Hochschulzeitung UNI-INFO

Inhalt 2/2011

Studium & Lehre

Staatsverschuldung

Öffentliche und private Schulden“ sind Thema des 4. Tages der Ökonomischen Bildung am Freitag, 11. März, 9.00 Uhr, im Bibliothekssaal. Veranstalter ist der Verband Ökonomische Bildung an allgemeinbildenden Schulen in Niedersachsen e.V. (VÖBAS) in Kooperation mit dem Institut für Ökonomische Bildung (IfÖB) der Universität. Die Tagung richtet sich an Lehrende aller Schulformen und an Hochschulangehörige. Über „Staatsverschuldung“ referiert der Münsteraner Volkswirtschaftler Prof. Dr. Ulrich van Suntum. In Workshops geht es um Fragen der Verschuldung von Individuen und öffentlichen Haushalten sowie um Herausforderungen an die ökonomische Bildung in den verschiedenen Schulformen. Die Veranstaltung wird u. a. durch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Der Europäische Stabilitätspakt und die Zukunft des Euro“ ergänzt.

info www.voebas.de

5.500 zusätzliche Studienplätze geschaffen

Vorbereitung auf doppelten Abiturjahrgang


Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka hat nach einem Treffen mit den PräsidentInnen der Niedersächsischen Hochschulen Mitte Januar die Vorbereitung auf den doppelten Abiturjahrgang als sehr positiv beurteilt. Bei der Zusammenkunft wurden auch Maßnahmen zum Aufbau zusätzlicher Studienanfängermöglichkeiten nach der Aussetzung der Wehrpflicht auf den Weg gebracht.
Erfreut zeigte sich Wanka, dass bereits jetzt nahezu alle für den doppelten Abi-turjahrgang benötigten zusätzlichen Studienanfängerplätze von den Hochschulen in Niedersachsen aufgebaut wurden. „Die bereits geschaffenen 5.500 Plätze sind eine hervorragende Leistung der Hochschulen und Beleg für eine kontinuierliche und gute Vorbereitung.“

Die Hochschulen könnten sich jetzt voll auf die Bereitstellung zusätzlicher Studienanfängermöglichkeiten nach der kurzfristigen Aussetzung der Wehrpflicht konzentrieren, so Wanka. Nach derzeitigen Berechnungen in Niedersachsen sei von 2.400 zusätzlich benötigten Plätzen für 2011 auszugehen, die bis zum Semesterbeginn im Herbst aufgebaut werden könnten. Dazu wird im Rahmen von Nachträgen zu den Zielvereinbarungen mit den Hochschulen die zusätzliche Ausweitung der Kapazitäten in den verschiedenen Studiengängen beziehungsweise Lehr-einheiten vereinbart. Darüber hinaus sagte Wanka den Hochschulen eine schnelle und unbürokratische Unterstützung zu. „Neue und bereits geplante Studiengänge können vorgezogen, im Akkreditierungsverfahren beschleunigt werden und bereits 2011 starten. Das schafft zusätzliche Kapazitäten.“

Niedersachsen verkürzt wie alle Bundesländer die Schulzeit bis zum Abitur auf zwölf Schuljahre. Im Jahr 2011 schließen deshalb zwei Schülerjahrgänge der Gymnasien und der nach Schulzweigen gegliederten Kooperativen Gesamtschulen mit der Abiturprüfung ab.

Das Land will in den Jahren 2011 bis 2015 an den niedersächsischen Hochschulen rund 675 Millionen Euro für die Bereitstellung zusätzlicher Studiermöglichkeiten investieren. In diesem Zeitraum sollen rund 35.500 zusätzliche Studienanfängerplätze entstehen. Dabei werden alle Fächergruppen berücksichtigt. Einen Schwerpunkt bilden jedoch die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik).

Wie sich die Universität Oldenburg auf den doppelten Abiturjahrgang vorbereitet, lesen Sie im Interview unter "Thema".

Qualifizierung für Hochschullehrer

Planung und Durchführung von Lehrveranstaltungen“ – mit diesem Thema beginnt das neue Veranstaltungsprogramm im Rahmen des Zertifikats „Hochschuldidaktische Qualifizierung“ im Februar. Weitere Themen sind Projektmanagement in der Lehre, Entwicklung und Dokumentation eines eigenen Lehrprofils, Evaluation und Feedback, problem-orientiertes Lernen, kompetenzorientiertes Prüfen und die Gestaltung von Seminaren.

Um die Qualität in der Hochschullehre zu steigern, bietet die Universität Oldenburg gemeinsam mit den Universitäten Bremen und Osnabrück seit 2005 ein modularisiertes Qualifizierungsprogramm für alle in der Hochschullehre tätigen WissenschaftlerInnen an. Das Programm umfasst drei Module mit insgesamt 200 Stunden. Die einzelnen Module bestehen aus drei Werkstattseminaren mit Pflicht- und Wahlbereich. Bei den Seminaren handelt es sich um Präsenzveranstaltungen, die zum Teil mit E-Learning-Angeboten kombiniert sind.

Der Einstieg ist jederzeit möglich. Die Teilnahme an den einzelnen Veranstaltungen kostet für Lehrende der Universität Oldenburg und der Kooperationspartner 60 Euro (andere 120 Euro), für Lehrkräfte für besondere Aufgaben bestehen weitere Fördermöglichkeiten. Die erfolgreiche Teilnahme an einzelnen Seminaren wird bescheinigt; für alle drei Module wird ein Abschlusszertifikat vergeben.

Flügel aus Zedernholz

PPRE-Studierende bauen 150 Watt-Windrad / Einsatz im Sommersemester

 Turbine

Gießen, schweißen, freilegen: Die Windrad-Konstruktion funktioniert wie ein Generator. Foto: PPRE/Wilfried Golletz

Die Komponenten einer Windkraftanlage sind mit bloßem Auge nicht erkennbar. Um sie dreidimensional erfahrbar zu machen, haben nun Studierende und Ehemalige des Postgraduierten Programms Renewable Energy (PPRE) unter der Anleitung von Ingenieuren des Unternehmens V3Power aus Nottingham (Großbritannien) ein 150 Watt-Windrad gebaut. „Die Teilnehmer haben die abstrakten zweidimensionalen Kreidespuren der elektromagnetischen Feldgleichungen in die Bewegung und Wirkungsweise eines Generators genau übersetzt“, erläutert der Physiker Udo Kulschewski, der den Workshop koordinierte.
Das Vorgehen sei nicht neu: Die Windrad-Konstruktion im Rahmen eines Workshops finde etwa in Entwicklungsländern breite Anwendung, so Kulschewski. Der Generator ist dabei „Marke Eigenbau“: Die TeilnehmerInnen haben ihn selbst vergossen, das Gehäuse unter fachkundiger Anleitung geschweißt und die Flügel aus Zedernholzbalken freigelegt. Als industrielle Fertigteile kamen lediglich das Kugellager sowie die starken Neodym-Magnete zur Anwendung. Das Design wurde in Details modifiziert, um den Bau zu vereinfachen oder Materialien einzufügen.
Das Windrad ist kein bloßes Ausstellungsstück – im Sommerpraktikum des Masterprogramms Renewable Energy kommt es zum Einsatz. Die Studierenden ermitteln dann die Leistungskennlinie unter turbulenten Windbedingungen. Daran sind auch die Windkraftexperten von V3Power interessiert: Bisher wurde die Kennlinie nur aus aerodynamischem Design sowie der Geometrie des Generators berechnet.

In den Werkpausen diskutierten die KursteilnehmerInnen Energiebilanz, Reparatur- und Recyclingfähigkeit als Aspekte der Nachhaltigkeit. „Das war eine gute Möglichkeit, sich ganz nebenbei über die Jahrgangsgrenzen unseres Studiengangs hinweg zu vernetzen“, sagt Kulschewski. (me)

Mit Rent-a-Prof ins Weltall

Michael KomorekSchülerInnen und LehrerInnen können Physiker-Innen für einen Vortrag in der Schule „buchen“. Diese berichten dann allgemeinverständlich über ihre Forschungsgebiete und geben Einblicke beispielsweise in den Mikrokosmos, das Weltall oder die Energie- und Umweltphysik. Rent-a-Prof nennt sich dieses Angebot, das vom Institut für Physik ins Leben gerufen wurde.

„Rent-a-Prof ist ein besonderer Service“, erklärt der Physikdidaktiker und Initiator des Programms, Prof. Dr. Michael Komorek (Foto). „So können im Unterricht aktuelle Forschungsthemen der Physik vorgestellt werden.“ Ziel sei der direkte Austausch zwischen Lehrkräften, Schülern und Physikern.

Die SchülerInnen und LehrerInnnen können unter Vorträgen wie z.B. „Hören beim Menschen aus Sicht der Physik“, „Die wundersame Welt der Relativitätstheorie – paradoxe Effekte verständlich erklärt“, „Spinnereien in Farbe“ oder „Gute Strahlen, schlechte Strahlen – medizinische Nutzung der Strahlenphysik“ wählen. Die WissenschaftlerInnen halten ihre Vorträge während der Unterrichtszeit oder bei Abendveranstaltungen.

Die Idee zu „Rent-a-Prof“ entstand während Oldenburgs Jahr als „Stadt der Wissenschaft“. Damals initiierte Komorek die Vorlesungsreihe „Physics in the City“, die allgemeinverständlich über aktuelle Forschungsfelder der Physik informierte. Über 600 ZuschauerInnen hatten damals die Vorträge besucht.

info www.physik.uni-oldenburg.de/39101.html

Einzigartiges Kontakt-Studium

Gesundheitsförderung durch selbstregulative Techniken der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM)“, heißt das bundesweit einzigartige Kontakt-Studium Qigong, das im Frühjahr zum 21. Mal an den Start geht. Das zweijährige berufsbegleitende Studium, das vom Projekt Traditionelle chinesische Heilmethoden und Heilkonzepte (PTCH) im Center für Lebenslanges Lernen (C3L) angeboten wird, richtet sich an Angehörige des Gesundheitswesens, der Gesundheitsbildung und -förderung, die selbstregulative Techniken und Konzepte der chinesischen Medizin erlernen wollen. Viele DozentInnen kommen aus China und sind dort in Kliniken sowohl in der Kuration als auch in der Prävention tätig. Voraussetzungen für das Studium sind ein beruflicher Bezug und mehrjährige Vorerfahrung. Das Kontakt-Studium ist als Fortbildung für ÄrztInnen und PsychologInnen anerkannt und zur Abrechnung mit den Krankenkassen zugelassen.

info www.ptch.uni-oldenburg.de

 

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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