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Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
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40 Jahre Herbarium der Uni Oldenburg

40 Jahre Herbarium der Uni Oldenburg

Nicht nur die Carl von Ossietzky-Universität feiert im Jahr 2024 Geburtstag, sondern auch das Herbarium der Uni, das in diesem Jahr 40 Jahre besteht. Damit wurde es bereits nach rund 10 Jahren Universitätsgründung, 1984, angelegt. Die offizielle Abkürzung des Oldenburger Herbariums – ein Name, der sich vom lateinischen Wort herba für Kraut ableitet – ist OLD. Die Ausstellung gibt Einblicke in zentrale Praktiken im Kontext von Herbarien und thematisiert unterschiedliche Funktionen in Forschung und Lehre.

Herbarien bestehen aus einzelnen Herbarbelegen, für die Pflanzen gesammelt, getrocknet, gepresst und anschließend auf Papierbogen aufgeklebt werden. Dabei ist wichtig, dass nur säurefreies Papier verwendet wird. Um die Pflanzen nicht zu beschädigen, werden spezielle, gummierte Klebestreifen genutzt, die vor dem Befestigen zugeschnitten und angefeuchtet werden. Sie lassen sich übrigens problemlos wieder entfernen. Anschließend werden die Belege in Schutzumschläge aus säurefreiem Papier gelegt.

Im OLD liegt ein Sammlungsschwerpunkt auf der Flora von Nordwestdeutschland. Die Herbarbelege kommen auf vielfältige Weise zum Einsatz in Forschung und Lehre. So sind sie etwa Teil von Bestimmungsübungen, in denen Studierende mit Hilfe von Fachliteratur lernen, Pflanzen präzise zu bestimmen und einzuordnen. Die wissenschaftlichen Artnamen sowie zugehörige Pflanzenfamilien müssen ebenso auf dem Etikett eines Herbarbelegs erfasst werden, wie Informationen zum Fundort (mit GPS), Angaben zu Sammler:in und Datum. Außerdem müssen Merkmale, die durch das Trocknen nicht mehr erkennbar sind, notiert werden ­– beispielsweise die Blütenfarbe oder das Habitat.

Herbarien geben Aufschluss über das erstmalige Benennen von Pflanzenarten – solche Herbarbelege werden als Isotypen bezeichnet. Sie können aber auch Belege von längst ausgestorbenen Pflanzen enthalten und sind damit wichtige Informationsträger, wann und wo diese Arten einst vorkamen. Forscher:innen und Sammlungen sind heute weltweit im Austausch, um solche Informationen auszutauschen. Gleichzeitig stehen im Kontext kritischer und postkolonialer Sammlungsforschung auch Fragen nach den Umständen, unter denen Herbarbelege angelegt wurden, im Fokus – ebenso wie nach möglichen Restitutionen. Auch dafür ist eine internationale Vernetzung und Zusammenarbeit wichtig. Diese Facetten zeigen, wie wichtig Universitätssammlungen als dichte Knotenpunkte für ganz unterschiedliche Lehr- und Forschungsprojekte sind!

Wie auch schon bei der Ausstellung ‚Blüten(t)raum’ gab es im Blumenkasten unterschiedliche Begleitmedien zum Mitnehmen: Zum Beispiel Sammlungspostkarten, Begriffssuche ‚Herbarium A–Z’ oder ein Papiermodell einer Hahnenfuß-Blüte zum Selbstbasteln! 

Kuratorin: Maria Will

Laufzeit: 01.07.2024 – 25.09.2024

Sammlung im Fokus: Herbarium der Universität Oldenburg OLD

Informationen zu Projekten und Presseberichten zum OLD

Vorlage Blütenmodell 'Hahnenfuß' zum Download

Konzept: Veronika Dawydow

Internetkoordinator (Stand: 30.09.2024)  | 
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