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28. Juni 2013 278/13
Meeresforscher Jürgen Rullkötter feierlich in den Ruhestand verabschiedet
Oldenburg. „Die Meeresforschung der Universität Oldenburg ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Netzwerkdenken und Interdisziplinarität – beides hat seine Arbeit stets bestimmt. Herr Professor Rullkötter hat mit seinem Weitblick das eigene Fachgebiet, aber auch die Universität selbst über viele Jahre bereichert und geprägt.“ Mit diesen Worten würdigte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Babette Simon den Geochemiker und ehemaligen Direktor des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM), Prof. Dr. Jürgen Rullkötter, der heute in den Ruhestand verabschiedet wurde.
„Die Entwicklung des ICBM zu einem national und international sichtbaren Forschungsinstitut ist eng mit der Person von Jürgen Rullkötter verbunden. Als langjähriger Direktor des ICBM hat er sowohl die strategische Entwicklung des Instituts als auch die Etablierung neuer Kooperationen verantwortet, zum Beispiel mit der Max-Planck-Gesellschaft“, sagte ICBM-Direktor Prof. Dr. Helmut Hillebrand im Alten Landtag.
Der gebürtige Oldenburger Rullkötter studierte Chemie an der Technischen Hochschule Braunschweig. Er promovierte und habilitierte sich an der Universität zu Köln. Nach wissenschaftlichen Tätigkeiten in Köln und am Forschungszentrum Jülich folgte Rullkötter 1992 dem Ruf auf die Professur für Organische Geochemie an die Universität Oldenburg. 2001 lehnte er zugunsten Oldenburgs den Ruf an die RWTH Aachen ab, der mit einer Institutsleitung am Forschungszentrum Jülich verbunden war. In Oldenburg war der Wissenschaftler insgesamt acht Jahre Direktor des ICBM (1992-1995 und 2008-2013). Zudem war er Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Kommissionen. Dazu gehörten unter anderem die Senatskommission für Ozeanographie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Wissenschaftliche Beirat des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde in Rostock und die DFG-Beiräte für die Forschungsschiffe „Meteor“ und „Maria S. Merian“. Neben der fachlichen Arbeit engagierte sich Rullkötter stark in der akademischen Selbstverwaltung. Er war mehr als zehn Jahre Mitglied des Senats und Gründungsbeauftragter sowie Dekan der Fakultät V Mathematik und Naturwissenschaften.
Rullkötter war maßgeblich daran beteiligt, die Meeresforschung an der Universität Oldenburg zu vernetzen und interdisziplinär auszurichten. Von 2001 bis 2010 war er Sprecher der DFG-Forschergruppe BioGeoChemie des Watts, die sich hydrodynamischen und biogeochemischen Vorgängen im Watt widmete. Im vergangenen Jahr erhielt er dafür den Norddeutschen Wissenschaftspreis.
Unter Rullkötters Leitung wuchs das ICBM in den vergangenen Jahren auf 16 Forschungsgruppen mit etwa 100 WissenschaftlerInnen an. Unter dem Dach des ICBM finden sich auch der Transregio-Sonderforschungsbereich „Ökologie, Physiologie und Molekularbiologie der Roseobacter-Gruppe: Aufbruch zu einem systembiologischen Verständnis einer global wichtigen Gruppe mariner Bakterien“ sowie die Max-Planck-Forschungsgruppen „Marine Geochemie“ und „Marine Isotopengeochemie“.
Zu den Forschungsschwerpunkten des Geochemikers zählen unter anderem die Biogeochemie von Sedimenten, die Ablagerungsgeschichte des Holozäns in Nordwestdeutschland, die Rekonstruktion der Ablagerungsbedingungen in Sedimenten sowie Fragen zum Themenbereich Erdöl und Umwelt. Markantes Zeichen seiner Forschung ist eine Dauermessstation im Seegatt südwestlich von Spiekeroog. Im Rahmen der von Rullkötter geleiteten DFG-Forschergruppe wurde diese bundesweit einmalige Messstation geplant und realisiert. Der Messpfahl ist so konzipiert, dass er bei jeder Wetterlage – auch bei starken Stürmen oder Eisgang – verlässliche ozeanographische, meteorologische und chemische Messdaten aus dem Spiekerooger Watt übermittelt. 2009 war der Nachbau der Messstation das Wahrzeichen von Oldenburg als „Stadt der Wissenschaft“.
Auf dem Foto: Prof. Dr. Jürgen Rullkötter
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