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Empirische Befunde

Empirische Befunde

Digitale und digital unterstützte Formate sind mittlerweile integraler Bestandteil des Lehrbetriebs an Hochschulen. In der Arbeit von Service- und Support-Mitarbeitenden nehmen zudem standortübergreifende Vernetzungsaktivitäten einen wachsenden Stellenwert ein. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen von SOUVER@N Befragungen durchgeführt, in denen Lehrende, Studierende sowie Service- und Support-Mitarbeitende nds. Hochschulen u.a. über ihre Erfahrungen, Erwartungen, Wünsche, (Unterstützungs-)Bedarfe bzw. über subjektive Wahrnehmungen berichten.

Hochschulübergreifende Lehrendenbefragung zur Bedarfserfassung in der digitalen (und digital unterstützten) Lehre

Ein Schwerpunkt von SOUVER@N ist es, den Lehrenden bedarfsorientierte Hilfestellungen bei der Durchführung digitaler (und digital unterstützter) Hochschullehre anzubieten.
Die durchgeführte Befragung von Lehrenden – an allen am SOUVER@N-Projekt beteiligten Hochschulen – hatte deshalb zum Ziel, die Wünsche und Anforderungen der Lehrenden im Rahmen der digitalen Lehre zu identifizieren, um auf dieser Grundlage Unterstützungsangebote bereitstellen zu können. Konkret ging es darum, festzustellen, in welchen spezifischen Bereichen der digitalen Lehre welche Arten von Bedarfen bei den Lehrenden vorliegen. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in ein zielgenaues Angebot an Tools, Anleitungen, Schulungen und Fortbildungsmaßnahmen ein – mit der Intention, die digitale Lehre im Rahmen des Projekts SOUVER@N sowie darüber hinaus zu optimieren.

Die Datenerhebung erfolgte digital vom 15. März bis zum 11. Juni 2022 mittels eines teilstandardisierten Fragebogens. Insgesamt wurden 400 Fragebögen von Lehrenden an den SOUVER@N-Verbundhochschulen vollständig ausgefüllt. Neben geschlossenen Frageformaten gab es teilweise die Möglichkeit, Freitextkommentare zu verfassen.

Ausgewählte Ergebnisse

Im Rahmen der Befragung gab die große Mehrheit der Lehrenden an, zumindest über Grundkenntnisse im Bereich digitaler Kompetenzen zu verfügen, über 50 % schätzten ihre Kenntnisse hinsichtlich der Gestaltung und Ausführung sogar als fortgeschritten ein. Nur weniger als 2 % schrieben sich selbst keine digitalen Kompetenzen zu.

Die Lehrenden wurden nach den Bereichen der digitalen Lehre gefragt, in denen sie einen persönlichen Unterstützungsbedarf wahrgenommen hätten. Dabei zeigte sich, dass der Bedarf an digitalen Anwendungen für kollaboratives Arbeiten (63,5 %) und für (interaktive) Grafiken (62,5 %) am höchsten war. Abstimmungs- und Feedbackmöglichkeiten wurden von 50,75 % der Befragten als dritthöchster Bedarf genannt. Es wurde darüber hinaus ein generelles Interesse an vielen weiteren digitalen Anwendungen deutlich. In Bezug auf Themen wie Lernmanagementsysteme oder Videokonferenztools schien der Bedarf an Unterstützung hingegen ausreichend gedeckt zu sein, was mit der positiven Selbsteinschätzung der allgemeinen digitalen Kenntnisse der Befragten übereinstimmte.

Außerdem wurde über sämtliche abgefragten digitalen Anwendungen hinweg deutlich, dass Lehrenden an den SOUVER@N-Verbundhochschulen primär noch Tools fehlten (mit insgesamt 1.506 Einzelantworten). Es sollte jedoch nicht vernachlässigt werden, dass Lehrende bereits auf verschiedene, wenn auch teilweise anspruchsvolle Tools zurückgreifen können, bei denen es weiterhin notwendig ist, sie auf eine didaktisch sinnvolle Einbindung in die Lehre zu informieren. An zweiter Stelle standen Anleitungen (mit insgesamt 1.484 Einzelantworten), gefolgt von Schulungen(mit insgesamt 1.154 Einzelantworten). In Hinblick auf den kollegialen Austausch war das Interesse der Befragten vergleichsweise gering (mit insgesamt 416 Einzelantworten), womöglich aufgrund der begrenzten zeitlichen Ressourcen der Lehrenden.

Unter den Lehrenden bestand ein insgesamt hohes Interesse an hochschuldidaktischer Weiterbildung, so gaben knapp 90 % der Befragten an, zumindest teilweise an Weiterbildungsangeboten im Bereich der digitalen Lehre interessiert zu sein. Unter den gegebenen Antwortmöglichkeiten wurde am häufigsten ein Format gewählt, das eine Dauer von “bis zu zwei Stunden” hat (52,7 %). “Halbtägig“ rangierte an zweiter Stelle mit einer Zustimmung von 46,0 %. Bei der Ausgestaltung des Schulungsformats ist zu beachten, dass die Lehrenden insbesondere synchrone digitale Formate bevorzugten (60,5 %).

Zusätzlich zu den geschlossenen Frageformaten bestand während der Befragung die Option, Freitextkommentare abzugeben. Im Folgenden werden einige dieser Kommentare von Lehrenden präsentiert:

Digitale und digital unterstütze Lehre: Freitextkommentare der Befragten

AR/VR

„Wie geht das? Würde ich gerne mehr drüber erfahren”
„Wie einzusetzen? Woher Technik?”
„Was kann / darf genutzt werden (Datenschutz)?”

Chat / Kommunikation

„Studierende mit geeigneten Mitteln für die interaktive Mitarbeit motivieren […]”
„Was ist wichtig, wie steuere ich es, wenn alle gleichzeitig schreiben und Bezüge verloren gehen?”
„Einsatz eines uni-weit akzeptierten Chatsystems”
„Einheitliches System ohne zig-verschiedene Anmeldungen und Updates”

(E-)Assessment / Prüfen / E-Portfolios

„Konzeptionierung von Aufgaben, die trotz OpenBook-Klausuren herausfordernd und lösbar sein sollen”
„Prüfungsumgebung, die Betrugskonrolle ermöglicht”
„Einbindung der E-Prüfung in ein Tool, wo Prüfungsergebnisse aus allen Modulen pro Student:in abgelegt sind. Erstellung einer Gesamtnote, Erstellung eines Transcripts of Records”
„Zum Thema E-Porfolio würde mich generell ein breites Spektrum an Fragestellungen interessieren.”

 Kollaboratives Arbeiten

„v. a. gemeinsames Arbeiten an PDF Dokumenten unter den Studierenden”
„Welche interaktiven MindMaps sind datenschutztechnisch überhaupt erlaubt […]?”
„Interaktives Whiteboard in der VL”
„[…] mehr Beratung, welche Tools gut für Tablets funktionieren […]”

 Lehrvideos

„Unterstützung bei der Herstellung und Aufbereitung, wie z.B. Schnitt”
„Support bei der Produktion wäre gut, besonders bei der didaktischen Vorbereitung”
„Erstellen von interessanten und mitnehmenden Videos, die keinen Spielraum für Prokrastination der Studierenden beim Anschauen lassen”
„Alternativen zu besprochenen PowerPoints wären  hilfreich”

 Podcast

„um Lehre zu ergänzen”
„[…] Quelleverwaltung bei Podcasts”
„didaktischer Mehrwert für Studierende und Schüler:innen”
„konkrete Hilfestellungen zur Qualitätsverbesserung und Professionalisierung (eher technisch)”

 Lehrmanagementsysteme

„Anonymes Feedback in LMS 1”
„Ich finde LMS 2 ist ein mächtiges Tool, aber es gibt nach meiner Erfahrung wenige Anleitungen, mit denen man ‚erste Schritte’ alleine gehen kann” 
„einfachere Rechteverwaltung, bessere Anpassung an studiengangsspezifische Eigenheiten, idealerweise eine Platform, die mit bestehenden Vorkenntnissen zu bedienen ist”

 Evaluation

„technisch funktionieren die Tools, die wir haben, gut, aber die Studierenden nehmen online noch seltener daran teil.”
„Wie kann ich Studierende meine Lehre und einzelne Sitzungen im Seminar effektiv, produktiv evaluieren lassen?”

 (Interaktive) Projektpräsentation

„Wie erstelle ich eine Homepage” 
„Präsentation abseits von PowerPoint”


Ein Beitrag von Patricia Dammann, Selin Dirlik, Ioulia Grigorieva, Johanna Hoischen, Hannah Naundorf und Franziska Nichau

Stand: September 2022

Hürden & Potenziale der (zukünftigen) Hochschullehre aus Studierendenperspektive

Das Thema „Digitalisierung der Hochschullehre“ bleibt auch nach der Corona-Pandemie von hoher Aktualität; digitale bzw. digital unterstützte Lehre sind integraler Bestandteil des Lehrbetriebs an Hochschulen geworden. In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie diese Formate von den Studierenden wahrgenommen werden und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben. Um ein umfassendes Verständnis aus verschiedenen studentischen Perspektiven zu erlangen und digitale bzw. digital unterstützte Lehrformate weiter zielgerichtet anpassen zu können, wurden Studierende unterschiedlicher Standorte und Studienfächer in Niedersachsen zu ihren Erfahrungen mit diesen Lehrformaten sowie ihren diesbezüglichen Erwartungen und Wünschen für die Zukunft befragt.

Die Datenerhebung erfolgte im Zeitraum von Dezember 2022 bis Juli 2023 mittels qualitativer Fokusgruppeninterviews. Insgesamt wurden 22 Studierende von den sieben niedersächsischen Hochschulen des SOUVER@N-Verbunds befragt. Die Befragungsdauer betrug etwa eine Stunde. Zur Auswertung wurde die Methode der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz und Rädiker (2022) angewandt.

Ausgewählte Ergebnisse

Hürden der digitalen Lehre

Im Folgenden werden die von Studierenden wahrgenommenen Herausforderungen in digitalen Lehr-Lern-Kontexten zusammengefasst.

Im Hinblick auf das Selbststudium wurde die asynchrone Lehre von der Mehrheit der befragten Studierenden als eher negativ bewertet, da fehlende Selbstmotivation und Konzentrationsprobleme das Lernen zuhause erschwerten.

Die Herstellung einer transparenten und vertrauensvollen Kommunikation zwischen Lehrperson und Studierenden wurde in digitalen Lehrveranstaltungen als besonders schwierig empfunden. So gab die Mehrheit der befragten Studierenden an, dass die Möglichkeiten für Austausch und Feedback mit den Lehrenden eingeschränkt waren, wobei eine transparente Kommunikation einen wichtigen Baustein bildet, um Studierenden Informationen zugänglich zu machen. Das vorhandene Angebot an Online-Sprechstunden wurde als nicht ausreichend bewertet.

Lehrveranstaltungen ohne Möglichkeit zur Interaktion wurden als eher langweilig wahrgenommen; dennoch wurden vorhandene digitale Tools zur Interaktion von den Studierenden nur wenig aktiv genutzt. Durch den Wegfall der physischen Anwesenheit fiel die Kontaktaufnahme unter den Studierenden schwer; die mangelnde Beteiligung in Lehrveranstaltungen lässt sich so u. a. durch die wahrgenommene Distanz zueinander begründen. Eine erzwungene aktive Teilnahme der Studierenden an der Lehrveranstaltung wurde als negativ bewertet.

Weiterhin wurde als Hürde für digitale Lehre fehlendes Engagement der Lehrperson beispielsweise in der Gestaltung von digitalen Lehrmaterialien genannt. Die Studierenden gaben großteils an, dass der Erfolg oder Misserfolg einer Lehrveranstaltung maßgeblich vom Engagement der Lehrperson abhängt. Unsicherheiten der Lehrperson, u. a. bei der Nutzung von digitalen Tools und der Bedienung der Hörsaaltechnik, wurden von den Studierenden als störend sowie hinderlich für den Lernprozess empfunden, ebenso wie fehlende oder nicht klar zu erkennende Strukturen und Abläufe in Lehrveranstaltungen. Dass die Toolauswahl mit der Datenschutzproblematik zusammenhängen könnte, war den Studierenden jedoch nicht bewusst. Die heterogenen Medien- und Technikkompetenzen unter den Lehrenden führten dazu, dass sie jeweils unterschiedliche Voraussetzungen in die Lehrveranstaltung mitbrachten, die sich auf die Qualität der Lehre auswirkten.

Studierende wünschten sich, dass Lehrende grundsätzlich bessere IT-Kenntnisse aufweisen und mit den mobilen Endgeräten sicherer umgehen würden. Studierende nahmen an, dass konkrete Schulungsangebote für Lehrende (aber auch für Studierende) im Hinblick auf die IT und Technik fehlen würden.

Bezüglich der vorhandenen Technik in den Hörsälen und Seminarräumen merkten die Studierenden an, dass diese entweder nicht vorhanden war oder zu wenig von den Lehrenden genutzt wurde.

Positive Aspekte der digitalen Lehre

Digitalen Medien können das Lehren und Lernen in der Hochschullandschaft auf vielfältige Weise positiv beeinflussen und bereichern. So gaben die Studierenden beispielsweise an, dass sie digitale Lehrveranstaltungen im Vergleich zur Präsenzlehre grundsätzlich entspannter wahrgenommen haben, damit verbunden schätzen sie die Flexibilität der Lernprozesse. So liegen die Vorteile asynchroner Lehrveranstaltungen vor allem darin, dass Studierende selbstbestimmt ihre Zeit einplanen und beispielsweise ihren familiären Verpflichtungen besser nachgehen können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das eigene Lerntempo zu bestimmen, das wiederum den Lernprozess positiv beeinflusst und unterstützt. Bei synchronen Lehrveranstaltungen ist eine ortsunabhängige Teilnahme möglich und begünstigt eine erlebbare Präsenz, trotz physischer Abwesenheit.

Weiterhin stellten die Studierenden fest, dass die Lerninhalte in den Aufzeichnungen, im Gegensatz zur Präsenzlehre, viel kompakter erklärt wurden.

Ein weiterer Vorteil wurde in Online-Sprechstunden gesehen, welche die Möglichkeit eines direkten Feedbacks bei gleichzeitiger Zeitersparnis (Anfahrt zur Uni etc.) bieten.

Im Bereich der digitalen/hybriden Lehre hoben Studierende hervor, dass die Zahl der Anwesenden grundsätzlich höher zu sein schien als in reinen Präsenzveranstaltungen. Begründet werden kann die erhöhte Anwesenheit u. a. durch bessere Vereinbarkeit von Studium und Privatleben.

Eine positive Haltung gegenüber der digitalen Lehre zeigt sich auch aufgrund der Tatsache, dass man Personen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen das Lernen barrierefreier zugänglich macht. Studierende mit Beeinträchtigungen (z.B. Seh- oder Hörschwäche) haben die Möglichkeit ihr Zuhause barrierefrei einzurichten und profitieren möglicherweise von der (a-)synchronen Lehre, wenn auf barrierefreie Designs und Benutzerfreundlichkeit geachtet wird.

Gewünschte Lehrformate für die Zukunft

Im Allgemeinen wünschen sich Studierende für die Zukunft einen Mix aus digitaler Lehre und Präsenzlehre. Lehrformate sollen von den Lehrenden flexibel umgesetzt und gestaltet werden können. Sofern es didaktisch sinnvoll und technisch umsetzbar ist, wünschen sich viele Studierende, dass Vorlesungen zukünftig als hybride Formate durchgeführt und/oder aufgezeichnet werden, sodass den Studierenden zeitliche und räumliche Flexibilität im Wochenplan ermöglicht wird.

Grundsätzlich bevorzugen die Studierenden Veranstaltungen in Präsenz, wenn Module das Erlernen praktischer Fähigkeiten beinhalten.

Fazit

Die Digitalisierung der Hochschullehre bleibt ein fortwährend relevantes Thema, das tiefgreifende Veränderungen in der akademischen Bildungslandschaft bewirkt. Die Untersuchung der Perspektiven von Studierenden zeigt, dass Hochschulen verstärkt in die Schulung ihrer Lehrenden bezüglich digitaler Tools und IT-Kompetenzen investieren sollten, um die Qualität der digitalen Lehre stetig zu verbessern. Effektive Kommunikationskanäle zwischen Lehrenden und Studierenden sind dabei essenziell, um Austausch und Transparenz zu fördern. Ein hybrider Lehransatz, der digitale und Präsenzformate kombiniert, sollte ebenfalls gefördert werden, um den heterogenen Bedürfnissen der Studierenden gerecht zu werden.

Gleichzeitig muss die technische Infrastruktur verbessert und umfassender genutzt werden, einschließlich der Ausstattung von Lehrräumen und technischem Support. Digitale Lehrformate sollten barrierefrei und inklusiv gestaltet sein, um Studierenden mit Beeinträchtigungen eine gleichberechtigte Teilnahme zu ermöglichen.

Die Integration interaktiver Elemente und engagierter Lehrmethoden kann die Motivation und Teilnahme der Studierenden erhöhen.

Maßnahmen zur Unterstützung des Selbststudiums, wie klare Strukturen und unterstützende Materialien, sind notwendig, um die Herausforderungen des asynchronen Lernens zu bewältigen und die Selbstmotivation der Studierenden zu stärken.

Insgesamt ist eine sorgfältige Weiterentwicklung der digitalen Hochschullehre erforderlich, um deren Potenziale vollständig auszuschöpfen und den Anforderungen der Studierenden gerecht zu werden.


Ein Beitrag von Patricia Dammann, Selin Dirlik, Marina Ille und Franziska Nichau

Stand: Juni 2024

Hochschulübergreifende Befragung von Service- und Support-Mitarbeitenden

Die Anforderungen, die an Service- und Support-Einheiten und ihre Mitarbeitenden gerichtet werden, steigen. Eine Strategie, um diese Herausforderung langfristig zu bewältigen, sind hochschulübergreifende Netzwerke. So kann von den Erfahrungen, Expertisen und ggf. Ressourcen der einzelnen Partner gemeinsam profitiert werden.

Da bisher wenig über die tatsächliche Einstellung von Service- und Support-Mitarbeitenden zu hochschulübergreifenden Vernetzungsaktivitäten ihrer Einheiten bekannt ist, wurde eine entsprechende Befragung durchgeführt.

Die sich aus den Umfrageergebnissen abzeichnenden Trends bilden einen guten Orientierungsrahmen für die Ausrichtung geplanter Vernetzungsaktivitäten. Auf diese Weise kann eine höhere Akzeptanz auf operativer Ebene erreicht werden.

Ziel der Befragung war die Erhebung der subjektiv wahrgenommenen Potentiale, Hürden und Anschlussstellen landesweiter Vernetzungsaktivitäten von Mitarbeitenden in Einrichtungen, die Service und Support für Lehrende zur digital unterstützenden Lehre anbieten.

Einerseits hat uns interessiert, ob die Mitarbeitenden dem Vernetzungsgedanken grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Andererseits galt es herauszuarbeiten, wie Netzwerke konkret zu gestalten sind, damit sie als möglichst gewinnbringend wahrgenommen werden. Hierzu wurde u. a. nach den Herausforderungen in der alltäglichen Arbeit gefragt, aber auch danach, welche Veränderungen langfristig für die Hochschullehre gewünscht sind.

Die Datenerhebung fand vom 20. Juni bis zum 01. August 2022 in digitaler Form unter Nutzung eines teilstandardisierten Fragebogens statt. Befragt wurden insgesamt 63 Personen an verschiedenen niedersächsischen Hochschulen, knapp ein Drittel der Befragten war laut eigener Aussage in leitender oder herausgehobener Position tätig.

Ausgewählte Ergebnisse

Der überwiegende Anteil der Service- und Support-Mitarbeitenden (knapp 80 %) steht einer landesweiten Vernetzung positiv gegenüber.

Die Service- und Support-Mitarbeitenden erhoffen sich, dass durch eine landesweite Vernetzung insbesondere der Austausch von Expertise erfolgt. Weniger im Fokus der Mitarbeitenden stehen hochschulübergreifende Vereinheitlichungen wie die Standardisierung von Prozessen und die Etablierung gemeinsamer Strukturen.

Auf die Frage nach den Gelingensbedingungen erfolgreicher Vernetzungsaktivitäten wurden Transparenz und eine funktionierende Organisation bzw. Koordination als zentral eingestuft. Finanzielle Anreize und die Zustimmung durch die Politik wurden in Relation zu den anderen Antwortkategorien als unbedeutender für den Vernetzungserfolg bewertet.

Im Rahmen eines offenen Antwortformats wurde zudem nach Veränderungen gefragt, die aus der Corona-Zeit hervorgegangen sind und beibehalten werden sollten. Die meisten Antworten wurden im Bereich angepasster Lehrformate gegeben: Hierbei beziehen sich die einzelnen Antworten insbesondere auf die Beibehaltung hybrider Lernformate und digitaler Lernformate im Allgemeinen.

Exemplarische Aussagen zur Beibehaltung von hybriden und digitalen Lernformaten im Allgemeinen

„Vorlesungen aufzeichnen oder live-streamen”
„ganze Veranstaltungen online stattfinden lassen”
„erhöhter Anteil digitaler Lehre”

Auch wünschen sich viele Befragte eine Weiterführung der durch die Pandemie angepassten Arbeits- und Lernbedingungen: So wird besonders häufig die Aufrechterhaltung der Flexibilität am Arbeits- bzw. Lernplatz gefordert oder die Erhaltung von durch die Pandemie angepassten Formaten.

Exemplarische Aussagen zur Weiterführung pandemiebedingter Lern- und Arbeitsbedingungen

„Vereinfachung von Prozessen”
„Sprechstunden der Videokonferenz”
„mobiles, zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten/Lernen”

Die Befragten wünschen sich zudem ein Fortbestehen der Innovationsoffenheit. Auch wird die Beibehaltung eingeführter Tools und Systeme relativ oft genannt.

Exemplarische Aussagen zum Fortbestehen der Innovationsoffenheit und Beibehaltung von Tools & Systemen

„Offenheit für neue Lösungen”
„Durchdenken von alten/veralteten Konzepten”
„Nutzung BBB”
„Neu eingeführte Systeme beibehalten”
"Digitale Lernmanagementsysteme"


Ein Beitrag von Patricia Dammann, Selin Dirlik, Marina Ille und Franziska Nichau

Stand: Juni 2023

Webmaster (Stand: 22.12.2024)  |  Kurz-URL:Shortlink: https://uol.de/p107939
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