- Bewegungsanalysen
- Bewegen, Wahrnehmen und Gestalten, (ästhetische) Bildungsprozesse und Prozessanalysen

spo820 - Natur- und kulturwissenschaftliche Aspekte des Lebensstils

Ziele des Moduls/Kompetenzen:
- Sach-, Reflexions- und Deutungskompetenz anhand einer bewegungswissenschaftlichen und sportmedizinischen Thematisierung von Bewegung und Sich-Bewegen
- Bewegung im kodisziplinären Schnittfeld natur- und humanwissenschaftlicher Sichtweisen
- Einsicht in das Bedingungsgefüge von Bewegen, sozialer Welt, bio-medizinischen Faktoren und Lebensführung
- Vertiefte Kenntnis und Reflexion kultursoziologischer Lebensstilkonzepte
- Einsicht in die Zusammenhänge von sozialer Lage, Alter, Geschlecht, Lebensstil, Sportengagement und gesundheitsrelevantem Verhalten
- Kompetenz zur Deutung von Sport- und Bewegungssituationen

Inhalte des Moduls:
- Die Unterscheidung zwischen Bewegung und Sich-Bewegen
- Physiologische und neurophysiologische Kenntnisse zur Analyse von Bewegungen
- Die Bedeutung von Bewegung für die motorische und gesundheitliche Entwicklung, das Wohlbefinden und die Selbstgestaltung in der Lebensspanne
- Bewegungsanalysen
- Theorien und Konzepte des Lebensstils
- Zusammenhänge von Lebensstil, Sportengagement und gesundheitsrelevantem Verhalten in der Lebensspanne
- Bewegen, Wahrnehmen und Gestalten, (ästhetische) Bildungsprozesse und Prozessanalysen

spo830 - Forschungsmethoden in der Sportwissenschaft

Ziele des Moduls/Kompetenzen:
Die Studierenden lernen die forschungsmethodischen Grundlagen, die zum Verstehen, Nachvollziehen und Bewerten von wissenschaftlichen Publikationen und zum Planen und Durchführen eigener Untersuchungen zu sportwissenschaftlichen Fragestellungen benötigt werden. Sie lernen, wie wissenschaftliche Berichte abzufassen sind.

Inhalte des Moduls:
- Forschungsmethodische Grundlagen sowie deskriptive und schließende Statistik
- Behandelt werden zentrale Begriffe, Forschungsdesigns, Datenerhebung, Datenaufbereitung und -analyse für qualitative wie auch quantitative Vorgehensweisen
- Die in der Vorlesung vermittelten Inhalte werden in der Übung in eigenen kleinen Pilotstudien angewendet und gefestigt
- Reflektierter Umgang mit Forschungsmethoden, Erprobung eines angemessenen Instrumentariums in einer eigenen empirischen Studie

spo840 - Kultur und sozialwissenschaftliche Vertiefung

Ziele des Moduls/Kompetenzen:
Die Studierenden vertiefen ihr sozial- und kulturwissenschaftliches Instrumentarium zur Erforschung des Sports und anderer Bewegungspraktiken. Sie lernen multiperspektivisch strukturierte Zusammenhänge zwischen Lebenslagen, Lebensführungsstilen, gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen (etwa der Gesundheitspolitik) und dem Sportengagement innerhalb und außerhalb der Sportorganisationen und vergleichbarer Einrichtungen zu erfassen, die diversen Phänomene des Sports und der Bewegungskultur mit zentralen kulturanalytischen (wie Repräsentation, Performativität und Gender) sowie organisationstheoretischen Konzepten zu analysieren und aus der Zusammenführung der Perspektiven Konsequenzen für die Konzeption zielgruppenbezogener Sportangebote in unterschiedlichen organisatorischen Zusammenhängen des Sports zu ziehen.

Inhalte des Moduls:
Sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven fokussieren unterschiedliche Ebenen und Dimensionen des Sozialen. Sozialwissenschaftliche Optiken nehmen vornehmlich die Systeme der materiellen Reproduktion einer Gesellschaft (Wirtschaft, Berufssystem, Bildungssystem etc. und deren Organisationen) in den Blick, kulturwissenschaftliche Sichtweisen erschließen die sinnhaften Dimensionen des Sozialen (Bedeutungssysteme, Symbole, expressive Formen). Das Modul rückt am Beispiel des Sports das empirische Zusammenwirken dieser nur analytisch zu trennenden Ebenen in den Blick: Es gibt Mittel an die Hand, mit deren Hilfe die Bedeutung des Sports als eigenständiges Funktions- und kulturelles Repräsentationssystem in der modernen, differenzierten Gesellschaft ebenso erschlossen werden kann wie seine Relevanz als sinnhafte und -stiftende Aktivität gesellschaftlicher Subjekte. Es soll insbesondere a) auf die Spezifik der Organisationsformen des Sports und ihrer Interaktionen, sowie b) die Bedeutung gesellschaftlicher und (gesundheits-) politischer Rahmenbedingungen für die individuelle Sinngebung im und durch Sport reflektiert werden. Auf diese Weise soll deutlich werden, dass soziale Strukturen, politische Rahmenbedingungen und organisatorische Kontexte auf der einen sowie sportbezogene Prozesse der Selbstbildung und Subjektivierung auf der anderen Seite einen in sich verflochtenen Zusammenhang bilden.

spo850 - Natur- und gesundheitswissenschaftliche Vertiefung

Ziele des Moduls/Kompetenzen:
- Entwicklung von experimentellen Forschungsdesigns und kritische Reflexion ihrer Angemessenheit
- Recherchen und Analysen von geeigneten Meßmethoden und Diagnoseinstrumenten zu ausgewählten Fragestellungen
- Kompetenz zur Handhabung unterschiedlicher Messinstrumentarien, zur Justierung und Einstellung von Messinstrumenten auf die jeweiligen Versuchspersonen
- Vorbereitung und Betreuung von Versuchspersonen auf das jeweilige Experiment
- Fähigkeit zur kritischen Reflexion der Verwendbarkeit und Generalisierbarkeit von Ergebnissen aus Laborexperimenten
- Kompetenz zur Arbeit mit einer Kombination quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden, dem jeweiligen Forschungsdesign entsprechend (z.B. bei einem phänomenologisch-experimentellen Vorgehen)

Inhalte des Moduls:
Die Studierenden planen und realisieren Experimente im Labor zu neurophysiologischen, trainingswissenschaftlichen und biomechanischen Fragestellungen und werten sie aus. Die Arbeit im Seminar wird durch eine forschungsbezogene Anleitung und Betreuung in den Tutorien unterstützt.
Laborexperimente, Experimente im Feld, leistungsdiagnostische Tests und motorische Eignungstests sowie physiotherapeutische Praktiken werden aus der Perspektive von Theorien des „sich bewegenden Menschen“ auf ihre Aussagekraft hin befragt.

spo860 - Interdisziplinäres Wahlstudium

Ziele des Moduls/Kompetenzen:
Individuelle Profilbildung; ggf. Nachstudium in der Sportpraxis zum Erwerb erfahrungsgestützter Beurteilungskompetenzen

Inhalte des Moduls:
- Interdisziplinäre Ergänzung der sportwissenschaftlichen Mastermodule durch geeignete Lehrveranstaltungen anderer Studiengänge
- Lehrveranstaltungen aus dem Professionalisierungsbereich
- Veranstaltungen zur Theorie und Praxis der Sportarten
- Selbststudium nach teilweise eigenständig recherchierter Lektüreliste
- Lehrveranstaltungen im Rahmen eines Auslandsaufenthalts

spo870 - Kurzexkursionen - Schlüsselqualifikationen

Ziele des Moduls/Kompetenzen:
Die Studierenden stellen Kontakte zu Einrichtungen her, die Sport und Bewegung für unterschiedliche Zielgruppen anbieten. Sie entwickeln mit dem bereits erworbenen sozial-, kultur-, bewegungs- und trainingswissenschaftlichen Instrumentarium zur Erforschung des Sports und anderer Bewegungspraktiken Kompetenzen für die Beurteilung von Sport-, Bewegungs- und Therapieangeboten. Sie erweitern ihre Kompetenzen, Zugangsbarrieren zu solchen Angeboten zu analysieren. Es ist hierbei zu untersuchen, in welcher Weise und mit welchen Folgen die Perspektiven der Nutzer und die der Anbieter aufeinander bezogen sind. Die selbständige Planung, Durchführung und Auswertung der Exkursionen fördert darüber hinaus überfachliche Qualifikationen auf dem Gebiet der Kommunikation und Organisation.

Inhalte des Moduls:
Die Studierenden wählen als Forschungs- und Beratungsfelder unterschiedliche Einrichtungen bzw. Institutionen ( Krankenkassen, Kulturzentren, Betriebe, Seniorenheime, Kindertagesstätten usw.) und erkunden deren Angebote zu Spiel, Sport , Bewegung und Therapie unter bestimmten Fragestellungen, z.B. ob und wie Angebote von den adressierten Gruppen bzw. einzelnen Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen für sinnhafte und sinnstiftende Aktivitäten genutzt werden (können). Weitere Schwerpunkte sind mit der Erkundung etwaiger Probleme der Anbieter und des Bedarfs an externer Beratung zu setzen.

spo880 - Berufsfeldbezogenes Praktikum

Ziele des Moduls/Kompetenzen:
- Fähigkeit zum Erfassen von Problemlagen in ausgewählten beruflichen Feldern
- Reflexionsvermögen bei der Arbeit an Fragestellungen zum Zusammenhang von Theorie und Empirie
- Fähigkeit zur begründeten Auswahl theoretischer Konzepte im Hinblick auf eine Analyse von Aufgaben in beruflichen Feldern und auf die Entwicklung von Umsetzungsmöglichkeiten in Praxiskonzepte
- Kompetenz zur Evaluation von Praxis

Inhalte des Moduls:
Auseinandersetzung mit Untersuchungsfeldern von beruflicher Relevanz auf der Grundlage sozial- , kultur-, naturwissenschaftlicher Qualifikationen und methodologischer Kompetenzen.
Als Ort des Praktikums kann eine einschlägige Einrichtung / Institution gewählt werden oder aber eine Kombination von Berufsfeldern.

spo890 - Projektstudium zu einem sportspezifischen Tätigkeitsfeld

Ziele des Moduls/Kompetenzen:
Ziel des Projektstudiums ist sowohl die Realisierung eines realitätsnahen empirischen Projektes, in dessen Verlauf die Studierenden ihr vorhandenes sportwissenschaftliches, methodisches, organisatorisches und didaktisches Wissen eigenständig aktualisieren, vertiefen und erproben, als auch die Entwicklung eigener Fähigkeiten im Umgang mit neuen Aufgabengebieten, neuen Arbeitsmethoden und neuen Menschen.
Im Einzelnen sollen folgende Kompetenzen vertieft und erprobt werden:

- Die Fähigkeit zur begründeten Auswahl und Anwendung verschiedener Theorien, Konzepte und Methoden für eine theoretisch-empirische Untersuchung und der Präsentation ihrer Ergebnisse.
- Die Kompetenz zur Planung, Organisation, Durchführung und Auswertung eines Projekts im Team.
- Die Fertigkeiten zur Präsentation und Dokumentation eines Projektes.

Stellenwert des Moduls im Studiengang:
Das Modul baut insbesondere auf das Methodenmodul (spo830), die kultur- und sozialwissenschaftlichen (spo840) bzw. naturwissenschaftlichen (spo850) Vertiefungsmodule und das interdisziplinäre Wahlstudium (spo860) auf. Die dort erarbeiteten Kompetenzen, Inhalte und Perspektiven sollen in einem eigenen, im Team durchgeführten Projekt angewendet und erprobt werden. Das Projektthema bzw. das projektförmig zu erforschende Arbeitsfeld im Bereich des Sports kann und sollte gemäß den eigenen Schwerpunktsetzungen gewählt werden. Eine Weiterführung des in spo830 durchgeführten kleineren Forschungsvorhabens bietet sich ebenso an wie eine Verknüpfung mit dem berufsfeldbezogenen Praktikum.

Inhalte des Moduls:
Das Projektstudium ist eine Lehrveranstaltung, in der Theorie und Praxis in besonderer Weise verbunden sind. Die StudentInnen üben dabei in Teams wichtige Aspekte ihrer zukünftigen Berufsfelder von der Idee bis zum fertigen ‚Prototyp’ z.B. eines zielgruppenbezogenen Sport- oder Bewegungsangebotes ein. Wenn möglich sollen ExpertInnen aus unterschiedlichen Feldern des Sports und verwandter Bewegungskulturen eingebunden werden. Die Projektdurchführung beginnt mit der Ideenfindung, einem Brainstorming und Recherchen im Feld des Sports. Je nach Aufgabenstellung sind danach Forschungsdesigns zu entwerfen und Projektabläufe zu organisieren. Die Funktion des Projektleiters liegt dabei in der Hand eines vom Team zu bestimmenden Teammitglieds. Entwürfe für das Projekt werden in Diskussionen gemeinsam erarbeitet, Aufgaben und Zuständigkeiten werden im Team verteilt, Zwischenergebnisse werden diskutiert und bewertet. Die Studierenden lernen mit Inhalten zugleich, ihre sozialen (Kommunikations-)Fähigkeit zu verbessern, ihre Arbeitsabläufe besser zu organisieren und ihre Teilaufgaben im Kontext des Projektes wahrzunehmen und zu beurteilen. Am Ende steht eine Präsentation des Resultats vor anderen Studierenden, eventuell auch vor Interessierten aus der Hochschule und den beforschten Feldern des Sports. Im Tutorium werden insbesondere folgende Inhalte erarbeitet und diskutiert:

- Exemplarische Gegenstandswahl
- Rekonstruktion der Geschichte des gewählten Arbeitsfeldes
- Auswahl und gegenstandsadäquates Zuspitzen der projektrelevanten sportwissenschaftlichen Ansätze und ihrer Methoden
- Umsetzung der erarbeiteten theoretisch-konzeptionellen Ansätze in das konkrete Forschungsdesign einer empirischen Untersuchung
- Erstellen von Vorgehens- und Ablaufplänen
- Reflexion des Formats einer adäquaten Vermittlungsform und des Profils der Zielgruppen, mit denen bzw. für die geforscht werden soll (Welche Expertise wird gebraucht? Wie müssen die Projektergebnisse aufbereitet und präsentiert werden? Etc.).
- Dokumentation von Ergebnissen.


Im begleitenden Forschungscolloquium sollen grundlegende Thesen diskutiert, Schwierigkeiten und Widersprüche theoretischer und methodologischer Art expliziert und (Zwischen-)Ergebnisse präsentiert werden.

Masterarbeitsmodul

Ziele des Moduls/Kompetenzen:
- Breites Wissen über sozial-, kultur- und naturwissenschaftliche Theorien, Begriffe, Methoden, Forschungsergebnisse und ihre Bedeutung in sportwissenschaftlichen Diskursen. Fähigkeit zu einem Denken, das inter- und transdisziplinäres Wissen verknüpfen kann.
- Fähigkeit, theoriegeleitet und auf der Grundlage fremder oder eigener empirischer Untersuchungen / Vorstudien eine feld- oder fallbezogene Fragestellung zu entwickeln.
- Fähigkeit, für eine Untersuchungsfrage geeignete Arbeitsmethoden auszuwählen bzw. zu entwickeln und sie anzuwenden.
- Fähigkeit zur Reflexion sozialer Normen und unterschiedlicher Chancen der Partizipation an kulturellen Angeboten.
- Fähigkeit zur Reflexion der eigenen Position im Studien- und Forschungsprozess.
- Kompetenz im wissenschaftlichen Schreiben; Reflexion auf die Bedeutung von Darstellungsformen, narrativen Mustern und Schreibstilen.
Fähigkeit, den eigenen Forschungsprozess und dessen Ergebnisse zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen; Kompetenz, in der Diskussion der Arbeitsberichte von Mitstudierenden an Erkenntnisprozessen mitzuwirken.

Inhalte des Moduls:
Die Studierenden stellen im Kolloquium ihre Fragestellungen, Konzepte und Zwischenergebnisse zur Diskussion. Sie erhalten Rückmeldungen durch die beteiligten Kommilitonen / Kommilitoninnen und Hochschullehrer/ -innen und werden im Prozess des wissenschaftlichen Schreibens durch Anregungen und Kritik unterstützt.

(Stand: 20.06.2024)  | 
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