Morphologische Irregularität(en)
Morphologische Irregularität(en)
Flexionsmorphologische Irregularität(en) in "aktuellen" Kontaktvarietäten nordslawischer Sprachen
Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Laufzeit:
2009 - 2014
Projektmitarbeiter:
Dr. Thomas Menzel
Kurzbeschreibung
Gegenstand dieses Projekts ist die „reguläre oder irreguläre“ Ausformung von flexionsmorphologischen Strukturen in „aktuellen“ Situationen des intensiven Kontakts zwischen slawischen, d.h. eng verwandten und strukturell ähnlichen Sprachen. Berücksichtigt werden nordslawische Sprachen: das Kaschubische und Russinisch-Lemkische im Kontakt zum Polnischen in Polen sowie das Weißrussische und Ukrainische im Kontakt zum Russischen in Weißrussland bzw. in der Ukraine. Sozial sind diese Kontakte asymmetrisch mit Polnisch und Russisch als dominanten Sprachen. In diesen Fällen kommt es im starken Maße zur „gemischten Rede“, wenn nicht zu neuen, gemischten Varietäten. In Weißrussland und der Ukraine sind diese sehr prominent und tragen bereits besondere Namen: „Trasjanka“ bzw. „Suržyk“. Die kaschubisch-polnische und lemkisch-polnische gemischte Rede wurde bisher ignoriert. In der Morphologie kommt es hier vielfach zu „Konkurrenzen“ zwischen Formen aus den jeweiligen Kontaktsprachen mit unterschiedlichen Graden an Regularität / Irregularität bzw. morphologischer „Natürlichkeit“. Die anvisierten Instanzen der gemischten Rede sind als solche keiner „konservierenden“ Kodifizierung unterworfen und insofern ideal für die Untersuchung interlingualer morphologischer Ausgleichsprozesse im aktuellen intensiven Sprachkontakt.
Publikationen zum Thema: