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Dr. Silja Samerski

Forschungsprojekt

Vom Leidenden zum Entscheidenden. Eine Genealogie des Patienten als Entscheider-Subjekt

Im Zentrum des heutigen Medizinsystems steht der selbstbestimmte Patient, der informierte Entscheidungen zwischen Test- und Behandlungsoptionen treffen soll. Als „mündiger“, „autonomer“ oder „souveräner“ Patient ist er zugleich gesundheitspolitisches Ziel wie Grundpfeiler von Medizinethik, Medizinrecht und Arzt-Patienten-Begegnung. Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, eine Genealogie dieser Figur des informierten, selbst entscheidenden Patienten zu schreiben. Dazu verbindet es ökonomiehistorische Forschungen über die Entstehung und Popularisierung eines neuen, formalen Entscheidungsbegriffes sowie der dazugehörigen Figur des „Entscheiders“ Mitte des 20. Jahrhunderts mit einer medizingeschichtlichen Aufarbeitung des Umbruchs vom doctor knows best zum heutigen patient decides best. Das Forschungsprojekt untersucht also den Einfluss der neuen Leitfigur des „Entscheiders“ auf die Genese und Durchsetzung des „selbstbestimmten Patienten“ im deutschen Medizinsystem seit den 1960er Jahren und wirft damit ein neues Licht auf die Genese und Charakteristika moderner Subjektivität.

Forschungsschwerpunkte

  • Soziologie des Gesundheitswesens
  • Gouvernementalitätsforschung, Wissenschafts- und Technikforschung
  • Beratungs- und Entscheidungsgesellschaft
  • Soziale Auswirkungen von „Rational Choice“ bzw. von Rationalisierungs- und Ökonomisierungsbestrebungen
Webmaster (Stand: 20.06.2024)  Kurz-URL:Shortlink: https://uol.de/p10195 | # |
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