Sprecherteam

Prof. Dr. Thomas Alkemeyer

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Institut für Sportwissenschaft Ammerländer Heerstraße 114-118
26129 Oldenburg

+49 441/798-4622

Prof. Dr. Martin Butler

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Institut für Anglistik und Amerikanistik Ammerländer Heerstraße 114-118
26129 Oldenburg

 +49 441/798-2320

Koordination

Rebecca Käpernick
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Fakultät III
Promotionsprogramm "Gestalten der Zukunft"
Ammerländer Heerstraße 114-118
26129 Oldenburg

Projektförderung

Laufzeit

Oktober 2019 bis September 2025

Promotionsprogramm "Gestalten der Zukunft"

Gestalten der Zukunft

Transformation der Gegenwart durch Szenarien der Digitalisierung

Der digitale Wandel befeuert Utopien und Dystopien. Für die einen bedeutet er einen entscheidenden evolutionären Schritt auf dem Weg zur Emanzipation des Menschen von seinen natürlichen Fesseln. Für die anderen höhlt er ganze Kulturen aus, zerstört Industrien, die demokratische Öffentlichkeit und die Privat­sphäre und verwandelt Millionen von Menschen zu Mediensüchtigen. Derartige euphorische und skeptische Zukunfts­erwar­tungen verdichten sich in verschiedenen gesellschaftlichen und kultu­rellen Bereichen – Literatur, Wissen­schaft, Politik, populäre Kultur usw. – zu sinnlich-sinnhaft wir­ken­den Gestalten einer digitalen Zukunft, die das Handeln bereits im Hier und Jetzt bedingen: Sie ver­anlassen Bildungsprogramme zur Ver­mittlung digitaler Kompetenz, Agenden der Digital­politik, Gewerkschaftspolitiken des Arbeit­nehmer*innenschutzes u. v. m.

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Das Promotionsprogramm möchte das vielstimmige Geflecht aus Vorstellungen und Erwartungen, aus Hoffnungen und Ängsten einschließlich der ihnen korrespondierenden (politischen) Pro­gramme und Maßnahmen, das sich um den Begriff, die Techniken und die Praktiken der Digita­lisierung rankt, kritisch beobachten und begleiten. Dazu reflektiert es geistes-, kultur- und gesell­schaftswissen­schaftlich informiert auf den gesellschaftlichen Umgang mit Digitalisierung und geht im inter­disziplinären Dialog den Fragen nach, 1. wie, unter welchen Bedingungen und in welchen gesell­schaftlichen Bereichen (Politik, Bildung, Wirtschaft, Gesundheitswesen usw.) welche Entwürfe einer digitalen Zukunft entstehen, 2. wie diese in unterschiedlichen Genres und Medien (in Partei­program­men, wissenschaftlichen Expertisen, Zukunftsforschungen, Science Fiction usw.) Gestalt anneh­men, sich durchsetzen oder auch ungehört verhallen, und 3. welche Gestaltungsmacht Szenarien einer digitalen Zukunft bereits in der Gegenwart ausüben, z. B. in Prozessen politischer Entschei­dungs­findung, in Bildungsinitiativen oder in Maßnahmen zur Lösung, Kanalisierung und Abwehr gegen­wartsdiagnostisch erhobener und prognostisch antizi­pierter Probleme und Krisen.

Indem das Promotionsprogramm so die transformative Kraft imaginierter Zukünfte beleuchtet, trägt es zu einem besseren Verständnis gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Handelns von Individuen, Kollektiven und Institutionen bei. Mit seinem reflexiven Ansatz befördert es zudem eine critical digital literacy, eine Sensibilität für die den digitalen Wandel bedingenden Kräfte sowie dessen gegenwärtige Effekte, und weitet derart die Möglichkeiten einer reflektierten Partizipation und Kontrolle verschiedener gesellschaftlicher Akteure (an) der Gestaltung einer digitalen Zukunft aus.

Das Programm bündelt die Expertise von Wissenschaftler­*innen, deren erfolgreiche Zusammen­arbeit bereits in einer Reihe von inhaltlich und methodisch anschlussfähigen, durchgängig inter­disziplinär angelegten Verbundprojekten erprobt wurde, und führt einen an der Universität Oldenburg vertretenen kultur­wissenschaftlichen Schwerpunkt mit einer vom Institut für Medien­wirtschaft und Journalismus der Jade Hochschule repräsentierten medienwirtschaftlichen Perspektive zusammen. Als Kooperationspartner bietet das Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst (HWK) – ein über­regional beachtetes Institute for Advanced Study – dem Programm die Möglichkeit zur Durch­führung von Veran­staltungen und zur Vernetzung mit thematisch einschlägig forschenden Wissen­schaft­ler*innen aus dem In- und Ausland. Das Qualifizierungsmodell des Programms wird in Kooperation mit der Gradu­iertenschule für Gesellschafts- und Geisteswissenschaften der Uni­versität Oldenburg (3GO) um­gesetzt. Es verbindet fachliche Betreuung mit dem Erwerb überfachlicher Schlüssel­qualifika­tionen und integriert in enger Zusammenarbeit mit der Jade Hoch­schule sowie dem BMBF-Projekt „Innovative Hochschule Jade-Oldenburg“ Formate des Wissens­transfers und der Wissenschafts­kommunikation. Es gewährleistet eine inhaltlich exzellente Betreuung der Nach­wuchswissen­schaft­ler*innen und bereitet diese auf unterschiedliche Karrierewege innerhalb und außerhalb der Univer­sität vor.

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