Regionalmarken und Großschutzgebiete
Prozesse der Markenbildung in ausgewählten Schutzgebietsregionen Europas im Kontext einer nachhaltigen Regionalentwicklung
Projektdarstellung
Der Gebietsschutz in Europa unterliegt einer paradigmatischen Neuorientierung, wobei ein primär segregativ orientierter durch einen zunehmend integrativen Gebietsschutz abgelöst worden ist. Als „living landscapes“ sollen Schutzgebiete Vorbildräume werden, die aufzeigen, wie Regionen eine nachhaltige Entwicklung gestalten können. Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie die regionale Bevölkerung verbinden mit der Einrichtung eines Großschutzgebietes (GSG) vielfältige Erwartungen, weshalb GSG vermehrt als Instrumente der Regionalentwicklung, insbesondere peripherer ländlicher Räume, betrachtet werden. In diesem Zusammenhang zeigt sich eine steigende Verbreitung von Regionalmarken in diversen GSG, die als eine Art Kristallisationskern fungieren und gegenseitige Synergien für GSG und Regionalmarke versprechen. Bisher fehlt es jedoch an einer umfassenderen Untersuchung, die Regionalmarken für GSG-Regionen in den Fokus rückt.
Durch dieses Projekt, das gemeinsam mit der RWTH Aachen durchgeführt wird, sollen für ausgewählte Regionalmarken im Kontext von GSG in Europa Verbreitungswege und zentrale Rahmenbedingungen der Markenentwicklung, sowie Markencharakteristika, Akteure und deren Zusammenwirken identifiziert und daraus resultierende Anpassungen des Konzeptes, insbesondere in Bezug auf Formen der Schutzgebiets-Governance, aufgezeigt werden. Außerdem sollen die mit den Marken verbundenen Potentiale für eine nachhaltige Entwicklung identifiziert und bestehende Marken-Konzepte verglichen werden. Dazu werden ausgewählte Regionalmarken in GSG-Regionen von zwei Ländergruppen (Frankreich, Spanien, Portugal sowie Österreich, Ungarn, Rumänien) im Rahmen einer vergleichenden Fallstudienuntersuchung betrachtet.
Leitung
Prof. Dr. Ingo Mose
Mitarbeitende
Maren Kleinau
Laufzeit
3 Jahre (2022-2025)
Projektpartner
Prof. Dr. Andreas Voth, Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie, RWTH Aachen
Finanzierung