Teilprojekt 3
Küstenregionen weltweit sind in erheblichem Maße Umweltbelastungen durch anthropogene Aktivitäten ausgesetzt.
Zur Belastung der Rückseitenwatten, Ästuare und Sedimente der offenen, südlichen Nordsee mit Umweltschadstoffen existiert bereits eine Vielzahl an Untersuchungen. Die Datenbasis für den Jadebusen ist jedoch lückenhaft bzw. älteren Datums. Die Ergebnisse liegen weitgehend verstreut vor und sind auf einzelne Probenahmepunkte beschränkt. Die Elementverteilungen im vielschichtigen Aufbau der holozänen Sedimentabfolge sind nahezu unbekannt.
Wattsysteme als Übergangszonen zwischen dem terrestrischen und marinen Bereich unterliegen aufgrund des Gezeitenflusses und ihrer oft geringen Wassertiefe einer ausgeprägten Dynamik. Neuere Erkenntnisse, die innerhalb der DFG-Forschergruppe BioGeoChemie des Watts gewonnen werden konnten, weisen dabei vor allem sanddominierte Bereiche der Wattsedimente als besonders aktiv hinsichtlich chemischer Stoffumwandlung aus.
Im Teilprojekt Chemie sollen durch gezielte Analysen von Schwermetallen, Nährstoffen und ausgewählten organischen Schadstoffen die vorhandenen Datenlücken geschlossen werden. Die Probenahmepunkte sollen in einem repräsentativen Raster den größten Teil des Jadebusens erfassen. Wiederholungsanalysen identifizieren Gebiete, die starken kurzfristigen Veränderungen unterliegen. Daran anschließend sollen in einem weiteren Schritt die Entstehung der räumlichen Verteilungsmuster der nachgewiesenen Schadstoffe anhand eines mathematischen Strömungsmodells untersucht werden. Analysen an Bohrkernen liefern Vergleichsdaten für die geologische Vergangenheit.
Nicht zuletzt ermöglicht die Zusammenführung der natur- und kulturwissenschaftlichen Ergebnisse sowie die Auswertung von Literaturdaten in einem georeferenzierten Informationssystem die Beurteilung der derzeitigen Belastungssituation im Jadebusen.