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Forschungsprofil
Die Forschung des Wissenschaftlichen Zentrums „Genealogie der Gegenwart“ ist interdisziplinär angelegt und kulturtheoretisch sowie historisch-genealogisch ausgerichtet. In einer Kombination aus diskursanalytisch und praxeologisch informierten Ansätzen analysieren die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie in bestimmten historisch-gesellschaftlichen Konstellationen gesamtgesellschaftlich bedeutsame Wissens- und Subjektordnungen performativ hervorgebracht werden. Dabei soll das geschichtlich-gesellschaftliche Imaginäre rekonstruiert werden, das sich in diesen Ordnungen entfaltet, in eine gegenwärtig erfahrbare Praxis – vermittelt über Diskurse und Narrative ebenso wie über die beteiligten Körper, Dinge und Räume – eingeht, das Handeln in einer Praktik motiviert und somit ebenfalls eine die Praxis bedingende Größe bildet.
Mit der Orientierung an Diskursanalyse und Praxeologie werden zugleich integrierbare wie irritierbare Beobachtungsperspektiven eingenommen, nach denen jede Praktik als diskursiv eingebettet und jeder Diskurs insofern als praktisch verstanden wird, als er materiell praktiziert werden muss. Dementsprechend nehmen wir mit unserem methodologisch-theoretischem Ansatz keine bloß funktionalistische Perspektive ein, die lediglich gesellschaftliche Ordnungsstrukturen nachzuzeichnen sucht. Es geht vielmehr darum, mit Diskurs- und Praxisanalysen auch die im gesellschaftlichen Imaginären steckenden Überschüsse, die Brüche und das Irreguläre herauszuarbeiten, das in diesen Ordnungsversuchen enthalten ist und unter jeweils zu bestimmenden Umständen ein Ent-Ordnen und Neu-Schöpfen initiieren kann.