Sebastian Bollmann M.A.

Sebastian Bollmann M.A.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand

Raum    A6-0-015

Telefon 0441-798-2639

Mail      sebastian.bollmann@uol.de

"Ich und das Projekt"

Ich arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Forschungsprojekt „Neue Heimatmuseen als Institutionen der Wissensproduktion“ am Forschungsbaustein „Repräsentationsweisen und ästhetische Verfahren von Heimatdarstellungen“.

Bevor ich meinen Master in „Museum und Ausstellung“ hier an der Universität Oldenburg gemacht habe, studierte ich den Bachelor-Studiengang „Literary, Cultural and Media Studies / Visual Studies and Art History“ an der Universität Siegen. Schon während dieser Studien konnte ich Erfahrungen im Museumswesen, u.a. am Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe und am Edith Ruß Haus für Medienkunst hier in Oldenburg sammeln.

Von der Medienkunst bin ich nun zu der Heimat gewechselt. Überrascht hat mich in diesem Feld zu Anfang schon die bloße Zahl der Heimatmuseum – nur so viel: es sind unglaublich viele. Vielleicht deshalb interessiert mich besonders der Stellenwert von Konzepten wie „Heimat“ in unserer globalisierten Welt. Wie diese in den Neuen Heimatmuseen räumlich dargestellt und vermittelt werden ist ein Schwerpunkt meiner Forschungen.

Abstract

Bei meiner Forschungsarbeit lege ich den Fokus auf die Analyse von Deutungsangeboten, ästhetischen Verfahren und Praxen, manifestiert in den Dauerausstellungen der fünf Kooperationsmuseen des Forschungsprojekts „Neue Heimatmuseen als Institutionen der Wissensproduktion“. Dabei untersuche ich Repräsentationsweisen von „Heimat“ anhand thematischer Zuschreibungen, kontextueller Zuordnungen und formaler Realisationen in den Präsentationen der Dauerausstellungen und den Beständen der Museen, um daran Muster Neuer Heimatmuseen ausfindig zu machen.

(Wissenschaftlicher Ansatz) Die zu untersuchenden Museumspräsentationen verstehe ich als räumlich realisierte Kommunikationsangebote in unterschiedlicher multimedialer und räumlicher Zusammenstellung. Thematische Auswahl, Arrangement und ästhetische Verfahren ihrer Darstellung bilden ein intendiertes räumlich arrangiertes Gesamtbild, das immer auch nicht intendierte Botschaften transportiert. Damit kommen sowohl die Materialität des Zeigens als auch die Wahrnehmung ausgestellter Objekte in den Blick der Analyse. Heimatmuseen widmen sich dem Thema "Heimat" nicht explizit, sie erzeugen und zeigen aber Bilder, Vorstellungen und Deutungsangebote von Heimaten und sind so an der Produktion von Wissen zu Heimaten beteiligt.

(Fragestellung) Wie werden Heimaten in Bezug zu Lokalität und Regionalität in Neuen Heimatmuseen - explizit und implizit – repräsentiert? Durch welche Themen und Kontexte, Objektgruppen und ästhetischen Verfahren wird Wissen über „Heimat“ im Museum produziert?

(Material) Die Materialien meiner Analysen stellen thematische, zeitliche und örtliche Ausrichtungen in Bestand (anhand von Systematiken, Dokumenten der Inventarisierung, Konzepten und vorhandenen Dingen) und Präsentation (Texte, ausgewiesene Themen, Objektensembles und Ausstellungseinheiten, -Displays und -Abfolgen) dar. Neben den räumlichen Arrangements der Ausstellungen als Untersuchungsobjekte, beziehe ich schriftliche als auch mündliche Quellen (in Form von Gesprächen mit Museumsakteuren und gemeinsamen Begehungen) in meine Analysen mit ein. Als Vergleichsmaterial stehen mir darüber hinaus quantitative Daten zu weiteren Vergleichsmuseen zur Verfügung.

(Methode) Eine Bestandsaufnahme wird in Ergänzung mit einer mehrstufigen, interdisziplinären Ausstellungsanalyse angewandt. Im ersten Schritt der Analyse untersuche ich was gezeigt wird und welche expliziten Kontexte so geschaffen werden. Lenkt dieser Analyseschritt meinen Blick zunächst auf das „Was“ wird, fokussiere ich im Folgenden auf das „Wie“. Der Inhalt des Gezeigten basiert stets auf einer spezifischen Darstellungsweise; so wird beides– also was inhaltlich dargestellt ist, als auch wie dieser Inhalt zu seiner Darstellung im Raum gelangt –bei der Analyse betrachtet.

(Forschungsziel) Dabei erwarte ich zum einen Aussagen und Deutungsangebote über „Heimaten“ heute und zum anderen über Muster ästhetischer Verfahren, die nicht zuletzt Aussagen über das „Neue“ der Neuen Heimatmuseen und den Bedeutungen von „Heimat“ heute zulassen.

Kurzbiographie

Studium

- Okt. 2007 bis März 2011 Masterstudium „Museum und Ausstellung“ an der Carl Ossietzky Universität Oldenburg

Titel der Masterarbeit: „Digitales Erbe Videokunst? Die Ausstellung Record Again! als Fragengenerator zum Exponieren und Deponieren von Digitalisaten“

- Okt. 2003 bis Sept. 2007 Bachelor Studium an der Universität Siegen in

Titel der Bachelorarbeit: „Text, Dichterfigur, Reliquie? Zur Konzeption literarischer Museen“ 

- Okt. 2002 bis Sept. 2003 Kunstgeschichte, klass. Archäologie und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster

Praktika

- Dez. 2009 bis März 2010 Assistenz bei der Medien(Kunst)Vermittlung des Edith-Ruß-Haus für Medienkunst Oldenburg für die Ausstellungen „Guy BenNer - Flying Lessons“ und „Record Again – 40 Jahre Videokunst Teil 2“

- Juli bis Okt. 2008 Praktikum am ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe für die Ausstellung „Medium Religion“ kuratiert von Boris Groys und Peter Weibel

- Feb. 2006 bis April 2006 Praktikum am MARTa Herford als  kuratorischer Assistent für die Ausstellung „V+W_Design_Matrix“ der Berliner Designer Vogt und Weizenegger unter künstlerischer Leitung von Jan Hoet

Ausstellungen und Projekte

- Sept. 2009 DAAD geförderter Studienaufenthalt und Kooperationsprojekt „Collecting Yourself“ mit der Seoul Womens University (Süd Korea) mit dem Ergebnis einer Gruppenausstellung in der Bahroom Galerie in Seoul und eines Ausstellungskatalogs

- Okt. 2008 bis Aug. 2009 „sich selbst sammeln“ ein performatives Ausstellungsprojekt im öffentlichen Raum im Rahmen des Veranstaltungsprogramms „Übermorgenstadt - Oldenburg Stadt der Wissenschaft 2009“

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