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Forschung
- Weitere vier Millionen für Wattforschung
Gutachter beurteilen Arbeit des ICBM einhellig positiv
- Gefangene und ihre Gesundheit
Oldenburger Wissenschaftler legen Studie zur medizinischen Versorgung vor
- Wie umgehen mit dem Tod?
Wenn Schüler und Lehrer mit Sterben konfrontiert werden
- Faltenwurf mit Tupfern
Optische Messung zur Restaurationsunterstützung
- Ein virtuelle Institut: "Thermische Konvektion"
Oldenburger Turbulenzforschung wird gefördert
- Frauenanteil an Promotionen erhöhen
Ergebnisse einer empirishcen Untersuchung / Graduiertenförderung mit positivem Trend
- Universität Oldenburg auf der CeBIT
Moderationssoftware und eLearning-Projekte
- "Web of Science": Deutliche Steigerung
Universität Oldenburg im "Web of Science 2003"
- Dieter Henrich bei Jaspers Vorlesungen
- Informationen für Nachwuchs
- Biava-Stiftung
Weitere vier Millionen für Wattforschung
Gutachter beurteilen Arbeit des ICBM einhellig positiv
Die Forschergruppe BioGeoChemie des Watts der Universität Oldenburg
wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für weitere drei
Jahre gefördert. Dafür stellt die DFG 3,2 Millionen € zur
Verfügung. Weitere 800.000 € investieren das Ministerium für
Wissenschaft und Kultur und die Universität Oldenburg in die Verbesserung
der Grundausstattung des großen Forschungsprojekts.
Die
Erforschung der grundlegenden physikalischen, chemischen und biologischen
Prozesse im Watt könnten nun in der geplanten Weise fortgesetzt werden,
sagte der Sprecher der Forschergruppe, Prof. Dr. Jürgen Rullkötter.
Das Vorhaben liegt maßgeblich in den Händen des Instituts für
Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg.
Beteiligt sind auch die Arbeitsgruppe Meeresphysik der Universität,
das Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie in Bremen, das Senckenberg-Institut
in Wilhelmshaven und das ebenfalls dort angesiedelte Forschungszentrum
Terramare.
Die Gutachter aus ganz Deutschland, die im November 2003 die Arbeit der
Forschergruppe und ihre Ergebnisse aus den ersten drei Jahren unter die
Lupe nahmen, kamen in ihrem Urteil zu einer einhellig positiven Bewertung.
Besonders hoben sie die enge fachübergreifende Zusammenarbeit zwischen
Geochemikern, Sedimentologen, Meeresphysikern und Mikrobiologen sowie
die Bemühungen der Forschergruppe hervor, alle Untersuchungsergebnisse
für die Entwicklung mathematischer Modelle zu nutzen, mit denen zukünftige
Entwicklungen im Watt vorausgesagt oder Prozesse in Wattgebieten anderer
Küstenzonen der Erde untersucht werden können.
Ihre Untersuchungsdaten verdankt die Forschergruppe vor allen Dingen dem
etwa 40 Meter langen Messpfahl im Wattfahrwasser nahe der Südwestspitze
der Insel Spiekeroog, von dem die oberen 13 Meter aus dem Wasser ragen.
Er stellt - so die Einschätzung der Gutachter - ein weltweit einzigartiges
Instrument für die Wattforschung dar, da er auch bei stärksten
Winterstürmen registrieren kann, wie viel Sedimentmaterial zwischen
Watt und offener Nordsee ausgetauscht wird. Solche Messungen sind mit
Schiffen oder anderen Geräten nicht möglich. Gerade bei extremen
Wetterlagen entscheidet sich, ob das Watt als Spätfolge des Deichbaus
im Mittelalter weiterhin Schlick verliert und sich dadurch die Lebensverhältnisse
der im Watt lebenden Organismen ändern.
Die Chemiker der Forschergruppe untersuchen den Nährstoffhaushalt
im Rückseitenwatt der Insel Spiekeroog. Er wird einerseits kontrolliert
durch Zuflüsse aus der Nordsee und aus dem Binnenland über das
Siel in Neuharlingersiel. Andererseits spielt eine Rolle, inwieweit das
organische Material des abgestorbenen Planktons und anderer Organismen
von Bakterien abgebaut und wie viel in das Sediment des Wattbodens eingelagert
wird. Diese Abbauvorgänge im Wasser, an der Oberfläche des Watts
und in den tieferen Sedimentschichten, für die die Sauerstoffversorgung
eine entscheidende Rolle spielt, werden von den Mikrobiologen in allen
Einzelheiten untersucht.
Gefangene und ihre Gesundheit
Oldenburger Wissenschaftler legen Studie zur medizinischen Versorgung vor
Annähernd 50 Prozent der Gefangenen der Justizvollzugsanstalt Oldenburg
leiden bei Haftantritt (U-Haft und Freiheitsstrafen) an einer behandlungsbedürftigen
Krankheit. Drogen- und Alkoholabhängigkeit sowie Infektionskrankheiten
wie HIV/AIDS und Hepatitis treten um ein Vielfaches häufiger auf
als in der Allgemeinbevölkerung. Mit einem Anteil von 68 Prozent
machen die Suchtkrankheiten den weitaus größten Teil der bestehenden
Krankheiten aus. Dies sind Ergebnisse der Studie Entwicklung gesundheitsfördernder
Angebote im Justizvollzug am Beispiel der Justizvollzugsanstalt Oldenburg,
die von Oldenburger Wissenschaftler-Innen der Arbeitsgruppe Devianz mit
Unterstützung der Oldenburger JVA erstellt wurde. Untersucht wurde,
welche gesundheitlichen Belastungen bei den Gefangenen konkret vorhanden
sind, und welche Chancen die Anstalt für eine gesundheitliche Stabilisierung
bietet.
Die Befragung von rund 500 Gefangenen ergab, dass die Haftanstalt überproportional
stark mit Menschen aus unteren sozialen Schichten mit geringem Bildungs-
und Ausbildungsniveau belegt ist. 15 Prozent der Befragten haben keinen
Schulabschluss, 56 Prozent verfügen lediglich über einen Hauptschulabschluss.
Eine abgeschlossene Berufsausbildung können nur rund 50 Prozent nachweisen.
Entsprechend hoch ist die Arbeitslosigkeit mit 68 Prozent. Darüber
hinaus ist der Anteil ethnischer Minderheiten in der JVA hoch. Die medizinische
Versorgung im Gefängnis ist zum überwiegenden Teil mit suchtbedingten
Behandlungen beschäftigt.
Hinter Gittern besonders häufig
krank.
|
Gefangene sind Teil der Gesellschaft und kehren in der Regel nach
Verbüßung ihrer Strafe in ihr Lebensumfeld zurück. Die
Gesundheit der Gefangenen ist daher die Gesundheit aller. Die Zeit der
Inhaftierung könnte und sollte zur sozialen Reintegration und gesundheitlichen
Stabilisierung genutzt werden, erklärte der Leiter der Studie,
Dr. Knut Tielking. Über die Gesundheit der Gefangenen und die Gesundheitsförderungsangebote
der Haftanstalten sei in Deutschland jedoch noch viel zu wenig bekannt.
Aufgrund der Untersuchungsergebnisse empfehlen die WissenschaftlerInnen
beispielsweise die Weiterentwicklung von Hilfen für Abhängige
legaler und illegaler Drogen und die Implementierung einer ambulanten
Rehabilitation während der Zeit im Vollzug.
Über die unmittelbare Fragestellung hinaus beschäftigten sich
die Oldenburger WissenschaftlerInnen auch mit einem übergeordneten
Konzept von Gesundheitsförderung: Antworten auf die großen
gesundheitspolitischen Herausforderungen (vor allem Drogen-/Alkoholabhängigkeit
und Infektionskrankheiten) zu finden, war dabei das Ziel. Erarbeitet wurden
Vorschläge zur gefängnisinternen und -externen Vernetzung und
der aktiveren Ausein-andersetzung mit Sucht- und Infektionsrisiken. Menschen
in Haft sind zum Entzug ihrer Freiheit verurteilt und nicht zu einer schlechteren
medizinischen Behandlung, fasste der Vizepräsident der Universität
Oldenburg und Leiter der AG Devianz, Prof. Dr. Wolf-Dieter Scholz, den
gesundheitspolitischen Auftrag zusammen.
Die Ergebnisse der Studie erscheinen als Band 10 der von Dr. Jutta Jacob
und Dr. Heino Stöver herausgegebenen Schriftenreihe Gesundheitsförderung
im Justizvollzug. Die Reihe zielt darauf ab, entlang des Themas
Gesundheit eine größere Transparenz über die Lebens- und
Arbeitsbedingungen hinter Gittern herzustellen.
Wie umgehen mit dem Tod?
Wenn Schüler und Lehrer mit Sterben konfrontiert werden
Ich weiß ja nicht, was schöner ist: leben oder sterben?
Unversehens mit dieser Frage einer unheilbar kranken zehnjährigen
Schülerin konfrontiert sah sich ihr Lehrer außerstande zu antworten.
- Im Umgang mit fortschreitend und chronisch erkrankten Kindern und Jugendlichen
sind Lehrkräfte extremen Belastungen und Irritationen ausgesetzt
und müssen psychisch wie auch körperlich Schwerstarbeit leisten.
Zu diesem Ergebnis kam ein ForscherInnenteam des Instituts für Sonderpädagogik,
Prävention und Rehabilitation der Universität Oldenburg im Rahmen
des soeben abgeschlossenen dreijährigen Forschungsprojekts Schulpädagogisches
Coping angesichts progredient erkrankter Kinder und Jugendlicher
unter Leitung von Prof. Dr. Monika Ortmann.
Die WissenschaftlerInnen haben in niedersächsischen Schulen für
Schüler-Innen mit Körperbehinderungen die pädagogische
Arbeit der Lehrkräfte beobachtet und an allen Sonderschulen für
Körperbehinderte Interviews mit LehrerInnen durchgeführt. Bei
der Arbeit mit SchülerInnen, die eine begrenzte Lebenserwartung haben,
handele es sich, so die Oldenburger ForscherInnen, um eine bislang nur
unzureichend beachtete Belastungssituation. Die Konfrontation mit Sterben
und Tod reiche bis in den Freizeitbereich und erschwere dringend benötigte
Entspannungs- und Erholungsprozesse. Langfristig könne sich dies
in schweren beruflichen Identitätskrisen oder psychosomatischen Krankheiten
niederschlagen. Ob die Lehrkräfte erkranken, hänge entscheidend
von den Bewältigungsmustern ab, mit denen sie die täglichen
Anforderungen verarbeiten.
Die vom niedersächsischen Wissenschaftsministerium geförderte
Untersuchung ergab ferner, dass die Lehrkräfte auch bei der Bewertung
der schulischen Leistungen von SchülerInnen mit begrenzter Lebenserwartung
verunsichert sind und oft nicht wissen, wie sie auf Schülerfragen
nach Sterben und Tod reagieren sollen. Besonders der Tod eines Kindes
sei für MitschülerInnen und LehrerInnen eine einschneidende
Erfahrung, die ein pädagogisch schwer umzusetzendes Engagement erfordere.
Die PädagogInnen benötigen, so die ExpertInnen, dringend fachliche
Beratungen, Supervisionen, problemorientierte Gesprächsgruppen oder
spezielle Fortbildungen. Es müsse gelingen, über das Tabuthema
Tod einfühlsam und offen auf eine altersspezifische Weise zu sprechen.
Doch gehe es auch um spezifische schulpädagogische Kompetenzen, um
Fragen der Leistungsbewertung und Förderung erkrankter SchülerInnen,
des Umgangs mit Verhaltensauffälligkeiten oder der Zusammenarbeit
mit den Eltern.
Faltenwurf mit Tupfern
Optische Messung zur Restaurationsunterstützung
Die
März-Ausgabe von Optics and Photonics News, das Monatsmagazin
der Optischen Gesellschaft der USA, bringt in ihrer Rubrik After
Image ein ganzseitiges Farbfoto, das im Rahmen der Arbeit der AG
Angewandte Optik im Institut für Physik der Universität Oldenburg
entstanden ist. Auf dieser Seite wird monatlich das Foto eines bemerkenswerten
optischen Phänomens gezeigt - im Februar bespielsweise das erste
hochaufgelöste Farbfoto von der Marsoberfläche. Das Oldenburger
Foto zeigt den üppigen Faltenwurf eines Gewandes und eine Hand am
Knauf eines Schwertes - alles blaugrün gehalten mit einigen großen
rotgelben Tupfern.
Was wie eine eigenwillige psychedelische Kreation wirkt, ist Ergebnis
einer Messung in der St. Antonius Kirche in Papenburg, bei der es um die
Haftung von Wandgemälden ging. Mit Schall wurde die Putzschicht dort,
wo sie lose ist, in extrem kleine Schwingungen versetzt, die mit einem
laseroptischen Verfahren erkannt wurden. Im Ergebnisbild erscheinen die
stabilen und festen Bereiche in Grün oder Blau, die losen Zonen dagegen
in Gelb und Rot. Die großen fleckigen Stellen signalisieren dem
Restaurator, dass er hier genauer untersuchen und eventuell tätig
werden muss. Die Messtechnik der Oldenburger Physiker ist bereits mehrfach
in bedeutenden Bauwerken zur Analyse historischer Wandmalereien eingesetzt
worden.
http://www.osa-opn.org/
Ein virtuelles Institut: "Thermische Konvektion"
Oldenburger Turbulenzforschung wird gefördert
An der Gründung des virtuellen Instituts Thermische Konvektion,
für das die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren 800.000
€ bewilligt hat, ist die Universität Oldenburg gleich mit zwei
Arbeitsgruppen aus dem Bereich der Turbulenzforschung beteiligt. Die Dachorganisation
für große Forschungsprojekte und -einrichtungen des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung (BMBF) hatte die Oldenburger Turbulenzforschung
aus über 70 Anträgen ausgewählt und ihr damit eine besondere
wissenschaftliche Exzellenz attestiert.
Zusammen mit dem Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik
des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR), der Universität
Göttingen und der Technischen Universität Ilmenau wollen die
Arbeitsgruppe Hydrodynamik & Windenergie (Hydro) von Prof. Dr. Joachim
Peinke und die Arbeitsgruppe Experimentalphysik komplexer Systeme (EpkoS)
von Dr. Achim Kittel neue experimentelle und numerische Methoden für
die Untersuchung von Konvektionsströmungen nutzbar machen.
Als thermische Konvektion wird die Strömung einer beheizten Flüssigkeit
oder eines Gases bezeichnet. Sie ist der in der Natur am häufigsten
anzutreffende Strömungszustand, der unter anderem verantwortlich
ist für die Strömung in der Erdatmosphäre und in den Ozeanen,
im Erdmantel und auf der Sonne. Technisch wird thermische Konvektion beispielweise
genutzt in Kraftwerken oder in Schmelzanlagen für Halbleitereinkristalle,
Stahl oder Glas, aber auch für den Komfort im Innenraum von Flugzeugen,
Autos, Zügen und Gebäuden. In vielen Anwendungen ist der reinen
thermischen Konvektion eine zusätzliche Strömung überlagert.
Im Rahmen des virtuellen Instituts wollen die Wissenschaftler einerseits
Methoden zur Untersuchung dieser gemischten Strömungen entwickeln
und andererseits diese Strömungsform experimentell und numerisch
detailliert untersuchen, um eine sichere Grundlage für Neuentwicklungen
von Modellen zur Beschreibung von Turbulenzen zu entwickeln, die in der
Praxis dringend benötigt werden.
www.dlr.de
Frauenanteil an Promotionen erhöhen
Ergebnisse einer empirischen Untersuchung / Graduiertenförderung mit positivem Trend
Die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung über Unterstützungsinstrumente
der Promotionsförderung an niedersächsischen Hochschulen aus
der Perspektive der Geschlechtergerechtigkeit standen im Mittelpunkt eines
Abschlussworkshops, der unter Leitung von Prof. Dr. Karin Flaake und Prof.
Dr. Heike Fleßner im Januar stattfand. Organisiert wurde die Veranstaltung
gemeinsam mit dem Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und
Geschlechterforschung (ZFG) der Universität.
Die Studie zeigt, dass der Frauenanteil an den Promotionen in den meisten
Fächern geringer ist, als es ihrem Anteil an den Studienabschlüssen
entspricht. Dies gilt insbesondere für Fächer, bei denen der
Anteil der Frauen an den Absolvierenden besonders hoch ist, wie den Geistes-,
Erziehungs- und Sozialwissenschaften. Zwei Drittel der wissenschaftlichen
Mitarbeiterstellen an niedersächsischen Hochschulen sind mit Männern
besetzt. Bei der Vergabe von Graduiertenförderungsstipendien zeigt
sich die positive Wirkung eines Ministeriums-Erlasses aus dem Jahr 1996,
demzufolge Stipendien zu gleichen Teilen an Männer und Frauen zu
vergeben sind: Seit 1997 hat sich der Frauenanteil an den Geförderten
auf 58,5 Prozent im Jahr 2001 erhöht.
Dass Frauen bei der Bewertung wissenschaftlicher Exzellenz in universitären
Auswahlverfahren oftmals doppelt bis dreimal so gut wie ein männlicher
Kollege sein müssen, erläuterte Prof. Dr. Margo Brouns von der
Rijksuniversiteit Groningen. Aus Sicht der Ministerialrätin Dr. Barbara
Hartung ist die deutlich niedrigere Promotionsquote von Frauen in den
meisten Fächern ein unverkennbarer Hinweis darauf, dass die niedersächsischen
Hochschulen bislang ihre Potenziale nicht optimal nutzen. Ein Round-Table-Gespräch
hochschulpolitischer ExpertInnen sammelte mögliche Strategien und
Instrumente einer strukturierten Nachwuchsförderung, um den Frauenanteil
unter den Promotionen systematisch zu erhöhen: Diskutiert wurde die
Notwendigkeit von zentralen Einrichtungen, die strukturierte Nachwuchsförderprogramme
(einschließlich Betreuungs- und Qualifizierungsangebote) bereitstellen.
Ferner wurde vorgeschlagen, fächerspezifische Promotionsverläufe
zu evaluieren. Zu empfehlen seien zudem finanzielle Bonus- bzw. Anreizsysteme
für Universitäten und Fakultäten.
Almut Kirschbaum/Dorothee Noeres
www.uni-oldenburg.de/zfg
Universität Oldenburg auf der CeBIT
Moderationssoftware und eLearning-Projekte
Mit einer Software zur Moderationsunterstützung sowie Pro-jekten
und Vorträgen rund um das Thema eLearning präsentierten WissenschaftlerInnen
der Universität Oldenburg auf der CeBIT2004 ihre Forschungsprojekte.
KerMod, die digitale Moderationsunterstützung, wurde vom Department
für Informatik am Gemeinschaftsstand Niedersächsischer Hochschulen
vorgestellt. Moderierte Meetings bringen oft hohe Kosten und aufwändige
Terminabstimmungen mit sich. Mit KerMod können Teamsitzungen räumlich
und zeitlich verteilt mit beliebiger TeilnehmerInnenzahl durchgeführt
werden. Viele der sonst notwendigen Kosten entfallen, da der Zeitaufwand
für die Teilnahme minimiert wird und zusätzliche Räume
und externe ModeratorInnen nicht benötigt werden. Dabei kann und
will die Software, so der Oldenburger Informatiker Dr. Hans Fleischhack,
ModeratorInnen nicht ersetzen, sondern ihnen Hilfsmittel zur Verfügung
stellen. Der Funktionsumfang des Systems ist leicht erweiterbar. KerMod
ist ein plattformunabhängiges Client-Server-System, das zum
Betrieb lediglich eine Java-Laufzeitumgebung benötigt.
eLearning war der zweite Komplex, mit dem die Universität Oldenburg
auf der CeBIT vertreten war. Im Rahmen der Partnerschaft des Landes Niedersachsen
mit Microsoft hat das Center for Distributed eLearning (CDL) an der Universität
Oldenburg den Grundstein für ein Inhaltsportal zum Einsatz in Schulen
gelegt. Dafür wurden Inhalte aus den Bereichen Mathematik/Sta-tistik
und Ökonomische Bildung didaktisch aufbereitet und auf
Basis des von Microsoft entwickelten Class Servers in ein standardkonformes
Format konvertiert. Über Kurseinheiten bis zu Arbeitsblättern
und Schülermaterialien wird eine ganze Palette fachspezifisch hochwertiger
und interaktiver Inhalte bereitgestellt. Der Wirtschaftsmathematiker und
Statistiker Prof. Dr. Udo Kamps, CDL-Mitglied und Sprecher des Projekts
e-stat, erläuterte in einem Vortrag Einsatz + Management
lehrplankonformer eLearning-Module. Der Wirtschaftswissenschaftler
Prof. Dr. Hans Kaminski, Leiter des Projekts öbo und
geschäftsführender Direktor des CDL, referierte über die
Nachhaltigkeit von eLearning-Projekten im Bildungsbereich.
Zum zweiten Mal auf einer CeBIT fand der Tag des eLearning
statt, der von Verband eLearning Business Norddeutschland e.V. (vebn)
in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum eLearning Niedersachsen durchgeführt
wurde. Bei einer Podiumsdiskussion sprach Kaminiski über die Rolle
des eLearning im Wandel der Arbeits- und Lernprozesse. Prof. Dr. Jürgen
Taeger, Rechtswissenschaftler und stellvertretender Direktor des CDL,
war Teilnehmer einer Podiumsdiskussion zu eLearning - Erfolgsfaktoren
für die Einführung im Unternehmen, die von Barbara Terfehr,
Geschäftsführerin des CDL und Vorstandsmitglied des vebn, moderiert
wurde.
"Web of Science": Deutliche Steigerung
Universität Oldenburg im "Web of Science 2003"
Die Universität Oldenburg ist im Jahr 2003 im Web of Science
mit 277 Publikationen erfasst, 31 mehr als im Jahr 2002. Das Web
of Science wertet die international wahrgenommenen wissenschaftlichen
Fachzeitschriften aus. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der
Beiträge auf die Fächer im Vergleich zum Vorjahr:
2002 | 2003 | |
Chemie | 60 | 60 |
Biologie | 35 | 54 |
Physik | 55 | 48 |
ICBM | 44 | 48 |
Mathematik | 14 | 17 |
Informatik | 9 | 17 |
Darüber hinaus sind die nicht naturwissenschaftlichen Fächer
Psychologie mit 22 und Ökonomie mit 8 Titeln vertreten. Drei weitere
Titel kommen aus der Soziologie, den Sprach- und Literaturwissenschaften
und dem BIS.
Die Auswertung der meist zitierten Aufsätze von Anfang 2002 bis Ende
2003 brachte folgendes Ergebnis: 128 Arbeiten wurden zwischen ein- und
zehnmal zitiert. Fünf Oldenburger Arbeiten lagen noch darüber.
Wilfried Wackernagel (Biologie, mit zwei Arbeiten 14x bzw. 11x), Meinhard
Simon (ICBM, 12x) und Jürgen Metzger, Eberhard Schmidt und Uwe Schneidewind
mit einer interdisziplinären Arbeit (Chemie, Politikwissenschaften,
Ökonomie, 16x) und Manfred Weidenbruch (Chemie, 21x) sind in diesem
Zeitraum die meist zitierten Oldenburger Wissenschaftler.
Dieter Henrich bei Jaspers Vorlesungen
Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Henrich, einer der führenden deutschen
Philosophen, wird vom 15. bis 17. Juni 2004 Gast der Karl Jaspers Vorlesungen
zu Fragen der Zeit sein. Schwerpunkt seiner Forschung ist die Denktradition
des deutschen Idealismus, besonders die Philosophie Kants, Hegels, Fichtes,
Hölderlins und Schellings. Der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler
lehrte an der Freien Universität Berlin, der Universität Heidelberg
und von 1981 bis 1994 an der Universität München. Seinen öffentlichen
Vortrag zur Philosophie in der Kultur wird er am 17. Juni,
16.00 Uhr, in der alten Aula halten.
Informationen für Nachwuchs
Viele Förderprogramme beinhalten eine fast unüberschaubare
Vielfalt an Finanzierungsquellen für Wissenschaft und Forschung,
die gerade NachwuchswissenschaftlerInnen oft nur unzureichend bekannt
sind. Das Dezernat 5 Planung und das EU-Hochschulbüro bieten daher
am 5. Mai 2004 von 9.00 bis 15.00 Uhr im BIS-Saal eine Informationsveranstaltung
rund um die Nachwuchsförderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG), der Europäischen Kommission (EU), der EWE-Stiftung und der
Volkswagenstiftung an. Ferner stellt sich die AG Nachwuchs vor.
Ilka Ficken, Tel. 798-2817,
oder Renate Gerdes, Tel. 798-2463.
Oldenburger in DFG-Fachkollegien
Drei Wissenschaftler der Oldenburger Universität sind in die Fachkollegien
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gewählt worden: der Mikrobiologe
Prof. Dr. Heribert Cypionka, Institut für Chemie und Biologie des
Meeres (ICBM), in das Fachkollegium Mikrobiologie, Virologie und
Immunologie für das Fach Mikrobielle Ökologie und
Angewandte Mikrobiologie, der Zoo-physiologe Prof. Dr. Georg Klump
und der Neurobiologe Prof. Dr. Reto Weiler, beide Institut für Biologie
und Umweltwissenschaften, in das Kollegium Neurowissenschaft
für die Vergleichende Neurobiologie und vergleichende Sinnesphysiologie.
Biava-Stiftung
Die Floyd und Lili Biava-Stiftung vergibt in diesem Jahr einen Zuschuss
für Reise- und/oder Aufenthaltskosten in Höhe von 1.600 s. Die
Stiftung hat das Ziel, die Mobilität von Oldenburger Studierenden
und NachwuchswissenschaftlerInnen der Wirtschaftswissenschaften, Mathematik,
Biologie, Physik, Chemie und Informatik im Rahmen von Studien-, Lehr-
und Forschungsaufenthalten im Ausland, insbesondere an den Partnerhochschulen
in den USA, zu fördern. Bewerbungen können bis zum 30. April
2004 im Akademischen Auslandsamt (AAA) eingereicht werden.