Schick Buchhinweis

Buchhinweis

August Schick: Das Konzept der Belästigung in der Lärmforschung. Lengerich: Pabst 1997, 120 Seiten, 20 DM (ISBN 3-931660-79-6).

Dieses Buch kann angefordert werden beim Verlag:
Pabst Sciene, Eichengrund 28, 49525 Lengerich, Fax: 05484-550
e-mail: Pabst.Publishers@t-online.de

oder beim Autor direkt: August Schick, Univ. Oldenburg, PF 5634, 26046 Oldenburg
Fax: 0441-798-195518, e-mail: august.schick@uol.de

Inhaltsübersicht

1 Von der Lautheit zur Lästigkeit des Schalls: Weitere Gedanken zum Verständnis lästigen Schalls

1.1 Lästigkeit als Schlüsselbegriff in der Umweltforschung

1.2 Die vergleichenden Untersuchungen von Harrer & Harrer

1.3 Die Wirkung von Bedeutungsverleihungen auf physiologische Größen

2 Ansätze zum Verständnis von Lästigkeit

2.1 Lästigkeit als sensorische Gegebenheit

2.2 Lästigkeit als Ausdruck einer biologisch angelegten Orientierungreaktion eines Organismus  

2.2.1 Geschichtliche Anmerkungen zum Orientierungsbegriff

2.2.2 Orientierung innerhalb des Instinktverhaltens

2.2.3 Das Gesetz der Prägung im Bereich des Hörens

2.2.4 Das Gesetz der angeborenen und erworbenen auslösenden Mechanismen

2.3 Lästigkeit als Erscheinung einer Gesamtlebenssituation

2.4 Die Behandlung des Lästigkeits-Problems im Umkreis von Kryter und Stevens

3 Die Validität des Lästigkeitsurteils für den Nachweis von Schallwirkungen

3.1 Die Bewährung des Lästigkeitsurteils in der Geschichte der Lärmforschung

3.2 Mehrdimensionale Ausdrucksformen erlebter Lästigkeit

4 Die phänomenologischen Analysen bei Sader

5 Nachweis der Einwirkung psychischer Bedingungen auf sensorische Prozesse als Vorstufe zu einer Theorie der Schallwirkung

6 Das Moderatorkonzept der Schallwirkung

7 Schallwirkung innerhalb von Mehrfachbelastungen

8 Der Gestaltungsansatz von Laucken & Mees

9 Der ökologische Ansatz bei Barker

Aus einer Buchbesprechung von Professor Dr. Jürgen Hellbrück
in der Zeitschrift für Lärmbekämpfung 1998, Bd. 45, Heft 2, S. 72:

"Seit kurzem ist ein kleines Büchlein auf dem Markt, in seiner Aufmachung bescheiden und zurückhaltend, auch im Preis. Der Autor ist jedoch kein Unbekannter in der Akustik und Lärmforschung. August Schick, Professor für Psychologie an der Universität Oldenburg, Direktor des Instituts zur Erforschung von Mensch-Umwelt-Beziehungen, stellvertretender Sprecher des Oldenburger Graduiertenkollegs Psychoakustik, Initiator und Organisator der mittlerweile seit fast zwei Jahrzehnten bestehenden Oldenburger Symposien zur Psychologischen Akustik, hat sich dem Konzept der Belästigung in der Lärmforschung gewidmet.

Die erhebliche Belästigung ist ein Schlüsselbegriff im Bundes-Immissionsschutzgesetz, das Bürgerinnen und Bürger vor erheblichen Nachteilen und Belästigungen durch anthropogene Umwelteinwirkungen, darunter auch Lärm­wirkungen, schützen soll. Doch was ist erhebliche Belästigung? Dies ist die Frage, die das Buch durchzieht.

Natürlich sind auf diese Frage auch schon vor Schicks Buch Antworten gegeben worden. Was Schicks Zugang zu dieser Frage auszeichnet, ist jedoch seine wissenschaftshistorische Sichtweise. Daß die Bedeutung und die Verwendung des Begriffs Lästigkeit auch von wissenschaftlichen Standpunkten, von den sich ändernden Auffassungen über Mensch, Umwelt sowie Mensch-Umwelt-Beziehungen abhängt, wird einem spätestens bei der Lektüre dieses Buches klar. Von ökologisch-biologischen über psychophysikalische, wahrnehmungspsychologische, handlungs­theoretische bis hin zu ökopsychologischen Ansätzen handelt Schick das Konzept Belästigung ab.

Daß dieser weit gespannte Rahmen bei knapp 100 Seiten Text nicht erlaubt, jeden Punkt in aller Ausführlichkeit zu diskutieren, versteht sich von selbst. Ich habe mir oft gewünscht, weiter einem der Schickschen Gedankenführungen folgen zu können. Auch der letzte Abschnitt, nämlich der sehr interessante ökopsychologische Ansatz von Roger Barker ist beendet, wenn der Appetit kommt. Daß man jedoch diesen Wunsch nach Mehr verspürt, verdeutlicht, daß Schick einen Nerv getroffen hat, indem er das Konzept der Belästigung vor seinem wissenschaftshistorischen Hintergrund und dem Zeitgeist diskutiert. Es handelt sich nicht um ein Buch zum Nachschlagen, sondern um eines, das anregt zum Nachdenken.

Ich wünschte mir, daß alle, die mit Fragen der Schallwirkung befaßt sind, in der Wissenchaft, Industrie oder in Behörden, sich mit diesem Buch befassen. Aber es nicht nur ein für Akustiker lesenswertes Buch, sondern eigentlich für alle, die mit Beeinträchtigungen und Belästigungen des Menschen durch Umweltfaktoren, auch nichtakustischen, beschäftigt sind. Und wer weiß, wenn der Appetit nach Mehr gewachsen ist, vielleicht bringt der Autor ein ausführlicheres Buch zu diesem Thema heraus. Auch das würde ich mit wünschen."

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