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Archiv für osteuropäische Musik
Quellen und Forschungen

Dieses Archiv sammelt Musik und Musikschriften aus dem gesamten Osten Europas, doch auch Tonträger, Bücher, Zeitschriften, elektronische Medien, und stellt mit Konzertprogrammen und weiteren Dokumenten umfangreiches Material zur wissenschaftlichen Auswertung bereit.

Ein besonderer Schwerpunkt des Archivs liegt in der Sammlung rumänischer Musik. Die Bestände umfassen das gesamte publizierte Werk George Enescus (1881–1955) in Partituren und Tonträgern sowie annähernd vollständig die Werke von Anatol Vieru (1926–1998), Pascal Bentoiu (1927–2016), Ştefan Niculescu (1927–2008), Tiberiu Olah (1928–2002), Myriam Marbe (1931–1997) und Aurel Stroe (1932–2008). Publikationen rumänischer Musikwissenschaftler vom 19. Jahrhundert an runden die Sammlungen des Oldenburger Archivs ab.

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Neben Sammelbänden oder Monografien werden in dieser Schriftenreihe auch Übersetzungen zentraler Texte vorgelegt, um Forscherinnen und Forschern Materialien zur Erschließung dieser Musik anzubieten. Standardliteratur zur Musik bedeutender Komponistinnen und Komponisten, zur traditionellen Volksmusik Osteuropas und zu traditionellen Instrumenten oder zur byzantinischen Musik kann so einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich werden – und Beiträge zu aktuellen Diskursen der Musik- und Kulturwissenschaften bieten: Aus welchen kulturhistorischen Kontexten heraus können Werke osteuropäischer Komponistinnen und Komponisten erschlossen werden? Mit welchem musiktheoretischen Vokabular wird eine angemessene Analysesprache möglich? Welche Bedeutung und welchen Einfluss hatte das Studium europäischer Konzertmusik für rumänische Komponistinnen und Komponisten gehabt? Welche Aspekte einzelner Musikwerke erlauben einem Publikum, das mit osteuropäischen Traditionen wenig vertraut ist, neue Hörerfahrungen? Wie kann eine adäquate Rezeption gelingen?

Herausgeber: Violeta Dinescu, Michael Heinemann

Archiv für osteuropäische Musik

Elemente der Klage in George Enescus Oper OEdipe

Roberto Reale
Archiv für osteuropäische Musik, 7
BIS-Verlag, Oldenburg 2022
ISBN 978-3-8142-2404-6

Abstract

Der Tod und das Wissen um die Sterblichkeit war und ist ein Kultur-Generator ersten Ranges; nicht nur weil es den Menschen immer wieder dazu herausfordert durch den kulturell relevanten Teil unseres Handelns (Kunst, Wissenschaft, Philosophie, etc.), die Grenzen des Ich und der Lebenszeit zu transzendieren5, sondern weil dieses Wissen per se fortwährend zu einer (kulturellen) Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des menschlichen Lebens selbst anregt. Ausgehend von dem Wissen um die Sterblichkeit eröffnet sich ein weites Feld direkt oder indirekt verbundener Fragen, die zum Gegenstand kultureller Auseinandersetzung werden können. Dies können z. B. Fragen nach der Schicksalhaftigkeit des menschlichen Lebens oder nach dem Ursprung des Leids sein und die daran angeschlossenen Fragen nach der Art und Weise, wie der Mensch damit umgehen kann. Diese Fragen sind es u. a., die Sophokles in der Tragödie König Ödipus wie auch in der gesamten thebanischen Trilogie behandelt. Indem der rumänische Komponist George Enescu den Mythos des Ödipus aufgreift und unter Verwendung der Tragödien König Ödipus und Ödipus auf Kolonos zum Stoff seiner 1936 uraufgeführten Oper OEdipe macht, stellt er sich den Herausforderungen dieser Fragen und findet eigene Antworten. Die kompositorischen Mittel, die Enescu anwendet, um seine Interpretation der Tragödie umzusetzen, und die Bedeutung, welche dabei dem Phänomen der Klage – speziell musikalisch ausgedrückter Formen der Klage – zukommt, sind Gegenstand des vorliegenden Bandes.

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Myriam Marbe

Violeta Dinescu, Michael Heinemann, Roberto Reale (Hrsg.)
Archiv für osteuropäische Musik, 6
BIS-Verlag, Oldenburg 2022
ISBN 978-3-8142-2393-3

Abstract

Myriam Marbe ist eine herausragende Persönlichkeit und eine zentrale Figur der Musik Rumäniens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In ihrem künstlerischen Schaffen vergegenwärtigt sich die Notwendigkeit des Kreativen (der Kreativität) und des Schreibens, um „leben zu können“. (Karl Jaspers). Dabei gehörte Myriam Marbe zu jenen kreativen Persönlichkeiten, die ihre Begabung nicht leichtfertig oder mit Prahlerei zur Schau stellten. Ihre Kompositionen zeugen von einer durch und durch menschlichen Haltung, mit der sie die tiefen Ebenen unserer Existenz musikalisch reflektiert. Ihre Musik kann komplex und hochkomplex sein, wenn es der Zusammenhang des Ganzen erfordert. Ihre Musik kann aber auch beinahe hieratisch, einfach und archaisch sein und wirken, wenn der musikalische Gestus dies notwendig macht. Gleichzeitig hat Marbe nicht nur das Erbe der rumänischen Kultur kontinuierlich und tiefgehend aufbewahrt, sondern auch bewusst eine breite Palette verschiedener Musikkulturen wahrgenommen und mit überzeugender Kreativität auf diese reagiert.

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Enescu im Kontext

Violeta Dinescu, Michael Heinemann, Roberto Reale (Hrsg.)
Archiv für osteuropäische Musik, 5
BIS-Verlag, Oldenburg 2019
ISBN 978-3-8142-2379-7

Abstract

In der rumänischen Musik gibt es eine Zeit vor Enescu und eine Zeit nach Enescu. Als Komponist und Interpret hat er Generationen von rumänischen KomponistInnen und MusikerInnen geprägt und tut es noch heute. Mit diesem 5. Band aus der Reihe Archiv für Osteuropäische Musik – Quellen und Forschungen liegt erstmals eine deutschsprachige Publikation vor, in der musikwissenschaftliche Beiträge über Enescus Musik, aber auch über seine Person vereint werden konnten. Enthalten sind Aufsätze vom ersten ZwischenZeiten Symposium im Jahr 2006, das Enescu gewidmet war, ebenso wie Beiträge aus den ZwischenZeiten Symposien der folgenden Jahre, in denen immer wieder Bezüge zu Enescus OEuvre hergestellt wurden.

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Der Raum in der Musik

Martin Kowalewski
Archiv für osteuropäische Musik, 4
BIS-Verlag, Oldenburg 2018
ISBN 978-3-8142-2308-7

Abstract

Oberflächlich betrachtet, kann man mit den Augen Gegenstände im Raum und mit den Ohren Töne in der Zeit erfassen, denn Gegenstände präsentieren sich im Raum und Töne in der Zeit, aber es ist es nicht die ganze Wahrheit; denn mit den Augen erfassen wir auch Bewegungen der Gegenstände in der Zeit und mit den Ohren lokalisieren wir Töne im Raum. Eine weitere Überlegung zeigt, dass wir ohne Gegenstände und ohne Töne mit unseren Augen und Ohren nicht den Raum als solchen und nicht die Zeit als solche erfassen können. Wäre der Raum um uns völlig leer und könnten wir uns selbst nicht sehen, könnten wir auch nicht den Raum erfassen, und wenn sich nichts bewegte und es keinerlei Geräusche oder Töne gäbe, könnten wir auch nicht die Zeit erfassen. Dies zeigt, dass wir uns mit den Gegenständen und mit den Tönen befassen müssen, um über deren Räumlichkeit und Zeit zu sprechen. Dazu kommt noch, dass uns auch ein einzelner unbewegter Gegenstand oder ein einzelner nicht endender Ton Raum oder Zeit vermitteln könnte. Hieraus folgt zweierlei: erstens, dass wir Gegenstände und ihre Bewegungen und Töne und ihre Dauer in Betracht ziehen müssen, um mit unseren zwei Distanz-Sinnen Raum und Zeit erfassen zu können, und zweitens, dass wir hierzu jeweils mehrere Gegenstände und Töne in die Untersuchung einbeziehen müssen.

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Pascal Bentoiu

Violeta Dinescu, Michael Heinemann, Eva-Maria Houben, Roberto Reale (Hrsg.)
Archiv für osteuropäische Musik, 3
BIS-Verlag, Oldenburg 2015
ISBN 978-3-8142-2332-2

Abstract

Pascal Bentoiu ist ein Musiker mit scharfem Verstand und kompromissloser Integrität, der weit über die Grenzen Rumäniens hinaus Geltung erlangte. Auch in der Zeit des Kommunismus ging er trotz Repressalien seinen eigenen Weg. Nach dem Sturz des Regimes wurde er der erste Präsident des rumänischen Komponistenverbandes (1990). Bentoius Werke beiendrucken durch die Vielseitigkeit ihrer stilistischen und technischen Elemente. Farbigkeit, Dramatik sowie Lyrik kennzeichnen seine Opern wie Instrumental- und Orchesterwerke. In zahlreichen Schriften hat er sich philosophischen, musikethnologischen, musikästhetischen und musiktheoretischen Fragen zugewandt. Diese Buch vereint die Vorträge des Pascal Bentoiu gewidmeten Symposiums "Zwischen Zeiten", das 2007 mit dem Titel "Komponieren unter Verdacht" stattfand, sowie ergänzende Analysen, Interpretationen, Portraitskizzen und Gedanken zur Rezeption. Darüber hinaus enthält es etliche Aufsätze des Komponisten selbst - über Musik und Musiker sowie das eigene Werk - und ein vollständiges Werkverzeichnis mit Diskographie.

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Die Doina - Eine Einführung in den
lyrischen Gesang Rumäniens

Vincent Rastädter
Archiv für osteuropäische Musik, 2
BIS-Verlag, Oldenburg 2015
SBN 978-3-8142-2308-7

Abstract

Die Tradition der "Doina" reicht weit zurück. Eine Umschreibung der "Doina" als Klage oder als (instrumentaler) Trauergesang greift zu kurz. Ist die Doina einerseits in ihrer freien, ungebundenen Form als Ausdruck der Seele rumänischer Musik zu beschreiben, so ist sie doch zugleich auch eine menschliche Haltung: Haltung eines vielleicht Trauernden, der voller Mut und Kraft ist. "Doina" meint auch eine bestimmte Art der Improvisation, ein spontanes Musizieren, das sich vom Hören leiten lässt und Klänge als Rufe in die Weite des Raumes entlässt. Die vorliegende Untersuchung unternimmt es, die Doina im Zusammenhang der rumänischen Musik zu bestimmen und die Entwicklungen von den nicht eindeutig festzustellenden Anfängen bis in die Gegenwart zu beschreiben. Analytische, historische, ethnologische Zugänge werden genutzt, um einer musikalischen Form auf die Spur zu kommen, die weniger Ausdruck gemeinschaftlichen Lebens in der Öffentlichkeit als derjenige persönlicher privater Erfahrungen gewesen ist.

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Stefan Niculescu

Violeta Dinescu, Eva-Maria Houben, Michael Heinemann (Hrsg.)
unter Mitarbeit von Roberto Reale
BIS-Verlag, Oldenburg 2013
ISBN 978-3-8142-2281-3

Abstract

Dieser erste Band der Schriftenreihe Archiv für osteuropäische Musik über Stefan Niculescu stellt einen Komponisten der Generationen nach George Enescu vor: Vielseitig an Künsten und Wissenschaften sowie an Philosophie interessiert, beobachtete er die unterschiedlichen Strömungen seiner Zeit und empfing daraus Anregungen für seine Arbeit. Niculescu tritt nicht nur als Komponist, sondern auch als Lehrer in Erscheinung. Das Buch ist aus dem Symposium Zwischen den Zeiten (Oldenburg 2007) und dem Komponisten-Colloquium (Oldenburg 2006) erwachsen und präsentiert neben wissenschaftlichen Untersuchungen zu Niculescus Werken Aufsätze und Äußerungen des Komponisten, die hier erstmals ins Deutsche übersetzt und publiziert werden. Darüber hinaus bietet die Schrift das erste vollständige Werkverzeichnis sowie Werkkommentare, Interviews und Erinnerungen von Schülern und Kollegen.

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[BIS intern]   (Stand: 19.01.2024)  | 
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