Delmenhorst/Großenkneten/Wehnen. Das erste persönliche Treffen gab es im Oktober des vergangenen Jahres in der lettischen Hauptstadt Riga, nun folgte ein zweitägiger Gegenbesuch: Expertinnen und Experten der Wasserwirtschaft aus den baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland trafen sich mit ihren Fachkolleginnen und -kollegen vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) sowie weiteren Akteuren aus Wissenschaft und Praxis zur Arbeit im Hanse-Wissenschaftskolleg in Delmenhorst. Auch der Biohof Bakenhus sowie der Versuchsstandort Wehnen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wurden besichtigt. Der Name des Projekts: BaltAqua.
„Die Herausforderungen in der baltischen Wasserwirtschaft sind vergleichbar mit den unsrigen“, erklärt Projektleiterin Franziska Meergans, beim OOWV Referentin für Internationale Zusammenarbeit und Wasserinnovationsnetzwerke. „Der Austausch bringt daher für alle Beteiligten Vorteile, weil unterschiedliche Stärken vorliegen, aus denen gelernt werden kann.“
Der gestartete Dialog zwischen den Partnern soll den Weg zu einem zukunftsorientierten Wassermanagement ebnen. Starkregenschutz steht genauso auf der Agenda wie auch der Umgang mit dem Druck auf die Grundwasserressourcen. In Workshopatmosphäre konnten sich die Teilnehmenden nun zwei Tage lang intensiv austauschen und so das in Riga entstandene Netzwerk vertiefen.
„Dass sich das Netzwerk etabliert hat, haben wir schon in den letzten Monaten gemerkt“, stellt Franziska Meergans fest und berichtet von vermehrten Kooperationsanfragen aus den baltischen Staaten. Gemeinsam mit der Technischen Universität Riga wurde beispielsweise ein EU-Projekt zum Management von Extremwettereignissen im urbanen Raum beantragt. Das entstandene Netzwerk treibt demnach bereits neue Blüten.
BaltAqua wird zusammen mit dem Zentrum für Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung der Uni Oldenburg durchgeführt. Von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt wird es mit rund 80.000 Euro gefördert.