Am 13. November 2017 wurde das Forschungsprojekt „Prize Papers“ (deutsch: Prisenpapiere) unter der Leitung der Oldenburger Historikerin Prof. Dr. Dagmar Freist in das von Bund und Ländern finanzierte Akademienprogramm aufgenommen.
Schiffspässe, Logbücher, tausende Briefe, aber auch Kleidungsstücke und weitere Objekte aus der Frühen Neuzeit – dies sind nur einige der faszinierenden Fundstücke aus dem Londoner Admiralgericht. Heute lagern Millionen dieser sogenannten Prisenpapiere im Londoner Nationalarchiv und bieten besondere Einblicke in den Alltag der Menschen zwischen 1652 und 1815. Die gelagerten Dokumente sind Beweisstücke aus Gerichtsverfahren zu mehr als 35.000 Kaperungen gegnerischer Schiffe durch englische Kaperschiffe in 16 Seekriegen.
Im Großprojekt „Prize Papers“ erschließen Oldenburger Forschende in Kooperation mit den National Archives in London diesen Bestand und machen ihn für Wissenschaft und Öffentlichkeit digital frei zugänglich. Bis 2037 wird das englischsprachige Open-Access-Portal rund 3,5 Millionen Digitalisate in 19 Sprachen bereitstellen.
Das Projekt wird von der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen gefördert und in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Institut London sowie IT-Expertise aus Göttingen umgesetzt.