Über diesen Blog.

Hier schreiben Wissenschaftler*innen der Universität Oldenburg und Gastautor*innen darüber, wie sich Gesellschaften selbst wahrnehmen und thematisieren, sich ihrer jeweiligen Gegenwart vergewissern und dabei in die Zukunft entwerfen.

Wie stehen diese Selbstwahrnehmungen und -entwürfe mit Institutionen, Medien und Techniken zur Gestaltung von Natur, Gesellschaft und Subjektivität in Verbindung? Wie modellieren sie den lebensweltlichen Alltag und halten Menschen zu einem bestimmten Verhalten an? Wie werden diese Interventionen in das Gegebene begründet und legitimiert, aber auch kritisiert, verworfen oder unterlaufen?

Diesen Fragen, deren interdisziplinäre Reflexion eines der zentralen Anliegen des Wissenschaftlichen Zentrums „Genealogie der Gegenwart“ ist, gehen die Blogger aus unterschiedlichen Fachperspektiven und Tätigkeitszusammenhängen mit Blick auf kontrovers verhandelte Themen wie Migration, Ungleichheit, Digitalisierung, Kriminalität, Gesundheit und Ökologie nach.

Bei Fragen oder Anmerkungen schreiben Sie gerne an wizzeg@uni-oldenburg.de.  

Workshop „Schuld in der Geschichte“

von Team

von Team

Workshop mit Prof. em. Dr. Klaus-Michael Kodalle

„Schuld in der Geschichte. Die ‚Funktion‘ von Verzeihung im Spannungsfeld von Erinnern, Verdrängen, Vergessen”

Seit der Antike wird über das Verzeihen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten nachgedacht. Das Christentum hat kein Deutungsmonopol, wenngleich es anfänglich kräftige Akzente setzte. In der neuzeitlichen Philosophie haben sich Hegel und Kierkegaard in prägender Weise dem Verzeihen gewidmet und dabei auch die Untiefen des Verzeihungsverständnisses nicht vernachlässigt. Das Profil des Begriffs ist im Spannungsfeld von Moral und Recht zu erörtern. Gibt es das Unverzeihliche? Hat das Verzeihen ‚seine‘ Zeit? Gerade im Bann der Staatsverbrechen und ihrer ‚Bewältigung‘ im 20. / 21. Jahrhundert bricht auch die Frage auf: Lässt sich die kollektive Festlegung auf ‚Aussöhnung‘ oder ‚unverzeihliche Schuld‘ mit der individuellen Perspektive des Opfers / des Überlebenden harmonisieren? Wer hat hier ‚Recht‘? Kann es darauf eine allgemeinverbindliche Antwort geben? Diskussionsgrundlage bildet Klaus-Michael Kodalles Verzeihung denken. Die verkannte Grundlage humaner Verhältnisse (2013).

Datum: 14.07.2015
Zeit: 10-16 Uhr
Ort: A03 1-109

Ihre Anmeldung richten Sie bitte an Bianca Pick unter folgender E-Mail-Adresse: bianca.pick@uni-oldenburg.de 

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