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Die Artenvielfalt geht rapide zurück. (Anzeiger für Harlingerland, 10.07.2014)

Artenschwund

Weiterhin dramatischer Artenschwund

Vortrag des ICBM-Direktors Helmut Hillebrand in der Sparkasse Wittmund

Die Welt verliert weiterhin Arten in dramatischem Umfang. Warum uns alle das angeht, verriet der Planktologe Professor Dr. Helmut Hillebrand auf Einladung der Universitätsbotschafter Heinz Feldmann und Henning Schulz am 8. Juli in den Räumen der Wittmunder Sparkasse vor einem rund 40-köpfigen Publikum. Schon seit Jahren sei ein Rückgang von Algenarten, aber auch von wirbellosen Tieren zu beobachten. Dies wirke sich negativ auf die Stabilität der Ökosysteme aus, mit Einfluss auf die Produktion von Biomasse und letztlich auch auf die Erzeugung des für Mensch und Tier wichtigen Sauerstoffs aus.

Zunächst schwänden Pflanzenarten und kleinere Tiere, später jedoch stürben auch größere Tierarten aus. Die treibende Kraft für die abnehmende Biodiversität sieht Hillebrand in der generellen Veränderung der Lebensräume durch Klimawandel, Umweltverschmutzung und Übernutzung, verschärft durch das Einschleppen fremder Arten. Diese gelangten zum Beispiel durch Ballastwasser in fremde Ökosysteme, breiteten sich hier aus und richteten durch Verdrängung der heimischen Arten Schaden an. Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich die Artenvielfalt um ein Fünftel verringert. Von der Politik sei das Problem erkannt. Bislang sind ihre Bemühungen um den Erhalt der aktuellen Artenvielfalt jedoch erfolglos.

Das Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM), dessen Direktor Hillebrand derzeit ist, führt aktuell in Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen ein Forschungsprojekt zur Biodiversität durch. „BEFmate“, so der Name des Projekts, soll unter anderem klären, ob der Artenrückgang an Land und im Meer gleichartige Auswirkungen hat.

Zurzeit wird im Rahmen des Projekts vor Spiekeroog eine 13,5 Kubikmeter große „Metallinsel“ aufgebaut. Letztlich werden in sechs derartiger künstlicher Inseln mit Wattsand unterschiedliche Höhenniveaus simuliert. Sechs weitere Kunstinseln enthalten Salzwiesensoden. Diese künstlichen Übergangsbereiche von Land zu Wasser sollen in den nächsten drei Jahren auf ihre Veränderungen untersucht werden.
 

(Stand: 19.01.2024)  | 
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