Projektbeschreibung

Zusammenfassung des Projekts
"Neue Heimatmuseen als Institutionen der Wissensproduktion"

Fünf Museen, das Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel (Niedersachsen), das Handwerksmuseum Ovelgönne (Niedersachsen), das Lötschentaler Museum (Kippel, Schweiz), das Landschaftsmuseum Angeln/Unewatt (Schleswig-Holstein) und das Werratalmuseum Gerstungen (Thüringen), haben sich mit dem Institut für Materielle Kultur der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg zu einem Forschungsverbund zusammengeschlossen. Den ausgewählten Häusern ist gemeinsam, dass sie sich als “Neue Heimatmuseen“ verstehen und ein besonderer Bezug zu Landschaft und ihrer Repräsentation in diesen Museen gegeben ist. Das Projekt ist auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegt. Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens steht die Untersuchung der spezifischen Arten von Wissensproduktion, die für Heimatmuseen charakteristisch sind. Von besonderem Interesse sind dabei die Art, der Zeitpunkt und die Intention der Wissensproduktion und die damit verbundenen Formen und Prozesse der Sammlungsbildung. Grundsätzlich sollen Nachwuchswissenschaftler/innen im Team mit erfahrenen Museolog/innen vor Ort arbeiten. In diesem Zusammenhang sind alle Akteur/innen der Wissensproduktion in den Museen von Bedeutung, weshalb deren aktiver Einbindung in den Forschungsprozess eine zentrale Rolle zukommt. Ein weiteres Anliegen des Projektes ist eine nachhaltige Förderung von Kooperationen und Vernetzungen der beteiligten Museen.
Deshalb wird in Form einer partizipativen Begleitforschung der Projektprozess allen Beteiligten transparent gemacht, wodurch Austauschprozesse zwischen Theorie und musealer Praxis angestoßen werden sollen, die zu einer Reflexion und Weiterentwicklung der Forschung in und über Heimatmuseen führen. Darüber hinaus behandelt das Projekt Fragen nach der Überprüfbarkeit von Qualität musealer Arbeit an Heimatmuseen, die zunehmend auch von Seiten der kleinen Museen gestellt werden. Anliegen der kooperierenden Museen und der beteiligten Forscher/
 innen ist es dabei, die Institution Heimatmuseum selbstbewusst und produktiv weiterzuentwickeln. Konkretes Forschungsziel ist die Ermittlung und Untersuchung von für die Neuen Heimatmuseen spezifischen Objektkonvoluten und damit verbundenen Präsentationsformen, über die
Aussagen zu Natur/Region/Heimat, Gender und Ethnizität implizit und explizit vermittelt werden. Auf Basis dieser Analyse soll eine Handreichung erarbeitet werden, durch die kleine Heimatmuseen erstmals ein innerhalb eines wissenschaftlichen Forschungszusammenhanges entwickeltes
Instrumentarium zur qualitativen Selbstevaluation und zur Reflexion eigener Präsentationsformen erhalten. Zur Qualitätssicherung dienen regelmäßige Arbeitssitzungen mit einem durch ausgewiesene Wissenschaftler/innen und Museumsleute besetzten Beirat.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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