Vom 29. Bis 31. März erfolgte eine Einweisung von Technikern der Universität Oldenburg in die Funktionsweise der eigens für die Forschungsgruppe DynaDeep von der Deutschen Forschungsgemeinschaft angeschafften wissenschaftlichen Bohrraupe.
Dieses spezielle Gerät ermöglicht es, aus bis zu 25 m Tiefe Wasserproben zu entnehmen, die dann in den Laboren der beteiligten Institute auf verschiedene Umweltparameter untersucht werden können. Außerdem lässt sich mit einer Sonde sehr schnell der Salzgehalt des Wassers über das gesamte Tiefenprofil ermitteln.
Mit Hilfe der wissenschaftlichen Bohrraupe wird der Untergrund am Untersuchungsstandort am „Hundestrand“ in den kommenden 2 Jahren mehrmals im Jahr untersucht werden, um ein besseres Verständnis des Ökosystems Strand zu gewinnen.
Zeitgleich nutzten DynaDeep Wissenschaftler*innen vom Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in Hannover geophysikalische Methoden, um von der Oberfläche aus die Salzverteilung im Untergrund bis in eine Tiefe von 40 Metern sichtbar zu machen. Erstes Ergebnis: Eine sehr deutliche mächtige Salzwasserschicht, die aus den schweren Sturmfluten der vergangenen Monate stammt, lässt sich im Untergrund bis zum Dünenfuß verfolgen und überlagert das darunter aus der Süßwasserlinse abströmende Süßwasser.
Mit Hilfe einer Drohne wurde gleichzeitig die Höhe der Geländeoberfläche vermessen. Forschende der Universität Kiel werden so über die nächsten Jahre Erkenntnisse über das Ausmaß der Sedimentumlagerung und der daraus resultierenden Veränderung des Strandes gewinnen. Diese so genannte Morphodynamik wirkt sich auch auf die Grundwasserströmung im Untergrund aus.
Erstaunt waren die Wissenschaftler*innen, wie stark sich der Strand im Vergleich zum Herbst durch die Sturmfluten verkürzt hat. Die Niedrigwasserlinie ist aktuel auf Höhe der ehemaligen Hochwasserlinie anzutreffen. Der Bereich zwischen Hoch- und Niedrigwasserlinie, das so genannte Intertidal, ist deutlich steiler und schmaler. Insgesamt hat sich die Entfernung zwischen Dünenfuß und Niedrigwasserlinie im Vergleich zum Herbst um 50-100 m verkürzt. Über den Sommer wird sich mit Hilfe der Drohne dann beobachten lassen, wie schnell eine erneute Sandanlagerung erfolgt.