Promotionsprojekte
Promotionsprojekte
Promotionsprojekte in der Sprachwissenschaft
I. Laufende Promotionsprojekte
Natascha Knjasew
Forschungsinteressen
Titel der Dissertation: Processing of morphosyntactic structures in heritage speakers of Russian in Germany: a psycholinguistic study
Abstract:
Heritage speakers of Russian in Germany form a heterogeneous group with highly variable Russian language skills, influenced by the linguistic environment and family input. While daily life outside the family predominantly takes place in German, Russian is mainly used within the family.
The research project investigates the processing of morphosyntactic structures in Russian by heritage speakers using electroencephalography (EEG) and event-related potential (ERP) analysis. EEG data will be collected during the processing of auditory stimuli that include morphosyntactic structures consistent with Russian norms as well as structures that deviate from these norms but are commonly found among heritage speakers.
The aim of the study is to investigate the morphosyntactic processing of heritage speakers in Germany and to compare them with monolingual Russian speakers. One question is whether heritage speakers can make use of the morphosyntactic structures of Russian to the same extent as L1 speakers. Another question is how morphosyntactic transfer phenomena from German are processed. The study combines aspects of heritage language research, morphosyntax, and psycholinguistics in order to gain deeper insights into bilingual language processing.
Victoria Steinfeld-Lidzbarski M.A.
Forschungsinteressen
Titel der Dissertation: Aspekte der Ausdrucksvariation deutscher Lehnwörter in polnischen Dialekten
Abstract:
Lehnwörter unterliegen im Prozess der Adaptation verschiedenster lautlicher Veränderungen, um an das phonologische System der Nehmersprache angepasst zu werden. Diese Veränderungen bestehen nicht nur aus der Substitution von Lauten, sondern können auch universelle, aber sprachspezifisch unterschiedlich gewichtete phonologische Prozesse widerspiegeln. Dabei ist die Betrachtung der Varianz möglicher Etyma ebenso von Bedeutung wie Prozesse, die nach dem Entlehnungsprozess und von ihm unabhän-gig in der Nehmersprache verlaufen.
Auf der Basis einer Auswahl variationsreicher polnisch-dialektaler Germanismen hat das geplante Forschungsvorhaben zum Ziel, die phonologischen Anpassungsprozesse dieser Lehnwörter in polnischen Dialekten zu identifizieren und zu analysieren. Dafür ist die Betrachtung möglicher deutscher Etyma (ob dialektal oder standardsprachlich) und die damit einhergehende Betrachtung deutscher mundartlicher Lautentwicklung, die als Grundlage für die Erfassung von Lautsubstitutionen dienen können, notwendig. Darüber hinaus sollen Lauterscheinungen, die nicht über (diatopische, diachrone, diaphasische und ggf. diastratische) Variation im Deutschen erklärt werden können, die also beim Entlehnungsprozess oder anschließend in der diachronen Entwicklung des Polnischen entstanden sind, im Rahmen der Optimalitätstheorie analysiert werden. Das Projekt trägt dadurch sowohl zu dem Bereich der Lehnwortphonologie bei als auch zum Verständnis der historischen deutsch-polnischen Sprachkontakte.
Yevheniia Lytvyshko
Forschungsinteressen
Titel der Dissertation: „Language Biographies and Identity Construction: a study of Suržyk speakers through narrative and discourse”
Abstract
Informed by a sustained interest in studying the language situation in Ukraine, the proposed dissertation will offer a grounded understanding of the language biographies of Suržyk speakers and contribute to the understanding of the linguistic situation in Ukraine which is characterised by the politically charged competition between Ukrainian, Russian, and Suržyk. Suržyk is a mixed code with a very low overt prestige, and therefore the speakers are the perfect candidates to understand which roles the mixed Ukrainian-Russian speech, along with Ukrainian, and Russian can play in the lives of the Ukrainians. The project is based on in-depth interviews in which respondents talked about formal and informal language use in different domains during their life (family, school, university, work). They also cover the attitudes of the respondents to three language codes, to the Ukrainian cultural heritage, and to politics regarding the language use in Ukraine. The data provide an opportunity to study connections between macro events (changes in language policy) and micro events (in the personal lives of the respondents). In this respect, my study will be useful for further studies conducted not only on Suržyk, but also on other mixed languages and language biographies.
II. Abgeschlossene Promotionsprojekte
Daria Grecko
Die Sprachen und die Konstruktion kollektiver Identität bei jungen Erwachsenen in Belarus
Kontakt:
- d.levikin@uol.de
- Publikationen
Anastasia Reis
Endogener und exogener flexionsmorphologischer Wandel in Kleinsprachen: Der Fall des Lemkischen zwischen Polnisch, Slowakisch und Ukrainisch.
- Zum Projekt Morphologische Irregularität(en)
- Zum Schwerpunkt Kontaktbedingte Mischvarietäten im Slavischen
Kontakt:
- anastasia.reis@web.de
- Publikationen von Anastasia Reis
Dr. Thomas Menzel
Flexionsmorphologischer Wandel im Polnischen: eine natürlichkeitstheoretische Untersuchung auf allgemeinslavischem Hintergrund (2000)
- Publikationen von Thomas Menzel
Dr. Hauke Bartels
Dativ oder Präposition : zur Markierungsvariation im Kontext adjektivischer Prädikate im Deutschen, Russischen und Polnischen (2004)
Dr. Frank Klümper
Zur Markierung benefaktiver und finaler Nominalgruppen durch primäre und sekundäre Präpositionen im Polnischen (2007)
Dr. Lars Behnke
Zur Variation bei der Markierung von Nominalgruppen zwischen reinem Dativ und präpositionaler Markierung mit dla 'für' in ostpolnischen Dialekten
- Zum Thema
- Zum Schwerpunkt Variation in Morphosyntax und Syntax
Kontakt:
- lars.behnke@uol.de
- Publikationen von Lars Behnke
Dr. Jan Patrick Zeller
Phonische Variation in der weißrussischen „Trasjanka“. Sprachwandel und Sprachwechsel im weißrussisch-russischen Sprachkontakt.
- Die Dissertation ist verfügbar auf academia.edu
- Zum Thema
- Zum Projekt Die Trasjanka in Weißrussland
- Zum Schwerpunkt Kontaktbedingte Mischvarietäten im Slavischen
- Publikationen von Jan Patrick Zeller
Dr. Sviatlana Tesch
Syntagmatische Aspekte der gemischten weißrussisch-russischen Rede: Kodewechsel, Kodemischung und verwandte Phänomene
- Zum Thema
- Zum Projekt Die Trasjanka in Weißrussland
- Zum Schwerpunkt Kontaktbedingte Mischvarietäten im Slavischen
Kontakt:
- s.tesch@uol.de
- Publikationen von Sviatlana Tesch
Dr. Oxana Brandes
Entwicklungstendenzen in der Flexionsmorphologie der weißrussisch-russischen 'Mischvarietät' Trasjanka und der russischen Subvarietät Prostorečie im Vergleich zu Hochsprache und Dialekt
Dr. Mark Brüggemann
Sprachideologische Debatten in Belarus’ 1995-2008. Eine Analyse von Pressetexten
- Zum Thema
Kontakt:
- mark.brueggemann@uol.de
- Publikationen von Mark Brüggemann
Dr. Michael Schenke
Sprachliche Innovation - lokale Ursachen und globale Wirkungen: das 'Dynamische Sprachnetz' (2008)
Dr. Katinka Seemann
Zur Frage einer spezifischen Konnotation deutscher Lehnwörter im Polnischen : diachrone Studien an synonymischen Konstellationen (2009)