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MONA-T – Rückmeldeverhalten von Patientinnen und Patienten zu therapieinduzierten Nebenwirkungen in der palliativen Behandlung bei Lungenkarzinomen – Akzeptanz von ‚Ambient Intelligence‘ zum Monitoring von Nebenwirkungen in der Häuslichkeit
Wissenschaftliche Projektleitung:
Dr. Milena von Kutzleben
Prof. Dr. Lena Ansmann
Prof. Dr.-Ing. Andreas Hein
Prof. Dr. med. Frank Griesinger
Operative Projektleitung:
Dr. Milena von Kutzleben
Studentische Mitarbeit:
Jan Christoph Galuska
Süheda Tozlu
Projektlaufzeit:
05/2019 - 12/2020
Projektförderung:
Eigenmittel
Projektbeschreibung:
In den letzten Jahren haben sich innovative, systemisch wirkende Antihormon- und Immuntherapien als Ergänzung zu den herkömmlichen Verfahren von Resektion, Chemotherapie und Bestrahlung auch in der Behandlung von Lungenkarzinomen etabliert. Diese neuartigen Behandlungsmöglichkeiten mit jeweils spezifischen Wirkmechanismen und Toxizitätsprofilen sind in hohem Maße individualisierbar, gehen jedoch mit einer vielfältigen und komplexen Symptomatik von Nebenwirkungen einher. Auftretende Symptome wie Schlafstörungen und Fatigue, Dyspnoe, Husten und Pneumonitis sowie Diarrhöen haben teils gravierende Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen, sind aber in vielen Fällen gut kontrollier- und behandelbar. Allerdings werden Ärztinnen und Ärzte nicht immer vollumfänglich und vor allem zeitnah über auftretende Nebenwirkungen informiert bzw. beurteilen und priorisieren diese mitunter anders als ihre Patientinnen und Patienten. Dies kann – vor allem bei ambulanten Therapien – Auswirkungen auf die Effektivität und die Sicherheit der Behandlung haben und einen Leidensdruck erzeugen, der vermeidbar oder zumindest meist gut zu lindern wäre.
Ein effizientes Monitoring von Nebenwirkungen und ihren Symptomen sollte daher einen hohen Stellenwert in der Versorgung bei Lungenkrebs einnehmen. Technik-basierte Monitoringsysteme aus dem Spektrum von ‚Ambient Intelligence‘ bieten die Möglichkeit auch bei ambulant versorgten Patientinnen und Patienten kontinuierlich objektive Daten über Inzidenz und Schwere von therapieinduzierten Nebenwirkungen bereitzustellen. Allerdings bringt der Einsatz solcher Systeme eine Reihe von ethischen Herausforderungen und Fragen mit sich und bedeutet unter Umständen einen erheblichen Eingriff in die Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte der Nutzer*innen.
Die Studie MONA-T wird in Kooperation mit der Klinik für Hämatologie und Onkologie der Universitätsklinik für Innere Medizin am Pius Hospital Oldenburg durchgeführt. Ziel der Studie ist es herauszufinden, wie es dazu kommt, dass Ärztinnen und Ärzte nicht immer umfassend über therapieinduzierte Nebenwirkungen informiert sind, wie Patientinnen und Patienten mit auftretenden Nebenwirkungen umgehen und wie sie Symptome bewältigen und deuten. Ein zweites Ziel der Untersuchung ist die Einschätzung der Akzeptanz eines potentiellen Einsatzes von ‚Ambient Intelligence‘ zum Monitoring von Nebenwirkungen in der Therapie von Lungenkarzinomen in der Häuslichkeit und den Erwartungen der Nutzer*innen an ein solches System.
Es werden palliativ behandelte Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs (Stadium IV) und auf eigenen Wunsch auch deren Angehörige im Rahmen von qualitativen Leitfadeninterviews befragt. Der Feldzugang erfolgt über das Pius Hospital Oldenburg. Die Datenanalyse erfolgt inhaltsanalytisch und gegebenenfalls durch vertiefende rekonstruktive Verfahren der qualitativen empirischen Sozialforschung.