Im Helene-Lange-Kolleg wird vor allem untersucht, inwiefern Intermedialität die Ausformulierung queerer Positionen ermöglicht und/oder begünstigt und inwiefern queere Arbeiten und ihre Rezeption als Anti-Normalisierungspolitik fungieren können. Damit geht es wesentlich um Verschränkungen von künstlerischen Argumentationen und Alltagspraktiken sowie um die Frage nach der politischen Umsetzbarkeit queerer Überzeugungen.
Ziel ist es, Aussageformationen queerer intermedialer Arbeiten im Kontext der symbolischen und kulturellen Ordnung zu analysieren und mit herkömmlichen sozialen Normen in Beziehung zu setzen. Dabei sind Un/Möglichkeiten von Transformationsprozessen, namentlich des Durchkreuzens, Verschiebens, Überschreitens und Umarbeitens von Konzeptionen, Normalisierungen und Regulierungen zu erörtern sowie neue Positionen zu diskutieren.
Entsprechend aktueller Desiderate werden im Helene-Lange-Kolleg schwerpunktmäßig drei Felder erforscht, die inter- und transdisziplinär bearbeitet werden:
A. Intermedialität und queer
B. Queere Performativitäten und ästhetische Konzepte
C. Interferenzen zwischen Alltagspraktiken und juridischem Diskurs
Die drei genannten Schwerpunkte sind zudem in zwei grundlegende aktuelle Forschungsperspektiven eingebettet, die im Kolleg weiterentwickelt werden:
1. Inwiefern fungieren queere Arbeiten in Kunst, Musik und Medienkultur als Anti-Normalisierungspolitik?
2. Inwiefern bedeuten kulturwissenschaftliche Queer Studies eine Erweiterung und Aktualisierung der Gender Studies?