Mack

Mack, Dieter

Statement

Denke beim Komponieren immer auch an die Würde und Aura des Instruments

Kompositorisches Credo

Ein Dilemma der Neuen Musik ist ihre neue Sprache in jedem Werk, zumindest jedoch bei jedem Komponisten/in. Das erfordert besondere Bemühungen beim Hören, zumal man zunächst in einer fremden Musik im weitesten Sinne nur das heraushört, was man kennt.

Für mich als Komponisten bedeutet dies, dass ich soviel verschiedenartige Musik als möglich höre und mich damit beschäftige. Nur so kann es ansatzweise gelingen, fremde Musik besser zu verstehen und seine eigene Position oder seine eigene Kultur zu finden und zu festigen. Dabei glaube ich nicht an eine gleichsam automatische Bestimmung der Entwicklung der musikalischen Sprache. Viele versuchen dies weiterhin, weil sie offenbar eine Art „archimedischen Punkt“ benötigen, der das eigene Schaffen legitimiert. Mich hat das nie interessiert, und ich habe dafür nur meine eigene Verantwortlichkeit für das, was ich tue, als Bezugspunkt definiert.

So haben mich in den letzten Jahren sprachanaloge Prozesse in der Musik interessiert: Das Komponierte soll Hörerinnen und Hörern eine Art abstrakte Geschichte erzählen, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt, die aber vom Wesen her spürbar ist. Weiterhin hat mich die Komposition von Klangfarben durch die Verknüpfung von Harmonik und Instrumentation bis heute beschäftigt, ebenso das Körperliche von noch so komplexen Rhythmen. Warum bin ich wohl unter anderem wieder dem Bigband-Jazz nahegekommen?      

Tabellarischer Lebenslauf

1954 geboren in Speyer, Rheinland-Pfalz
1975-1980 Studium an der Musikhochschule Freiburg (Komposition bei Klaus Huber und Brian Ferneyhough; Musiktheorie bei Peter Förtig; Klavier bei Rosa Sabater).
1977-1981 Assistent im Experimentalstudio der H. Strobel Stiftung des SWF
1980/81 Stipendiat der Heinrich-Strobel-Stiftung.
seit 1980   Verschiedene Lehraufträge für Musiktheorie, Improvisation und balines. Musik an den Musikhochschulen Freiburg, Trossingen, Basel und der Uni Freiburg
seit 1986 Professur für Musiktheorie/Gehörbildung an der MuHoSchu Freiburg
seit 1980 Mitglied des Stuttgarter Ensembles ExVoCo (Ltg. Dr. E. Liska)
seit 1978

verschiedene Studienaufenthalte auf Bali, Südindien und Japan, davon 1981/82 ein ganzes Jahr auf Bali.

1982 Gründung eines Ensembles für balines. Musik an der Musikhochschule Freiburg
1982- 1991

weitere Studienaufenthalte auf Bali, Kompositionsworkshops in Bandung, Surabaya Yogyakarta und Jakarta.

1988 Tournee "Portrait Dieter Mack" durch das Goethe-Institut in Südostasien
1991 "Composer in Residence" an der School of Music, Victoria University, Wellington, Neuseeland.
1992-1995

Gastdozentur (über DAAD) an IKIP-Bandung, Indonesien; Mitarbeit in der nationalen Lehrplankommission Indonesiens;

seit 1995

weitere Kurzzeit-Gastdozenturen in Indonesien, vor allem an UPI – Bandung
Mitwirkung in einem Forschungsprojekt der Ford Foundation bezüglich der Dokumentation traditioneller Musikkulturen in Indonesien und deren didaktischer Aufbereitung für den Musikunterricht.

1997/ 98

Mitverantwortlicher des Projekts CATUR YUGA (kulturelles Zusammenarbeitsprojekt zwischen Bali/ Indonesien, Basel/ Schweiz, Freiburg/ Deutschland)

1999-2004 Gastdozent im Aufbaustudiengang „Komposition“ an der Kunstakademie STSI
-Surakarta
ab 2003

Professur für Komposition an der Musikhochschule Lübeck

Beratende Mitarbeit beim „Haus der Kulturen der Welt“ in Berlin (bis 2006).

2004

Kompositionskurse in Neuseeland (Goethe Institut)

Portraitkonzert während des „Art Summit Indonesia“ in Jakarta

Dozent bei den Kammermusikkursen „Jugend Musiziert“ in Weikersheim.

2005 Kurator für das Gamelanfestival im Rahmen des Südostasienfestivals „Räume und Schatten“ am Haus der Kulturen der Welt, Berlin.
2006 Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen
2008

Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg

Vizepräsident der Musikhochschule Lübeck (bis 2011)

Beiratsmitglied am Goethe Institut (Vorsitz ab 2012)

2009

Konzerttournee mit dem "Ensemble Selisih" nach Indonesien und Neuseeland

Vorsitz bei der Musikerauswahlkommission des DAAD (bis 2019), Mitglied des Fachgutachterausschusses des DAAD (seit 1998)

2010 "Composer in Residence" bei Bucheon Symph. Orchestra Lehrtätigkeit an der Seoul Nat. University und  Yonsei University; Gastkurse in Singapore, Tokyo und Kuala Lumpur
2011

Konzert - und Vortragstournee nach Manila, Singapore und Kuala Lumpur

Artistic Director Kompositionswettbewerb "Young Composers Southeast Asia"

2011-13 Beratertätigkeit an UPI Bandung, Indonesien
2015 Vizepräsident der Musikhochschule Lübeck für Internationales und Veranstaltungen „Composer in Residence“ beim Brücken-Festival in Rostock
Das Gesamtwerk (außer den Bärenreiter Publikationen) bei Verlag Neue Musik Berlin
2017 „Howard Hanson Visiting Composer Residency”, Eastman School/Rochester
2018

Gastlehrtätigkeit an Geidai/Tokyo, PGVIM/ Bangkok, UiTM Kuala Lumpur;
Uni of Brit. Columbia/Vancouver. Zum Jahresende Beendigung der Tätigkeit als Vizepräsident.

               

 

Werkauswahl

(VNM = Verlag Neue Musik; BR = Bärenreiter)

„Taro“ (1987) für zwei Klaviere, Schlagzeug, Flöte und Bassklarinette (VNM)
„Orgelzyklus“ (1984-87) für Orgel (BR)
„Angin“ (1988) für Bläserorchester und drei Schlagzeuger (VNM)
„Kammermusik I“ (1988, rev. 2003) für Ensemble (BR)
„Kammermusik II“ (1991) für Ensemble (BR)
„Kammermusik III, IV & V“ (2003, 2004/5; 2007) für verschiedene Ensembles (VNM)
„Segara Variationen“ (1998/99) für Schlagzeug-Quartett (VNM)
„Vuh“ (2000), Konzert für Solo-Schlagzeug und Orchester (VNM)
„Selisih“ (2001) für Alt- und Baritonsaxophon (VNM)
„Jonico“ (2002) für zwei Schlagzeuger (VNM)
„Tunjuk“ (2006) für großes Orchester (VNM)
„Pamungkah“ (2008) für Orchester (VNM)
„Terasi“ (2010) für Orchester VNM)
„Snells Beach“ (2009) für Schlagzeug solo (VNM)
„Voyage“ (2009/10) für Flöte, zwei Saxophone, Schlagzeug & Klavier (VNM)
„Yonsei“ (2010) für Ensemble (VNM)

„Wooden“ (2011/12) für Solo – Schlagzeug und Orchester (VNM)
„Kokon“ (2011) für Gitarre und Harfe (VNM)
„Luft“ (2012) für Ensemble (VNM)
„What About…?“ (2013) für Ensemble mit hohem Sopran (VNM)
„Aal-Glatt“ (2014) für Saxophonquartett (VNM)
„Ngumbang-Ngisep“ (2014) für Ensemble (VNM)
„Ical“ (2014/15) für Chor und großes Orchester (VNM)
„Kebyar Baru“ & Kebyar Baru II“ (2015) für Flöte & Klavier, Violine & Klavier (VNM)
„Saitenlinien“ (2015) für Gitarre solo (VNM)
„Trio VI“ (2016) für Klarinette, Harfe und Violoncello (VNM)
„Trio VII“ (2017) für Violine, Oboe und Bass-Koto (VNM)
„Klingende Fäden“ (2016) für Septett (VNM)
„Ueno Rain“ (2017) für Bläserquintett (VNM)
„Foreign Voices“ (2017) Zyklus für Stimme (Bass) und Klavier (VNM)
„Mari Marie“ (2017) für Altsaxophon solo (VNM)
„Suara-Suara“ (2018) für Streichquartett und Bassett-Klarinette (VNM)
„Selisih Baru“ (2018) für Baritonsaxofon und Violoncello (VNM)
„Trio VIII“ (2019) für Stimme (Bass, Schlagzeug und E-Gitarre (VNM)
„Basiliensis“ (2019) für Ensemble (VNM)

Partiturabschnitt

(Stand: 20.06.2024)  | 
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