Imperiale Biographien. Elitekarrieren in den Vielvölkerreichen der Romanows, Habsburger und Osmanen (1850-1918)

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Prof. Dr. Malte Rolf

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Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
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Ammerländer Heerstr. 114-118
26129 Oldenburg

Imperiale Biographien. Elitekarrieren in den Vielvölkerreichen der Romanows, Habsburger und Osmanen (1850-1918)

Imperiale Biographien. Elitekarrieren in den Vielvölkerreichen der Romanows, Habsburger und Osmanen (1850-1918)

Forschungsprojekt

Die Forschung zu den großen europäischen und asiatischen Imperien hat in den letzten Jahren eine neue Dynamik angenommen. Anknüpfend an die Einsichten der post colonial studies richtet sich der Fokus wieder stärker auf die kolonialen Akteure und ihre Biographien. Sie rezipiert dabei jene Befunde der neueren Biographik, die mehr denn je die sozio-kulturelle und situative Gebundenheit der Individuen unterstreicht. Das Forschungsprojekt „Imperiale Biographien“ greift diese Neuausrichtung auf und nimmt sich jener Vielvölkerreiche an, die im langen 19. Jahrhundert den ostmitteleuropäisch-eurasischen Raum dominierten. Drei Ebenen werden dabei betrachtet.

Das Forschungsprojekt nimmt zum einen die hohe Mobilität der imperialen Akteure in den Blick und diskutiert deren Relevanz für den Wandel der Reichsverfassungen. Dabei richtet es den Fokus auf jene imperialen Eliten, deren berufliche Karrieren oft reichsweite Laufbahnen bedingten und deren Biographien auf vielfältige Weise mit den Reichstrukturen verbunden waren. Wie beeinflussten sie als Entscheidungsträger und professionelle Experten das Geschehen an verschiedenen Orten des Imperiums? Hier werden zugleich jene Mobilitätsmuster untersucht, die die imperialen Karrierewege und Elitenzirkulationen prägten.

Zum zweiten verknüpft das Projekt diese Strukturgegebenheiten mit den Selbstbildern der mobilen Akteure und fragt nach der Genese ihrer Reichsbilder, Loyalitäten und Identitäten. Ein interdisziplinärer Blick auf die individuellen Biographien erlaubt Einsichten in die subjektive Sinngebung der Protagonisten, als deren Erfahrungs-, Vorstellungs- und Erwartungsraum uns das Imperium entgegentritt.

Zum dritten zielt das Forschungsprojekt auf eine Transfer- und Verflechtungsgeschichte der Großreiche. Die mobilen Eliten im ostmitteleuropäisch-eurasischen Interaktionsraum waren in vielfacher Form grenzüberschreitend miteinander verbunden und ihre Biographien offenbaren gerade in fächerübergreifender Perspektive transimperiale Verflechtungsmuster.

Das Forschungsprojekt macht also imperiale Biographien als Schnittstellen zwischen individuellen Lebenswirklichkeiten und ihren Sinndeutungen einerseits sowie den Reichsstrukturen und den bisweilen grenzüberschreitenden Mobilitätsmustern andererseits zum Thema. Ein solcher Zugang ermöglicht eine Neuausrichtung der komparativen Erforschung der Großreiche im langen 19. Jahrhundert, indem er die Wechselwirkungen von strukturellen Mobilitätsmustern, transimperialen Austauschbeziehungen und Akteursperspektiven in das Zentrum der Debatte stellt.

Im Rahmen dieses Forschungsschwerpunktes hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft von 2016 bis 2021 das Projekt Im Dienst des Zaren: Lebens- und Karrierewege der imperialen Verwaltungselite im ausgehenden Zarenreich (1855-1914) finanziell gefördert.

 

Webmaster (Stand: 14.04.2025)  Kurz-URL:Shortlink: https://uol.de/p57500 | # |
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