Hustenerkennung am Telefon

Die Oldenburger Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT hat in Zusammenarbeit mit dem pharmazeutischen Unternehmen Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG ein System entwickelt, mit dem zukünftig verschiedene Hustenarten über das Telefon analysiert werden können. Ziel ist es, Erkältungshusten-Geplagte intensiver über die zwei Hustenarten aufzuklären, da deren Unterscheidung dem Laien oft schwer fällt.

Unterschiedliche Hustenarten per Telefon erkennen, geht so etwas? Die Oldenburger Experten für Hörforschung haben genau das geschafft. Über einen speziell eingerichteten Telefonservice erhalten Hustenpatienten jetzt eine erste Orientierungshilfe, um ihren Husten besser zuordnen zu können. Sie erfahren, ob sie eher unter einem "trockenem" oder einem "verschleimten" Husten leiden. Oder, ob ihr Husten nicht eindeutig klassifizierbar ist.

Anfang November 2010 wurde die kostenlose Telefonnummer 0800/000 71 78 freigeschaltet. Seitdem haben rund 16.000 AnruferInnen die Nummer genutzt, um ihren Husten analysieren zu lassen. Das Angebot läuft voraussichtlich noch bis Ende März.

Wie funktioniert das Ganze? An das Telefonnetz ist ein Rechner angeschlossen, auf dem die Erkennungssoftware läuft. Ruft nun jemand die Servicenummer an, dann muss er aus 30 Zentimeter Entfernung mehrmals in den Hörer husten. "Die Software analysiert den Husten auf Basis von Merkmalen, die spezifisch für die verschiedenen Hustenarten sind. Diese Merkmale werden automatisch aus dem akustischen Signal bestimmt", erklärt Dr. Jens E. Appell, stellvertretender Leiter der Fraunhofer-Projektgruppe in Oldenburg.

Allerdings kann diese Analyse die individuelle Einschätzung von Experten nicht ersetzen. Jedem  Anrufer wird daher empfohlen, sich an einen Arzt oder Apotheker zu wenden, um seinen Husten wirklich zuverlässig zuordnen und richtig behandeln lassen zu können.

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