Uni-Projekte mit BNE-Bezug
Uni-Projekte mit BNE-Bezug
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KlimaWissen2022 - Schüler*innen im Austausch mit Expert*innen am 07.07.2022
Klimawandel - was hat das mit meinem Leben und unserer Natur zu tun, wie erforschen Wissenschaftler*innen den Klimawandel, was hat Müll und Reparieren mit dem Klima zu tun und wie können wir alle einen Beitrag dazu leisten, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Zu diesen und vielen anderen Themen treten Expert*innen beim Projekttag „KlimaWissen“ mit Schüler*innen in den Online-Austausch beim KlimaTalk.
Hierfür stellen die Expert*innen vorher, exklusiv für die angemeldeten Schulklassen, einen Videobeitrag zu einem Klimathema zur Verfügung, über deren Inhalte im KlimaTalk gemeinsam diskutiert wird.
Da der Klimawandel sich auf verschiedene Disziplinen und Bereiche in unserem Leben auswirkt, findet er auch Eingang in viele Schulfächer. Daher bietet der Projekttag u.a. Angebote für die Fächer Biologie, Chemie, Physik, Deutsch, Werte & Normen, Philosophie, Wirtschaft, Politik, Technik und unterstützt die Schüler*innen zusätzlich bei der Berufsorientierung.
„KlimaWissen“ ist für Schüler*innen von der 9. bis zur 13. Klasse und für Berufsschüler*innen konzipiert.
Durch das Online-Format ist die Teilnahme unabhängig vom Pandemiegeschehen und den entsprechenden Handlungsszenarien in den Schulen möglich. Das Angebot kann neben der fachlichen Vertiefung auch für das selbstständige Lernen, Recherchieren und Argumentieren eingesetzt werden.
uol.de/klimawissen-2021
Zusatzqualifikation mach.werk
Am 01.07.2019 startete das Verbundprojekt „Nachhaltiges Wirtschaften im Lebensmittelhandwerk – Zusatzqualifikation für Auszubildende im Bäckerei- und Konditorenhandwerk“ (kurz: NaWiL). Es wird gemeinsam vom Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik und dem Institut für Berufliche Lehrerbildung der Fachhochschule Münster bearbeitet und von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Ziel des Projekts ist die Entwicklung, Erprobung und Etablierung einer Zusatzqualifikation für nachhaltiges Wirtschaften im Lebensmittelhandwerk (Name der Zusatzqualifikation: mach.werk). Zielgruppe sind vor allem Auszubildende mit dem Berufsziel Bäcker*in, Konditor*in und Fachverkäufer*in im Lebensmittelhandwerk aus kleinen und mittleren Handwerksbetrieben. Zusätzlich wird das betriebliche Ausbildungspersonal als Lernbegleiter*innen aktiv einbezogen.
Nach einer siebenmonatigen Entwicklungs- und Konzeptionsphase starteten am Standort Oldenburg zehn Auszubildende mit der Zusatzqualifikation im Februar 2020. Sie werden in fünf Modulen Grundlagen nachhaltigen Wirtschaftens im Lebensmittelhandwerk erlernen, dabei eine eigene Projektidee zum nachhaltigen Wirtschaften für ihren Ausbildungsbetrieb planen und diese im Rahmen einer Ideenmesse einer Fachjury und der Öffentlichkeit präsentieren.
Ansprechpartnerin: Meike Panschar, Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Fakultät II
Energiebildung und Berufe im Nordwesten
Das Onlineportal www.perspektiven-im-nordwesten.de, das im Auftrag des regionalen Fachkräftebündnisses Nordwest entwickelt wurde, unterstützt die Anbahnung und Gestaltung von Praxiskontakten zur Berufsorientierung von Schüler*innen in der Energiebranche.
Ansprechpartnerin: Gwen Schreiber, IÖB, An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Projekt zur verhaltensökonomisch fundierten Bildung für nachhaltige Entwicklung
Was hält uns davon ab, nachhaltiger zu konsumieren? Neben der Verfügbarkeit nachhaltiger Alternativen, zeitlichen oder finanziellen Restriktionen sind es vor allem verhaltenstheoretische Faktoren, sogenannte Biases, die konsistente Konsumhandlungen beeinträchtigen. Dazu gehört beispielsweise das Festhalten an gewohnten Verhaltensmustern, eine Gegenwartspräferenz zulasten zukünftiger Handlungsoptionen oder die Beeinflussung durch soziale Bezugsgruppen. Bisherige Konzeptionen aus dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung konzentrieren sich auf die Vermittlung von (handlungsorientiertem) Wissen und Werten – der Einfluss von Biases auf Konsumentscheidungen findet bisher wenig Beachtung.
In den nächsten beiden Jahren werden im Rahmen eines durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützten Projektes am Institut für Ökonomische Bildung (IÖB) Materialien für den Wirtschaftsunterricht entwickelt und erprobt. Ziel ist es, durch die Förderung individueller Handlungskompetenzen (im Sinne von Debiasing) sowie durch die Berücksichtigung eines Entscheidungsumfeldes, das nachhaltigen Konsum unterstützt bzw. hemmt (Nudging), Ansätze der Verhaltensökonomie didaktisch zugänglich zu machen.
Ansprechpartnerin: Gwen Schreiber, IÖB, An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Aus der Meeresforschung in die Nationalparkhäuser
Entwicklung, Erprobung und Implementierung neuer Umweltbildungsangebote zum Thema ‚Gefährdung und Schutz des UNESCO Weltnaturerbes Wattenmeer`
Fach/Disziplin: Didaktik der Biologie
Projektleitung: Anja Wübben (Koordination)
Projektstart: Januar 2016
Laufzeit: 3 Jahre
Geldgeber: DBU
Website: <link ibu/biodidaktik/forschung/dbu-netzwerkaufbau/>https://uol.de/ibu/biodidaktik/forschung/dbu-netzwerkaufbau/</link>
Projektbeschreibung:
Die Idee zu diesem Projekt entwickelte sich aus der Kooperation zwischen dem ICBM (Prof. Dr. Hillebrand, Dr. Holger Winkler) und der Biologiedidaktik (Prof. Dr. Corinna Hößle, Dipl. Biol. Anja Wübben) in dem gemeinsam geführten „Lernlabor Wattenmeer“ (www.lernlabor-wattenmeer.de). Das Projekt setzt sich zum Ziel, ein Netzwerk zwischen der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und den Nationalparkhäusern der niedersächsischen Wattenmeerküste aufzubauen. In dem Netzwerk werden unter dem Aspekt des vorsorgenden Umweltschutzes Bildungsangebote zum Thema „Gefährdung und Schutz des UNESCO Weltnaturerbes Wattemeer“ direkt aus der aktuellen Forschung des ICBM entwickelt. Aktuelle Forschungsgegenstände werden didaktisch und methodisch überarbeitet und zunächst mit Schülern der Region im „Lernlabor Wattenmeer“ erprobt, um sie anschließend für die Bedürfnisse der Nationalparkhäuser aufzuarbeiten und sie somit einem erweiterten Publikum jenseits der Fachwissenschaft nachvollziehbar vorzustellen. Während eines ersten Netzwerktreffens mit Vertretern aus drei Nationalparkhäusern wurden fünf Themenschwerpunkte aus den Arbeitsfeldern des ICBM eingegrenzt. Es ist das Ziel, aktuelle Erkenntnisse aus der Meeresforschung mit Grundkonzepten der Umweltbildung in den Nationalparkhäusern zu verknüpfen, um den verantwortungsvollen Umgang mit dem Ökosystem Wattenmeer zu unterstützen. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten die Projektverantwortlichen eng mit den Leitern der Nationalparkhäuser in Sehestedt, Spiekeroog und Wangerooge zusammen. Im fortgeschrittenen Projektverlauf wird anhand einer Wirksamkeitsanalyse untersucht, ob die neuen Bildungsangebote einen Beitrag zur Förderung der Bewertungskompetenz, des Handlungswissens und Fachwissens bei den teilnehmenden Besuchern der Nationalparkhäuser leisten. In Anlehnung an die Ergebnisse wird ein Buch entstehen, das die erprobten Lernangebote allen weiteren Nationalparkhäusern zur Verfügung stellt.
MINT-Lernen in informellen Räumen
Untersuchung von Prozessen Forschenden Lernens an außerschulischen MINT-Lernorten und ihrer Einbettung in regionale Lernkontexte
Fach/Disziplin: GINT (Es arbeiten Fachdidaktiken Biologie, Chemie, Physik, Informatik, Technik der Uni Oldenburg, Fachdidaktik Physik der Uni Hannover, Fachdidaktik Physik der Uni Odense (Dänemark), Fachdidaktik Physik der Uni Kreta 8Griechenland), Geographie der Uni Vechta zusammen)
Projektleitung: Prof. Dr. Peter Röben und Prof. Dr. Michael Komorek
Projektstart: 2016
Laufzeit: 4 Jahre
Geldgeber: Land Niedersachsen
Website: uol.de/gint/
Projektbeschreibung:
Allerdings ist derzeit wenig bekannt, wie Lernen an diesen „nicht-formalen“ (im Vergleich zur Schule) bzw. informellen (bzgl. der jeweiligen Lernumgebung) Lernorten ab-läuft. Welche fördernden und hemmenden Faktoren bestehen und welche Rolle dabei die informelle Lernumgebung spielt, ist kaum bekannt. Diese Fragen sollen im hier beantragten Pro-gramm mit dem Ziel untersucht werden, die Wirkung der außerschulischen Lernorte zu verste-hen, sie zu modellieren und ggf. zu fördern. Es stellt sich der fachdidaktischen Forschung eine herausfordernde neue Aufgabe. Insbesondere soll empirisch untersucht werden, ob und wie an den genannten außerschulischen Lernorten Forschendes Lernen im Sinne eines „Inquiry-based learning“ (Abd-El-Khalick et al., 2004; Yacoubian et al., 2010) stattfindet, wie es in bildungspoliti-schen Studien gefordert wird (Europäische Kommission, 2007). Videobasierte Beobachtung, Interviewtechniken und verschiedene Interventionsverfahren kommen zum Einsatz. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse dienen zum einen der Grundlagenforschung zum Lernen im MINT-Bereich. Zum anderen sollen den außerschulischen Einrichtungen Vorschläge unterbreitet werden, wie sie Ihr Angebot zielführender und lerneffizienter gestalten können. Und schließlich sollen Konzepte entwickelt und (ansatzweise) erprobt werden, wie bestimmte regionale und bisher unverbundene Angebote systematisch vernetzt werden können, um gesell-schaftliche Transformationen in Richtung auf eine nachhaltige (regionale und globale) Entwick-lung zu unterstützen. Küstenschutz und Wattenmeer, Energie und Nachhaltigkeit stellen dabei exemplarische MINT-Kontexte für die zu untersuchenden Lern- und Bildungsprozesse dar. Die Promovenden des Programms finden spätere Arbeitsplätze an den außerschulischen Lernorten, an Schulen und Hochschulen sowie in der Bildungsadministration.
Klimawandel und die physikalische Dynamik des Wattenmeers als Gegenstand schulischer und außerschulischer Umweltbildung
Fach/Disziplin: Physikdidaktik
Projektleitung: Prof. Dr. Komorek
Projektstart: Juni 2016
Laufzeit: 3 Jahre
Geldgeber: DBU
Website: www.dbu.de/projekt_31530/01_db_2409.html
Projektbeschreibung:
Physikalische Mechanismen im Watt und in den küstennahen Meeren in Schulen und an außerschulischen Lernorten zu thematisieren, stellt unter Nachhaltigkeitsaspekten einen wichtigen Zugang zu komplexen Systemen dar. Die Kombination aus Unterricht vor Ort, etwa auf der Insel Spiekeroog, und dem Lernen im Schülerlabor physiXS soll einen bislang weißen Fleck in der Umweltbildung ausfüllen. Das Projekt leistet einen wesentlichen Innovationsbeitrag zur Weiterentwicklung der außerschulischen Umweltbildung in Großschutzgebieten. Es werden Aspekte der Meeres- und Küstendynamik vor dem Hintergrund des Klimawandels fachlich analysiert, didaktisch aufbereitet und in die Bildungsaktivitäten des Nationalparks Niedersächsisches integriert. Die zu entwickelnden Materialien und Fortbildungskonzepte für Lehrer schließen die Perspektiven weiterer Naturwissenschaften und der Schulpädagogik ein.
Chemiebezogene Berufe im Umweltschutz
Außerschulische Angebote zur Förderung einer nachhaltigkeitsorientierten Berufsbildung
Fach/Disziplin: Chemiedidaktik
Projektleitung: Rabea Wirth
Projektstart: August 2015
Laufzeit: 3 Jahre 2 Monate
Geldgeber: DBU
Website: https://www.dbu.de/projekt_32491/01_db_2409.html
Projektbeschreibung:
Im Rahmen dieses von der DBU geförderten Projekts werden verschiedene Konzeptionen für das Schülerlabor ChemOL² sowie für Chemielehrerfortbildungen entwickelt und evaluiert. Es werden chemiebezogene Umweltschutzberufe mit dem Schwerpunkt des präventiven Umweltschutzes aus den Bereichen Wirtschaft, Landschaftsschutz/Landwirtschaft und öffentliche Verwaltung vorgestellt und deren Tätigkeit experimentell erprobt. In den Experimenten werden beispielsweise Boden- oder Wasseranalysen durchgeführt und in den Kontext der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes eingebettet. Mit den Materialien soll den Lehrkräften eine Möglichkeit an die Hand gegeben werden, mit der sie nachhaltig orientierten Unterricht gestalten können.
Wa(h)re Werte - Wirtschafts.Forscher!
Fach/Disziplin: Ökonomische Bildung
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Kaminski
Projektstart: Oktober 2014
Laufzeit: k. A.
Geldgeber: PwC-Stiftung (Jugend-Bildung-Kultur), Karl-Chelcht-Stiftung
Projektbeschreibung:
Wie passen Werte und Wirtschaft zusammen? Wie lassen sich die Wertedimensionen in wirtschaftlichen Kontexten im Workshop entdecken? Und wie können die Schülerinnen und Schüler beim eigenständigen Arbeiten in den Workshops von den Peer Teamern am Besten unterstützt und angeleitet werden? Um diese Fragen drehte es sich unter anderem in der Teamerschulung für die Workshops des Projekts „Wa(h)re Werte – Wirtschafts.Forscher!“, die erstmals an den Projektschulen aus Bayern, Hessen und Niedersachsen durchgeführt werden. Das Workshopkonzept setzt an der Schnittstelle zwischen Ethik, Wirtschaft und politischer Bildung an und hat das Ziel, aus unterschiedlichen Perspektiven wirtschaftsethische Fragen mithilfe der Methode des Forschenden Lernens zu bearbeiten. Die Teamer leiten die Jugendlichen während der Workshops dazu an, am Beispiel von problemorientierten Wirtschaftsthemen eigenständig für sie wichtige Werte heraus zu arbeiten und die damit verbundenen Herausforderungen aus verschiedenen Perspektiven zu analysieren. Eingeleitet wurde die Schulung mit einer Einführung zum Projektstand von Hester Weigand, Referentin der PwC-Stiftung, sowie dem anschließenden organisatorischen Input durch Tagungsleitung Eva Feldmann-Wojtachnia und Dr. Barbara Tham vom CAP. Die theoretischen Grundsätze und Prinzipien des Workshops, verknüpft mit der konkreten Workshopagenda sowie den dazugehörigen methodisch-didaktischen Abläufen standen ganz oben auf dem Schulungsprogramm. Auch war eine intensive Beschäftigung mit den Materialien Bestandteil des Programms. Im Anschluss daran begann die gemeinsame Erarbeitung der inhaltlichen Bestandteile und Materialien der drei Workshopthemen: „Von der Baumwollplantage in meinen Kleiderschrank. Internationale Textilproduktion“, „Darf es etwas mehr sein? Massenproduktion von Fleisch“, „Was kann und darf mein Handy? Smartphone – Top Seller auf dem Weltmarkt“. In einem interaktiven, intensiven Trainingsteil wurde der Workshop Punkt für Punkt praktisch durchgegangen. Durch einen Rollenwechsel vom Teamer zum Schüler für diejenigen, die nicht die Anleitung übernehmen mussten, konnten die unterschiedlichen Perspektiven verständlich nachvollzogen und verschiedene Schulsituationen eingeübt werden. Zugleich sorgte dieser Teil der Schulung zusätzlich für viel Spaß. Das gemeinsame Vertiefen der methodisch-didaktischen Abläufe und die verdienten Pausen stärkten die Teamarbeit für die bevorstehenden Workshops. Nun kann es an den Schulen losgehen, die Teamer fühlen sich gut vorbereitet und freuen sich auf ihre Aufgabe.
InnoNE: Innovationskonzepte und Innovationskompetenz für eine nachhaltige Entwicklung
Fach/Disziplin: Berufs- und Wirtschaftspädagogik
Projektleitung: Prof. Dr. Rebmann, Prof. Dr. Tobias Schlömer
Projektstart: Mai 2016
Laufzeit: 3 Jahre
Geldgeber: BMBF
Website: https://uol.de/innone
Projektbeschreibung:
Ziele des Vorhabens sind die Entwicklung, Erprobung, Evaluierung und Etablierung eines Instrumentariums für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus dem stationären Einzelhandel, das die Planung und Durchführung nachhaltigkeitsorientierter Innovationsprojekte bedarfsgerecht anleitet und die Innovationskompetenz von Führungskräften und dem Berufsbildungspersonal effektiv befördert (genannt INE-Toolbox). Gemeinsam mit zwölf ausbildenden Einzelhandelsunternehmen aus der Region Weser-Ems und dem Elbe-Weser-Raum soll dieses Instrumentarium gemäß dem Design-Based Research-Ansatz iterativ entwickelt und erprobt werden. Hierfür werden in den teilnehmenden KMU Innovationsteams mit Führungskräften und dem Berufsbildungspersonal gebildet, mit denen zeitversetzt Innovationsprojekte in (mindestens) einem der fünf nachhaltigkeitsorientierten Handlungsfeldern des Einzelhandels (Energie und Ressourcen, Logistik und Transport, Sortimentsgestaltung und Kundenberatung, Personal und Ausbildung sowie gesellschaftliches Engagement) geplant und durchgeführt werden. Es werden jeweils vier Unternehmen zu einer Kohorte zusammengefasst, so dass drei Erprobungsschleifen realisiert und über quantitative (Multiple-Choice-Tests, Fragebögen) und qualitative (Interviews, Blitzlichter, Gruppendiskussionen) Methoden evaluiert werden können. Das Instrumentarium bzw. die INE-Toolbox leitet dabei den Innovationsprozess an, indem es dem Management der Innovation eine Struktur gibt: Von der Problemdefinition über die Ideengenerierung und Ideenbewertung bis hin zur Ideenrealisierung werden die Innovationsteams durch individuelle Arbeits- und Lernaufgaben sowie durch kooperative Methoden unterstützt. Über das Berufsbildungspersonal können zudem Auszubildende aktiv am Innovationsprozess partizipieren. Durch das Instrumentarium werden gleichzeitig Fach- und Personalkompetenzen der Innovationsteams im Sinne einer nachhaltigkeitsorientierten Innovationskompetenz befördert. Hierfür wird das Fachwissen im Themenfeld Nachhaltigkeit zielgerichtet über die Arbeits- und Lernaufgaben befördert. Die Personalkompetenz lässt sich modellieren über die individuellen nachhaltigkeitsorientierten epistemischen Überzeugungen. Diese subjektiven Vorstellungen werden im Vorhaben erhoben und über Kooperationen sowie die epistemischen Botschaften in den Arbeits- und Lernaufgaben in Richtung differenzierter Überzeugungen entwickelt.
GEKONAWI: Modellversuch Geschäftsmodell‐ und Kompetenzentwicklung für nachhaltiges Wirtschaften
Fach/Disziplin: Berufs- und Wirtschaftspädagogik
Projektleitung: k. A.
Projektstart: April 2016
Laufzeit: 3 Jahre
Geldgeber: BMBF
Website: uol.de/wire/bwp/forschung/berufsbildung-fuer-eine-nachhaltige-entwicklung/gekonawi/
Projektbeschreibung:
Im Modellversuch werden folgende miteinander verschränkte Forschungs- und Praxisziele zur Geschäftsmodell- und Kompetenzentwicklung für nachhaltiges Wirtschaften im Einzel-, Groß- und Außenhandel verfolgt. Im Praxisstrang des Vorhabens erfolgen die Entwicklung, Erprobung und Implementierung einer aus vier Modulen bestehenden Fortbildung für betriebliche Ausbilder/-innen und für das ausbildende Fachpersonal für nachhaltiges Wirtschaften (NW). Nach jedem Modul entwickeln die Fortbildungsteilnehmer/-innen schrittweise betriebsspezifische Ausbildungsprogramme zum nachhaltigen Wirtschaften für ihre Auszubildenden, die sie im Laufe von vier Praxisphasen erproben, innerhalb der Modulsequenzen gemeinsam mit anderen Ausbilder(inne)n bewerten und schließlich in ihren Betrieben verstetigen. Ein Forschungsstrang zielt auf die empirische Fundierung, Evaluierung und Qualitätssicherung (QS) sowie den Transfer der Modulfortbildung und Ausbildungsprogramme ab. Die Ausgestaltung der Fortbildung erfolgt erstens theoriegeleitet entlang eines vierdimensionalen Modells, das aus mehrjährigen Studien, Entwicklungsprojekten und einem Modellversuch entwickelt wurde. Die vier Modelldimensionen leiten die iterative Struktur der Modulfortbildung an: Die nachhaltigkeitsorientierte Geschäftsmodellentwicklung im Einzel-, Groß- und Außenhandel, das Berufshandeln an den Schnittstellen von nachhaltiger Produktion und Konsum, die Gestaltung von Lehr-Lernprozessen und die Modellierung und Bilanzierung von Nachhaltigkeitskompetenzen werden in der Fortbildung über einen prozessorientierten Ansatz verzahnt. Damit werden betrieblich-berufliche Geschäftsprozesse, Arbeitsprozesse und Lehr-Lernprozesse behandelt, die mit ihren unterschiedlichen Bedeutungen, Funktionen und Zielsetzungen zu verknüpfen sind. Zur adressaten- und domänenspezifischen Ausdifferenzierung der Modelldimensionen wird zweitens eine empirische Studie durchgeführt. Mittels vier Wissenschafts-Praxisexpert(inn)en-Workshops sowie einer onlinebasierten schriftlichen Abnehmerbefragung (Nettostichprobe n=350) werden die Ausprägungen von Geschäftsmodellen nachhaltigen Wirtschaftens, betrieblichen Arbeitssystemen, Anforderungen an Lehr-Lernprozesse in der Ausbildung im Handel sowie Kompetenzbedarfe der Ausbilder/-innen, Auszubildenden und Fachkräfte ermittelt. Entsprechend der Modelldimensionen werden im ersten Förderjahr vier Präsenzmodule entwickelt. Die Fortbildung wird in der Region Ostfriesland und nördliches Emsland erprobt und in drei Durchläufen mit jeweils 20-25 Teilnehmer(inne)n und ihren Auszubildenden von Beginn des zweiten Förderjahrs an erprobt und evaluiert. Zur methodischen Verschränkung der vier Module wird über eine technische Lernumgebung (ILIAS) ein Advance Organizer (AO) eingesetzt, der den Teilnehmer(inne)n als wichtige Lehr- und Lernstrategie dient. Aus den Erprobungsergebnissen wird ein barrierefreies und bundesweit verfügbares Fortbildungsangebot mit umfassenden Handreichungen und Prozessanleitungen entwickelt. Auf dieser Grundlage werden im dritten Förderjahr Implementierungs- und Transferstrategien der Fortbildung verfolgt.
RETIBNE - Reparaturwissen und -können als Element einer technischen und informati-schen Bildung für nachhaltige Entwicklung
Fach/Disziplin: Didaktik der Technik und Didaktik der Informatik
Projektleitung: Prof. Dr. Peter Röben
Projektstart: Februar 2016
Laufzeit: 3 Jahre
Geldgeber: DBU
Website: uol.de/physik/forschung/technische-bildung/forschungs-und-entwicklungsprojekte/retibne/
Projektbeschreibung:
Die technologische Entwicklung elektronischer Geräte führte in den letzten Jahren nicht nur in den Industrie-, sondern auch in den Schwellen- und Entwicklungsländern zu einem rasanten Anstieg der Menge an Elektroschrott, der weitgehend unsachgemäß entsorgt wird und zu massiven Schäden in der Umwelt und beim Menschen führt. Die enorme Zunahme dieser Müllberge beruht u.a. auf dem Phänomen der Obsoleszenz. Neben der geplanten oder billigend in Kauf genommenen Obsoleszenz, bei der aus ökonomischen Gründen ein schneller Verschleiß wichtiger Bauteile zu einer vermeidbaren Nutzungsdauerverkürzung führt, sorgt die immer schnellere Abfolge von Innovationen für einen steigenden Anteil der funktionellen Obsoleszenz, weil die Kompatibilität älterer und neuer Geräte und Funktionen nicht mehr gegeben ist. Neben diesen von der Seite der Produzenten verursachten Formen nicht nachhaltiger Entwicklung tragen aber auch die Konsumenten entscheidend zu einer Verschärfung des Problems bei, indem vollständig funktionsfähige technische Artefakte entsorgt werden. Das Phänomen der Obsoleszenz wird begleitet von einer Abnahme des Bewusstseins für die Möglichkeit der Reparatur defekter Gegenstände und einer so zu erreichenden Nutzungsdauerverlängerung. Während noch vor wenigen Jahrzehnten die Reparatur ein bildungsrelevanter Bereich und die Sorge für eine maximale Nutzungsdauer selbstverständlich waren, spielen diese Themen heute weder in der Allgemeinbildung noch im Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen eine Rolle. Hier setzt das Projekt an. Die Arbeitsgruppe Technische Bildung der Universität Oldenburg möchte in Kooperation mit dem Studiengang Informatik mit diesem Projekt die Reparatur als Bildungsaufgabe in den Technik- und Informatikunterricht allgemeinbildender Schulen implementieren. Die didaktische und methodische Aufbereitung der Reparaturaufgaben für den Unterricht soll einerseits dazu beitragen, Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, eine fachgerechte Identifikation und Analyse von Fehlerquellen vornehmen zu können und die Funktionstüchtigkeit technischer Artefakte wiederherzustellen. Andererseits soll die Auseinandersetzung mit deren Funktionsweise zu einem tieferen Verständnis für die komplexen Probleme beitragen, die mit der Herstellung, Nutzung und Entsorgung verbunden sind. Deshalb sollen Methoden und Materialien entwickelt werden, die im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung fächerübergreifend die ethischen, ökologischen, ökonomischen und politischen Implikationen thematisieren, die im Zusammenhang mit der Reparatur sowie der Obsoleszenz stehen. Das Projekt ist in drei Phasen gegliedert. Die initiale Entwicklung und Implementierung von Konzepten, Methoden und Materialien soll in der ersten Phase an der Universität Oldenburg in den Studiengängen Technik und Informatik erfolgen, um fachspezifische Perspektiven beider Bereiche aufnehmen und die fächerübergreifenden Aspekte eng verzahnen zu können. Hierbei werden Studierende beider Fächer in die Entwicklung und Erprobung der Materialien eingebunden, indem sie zunächst in ihren Modulen selber Reparaturen erproben und dokumentieren. Im Anschluss werden in Schülerlaboren und Schulen Projekte und Unterrichtssequenzen durchgeführt, die sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten der Thematik widmen. Die zweite Phase dient der Adaption, Erweiterung und Differenzierung der Konzepte und Materialien durch die beteiligten Universitäten. Dazu werden die Materialien und Erfahrungen in einem Transferprozess den Projektpartnern zur Verfügung gestellt und in die Studiengänge der kooperierenden Universitäten implementiert. In einer dritten Phase sollen Betriebe und Organisationen in den Prozess eingebunden werden, um gemeinsam mit ihnen Exkursionen zu entwickeln, die die Bereiche Reparatur und Recycling aus beruflicher Perspektive beleuchten und die geeignet sind, im Rahmen der Berufsorientierung in den Technik- und Informatikunterricht integriert zu werden. In das Projekt sind neun Studiengänge aus acht Universitäten und bislang acht Schulen der Region Oldenburg eingebunden. Nach Abschluss des Projektes ist eine Weiterführung und Verstetigung der Implementierung in die Lehramtsausbildung sowie in die Fächer Informatik und Technik geplant.
Energie Interdisziplinär (Ringvorlesung)
Das Konzept der Ringvorlesung "Energie Interdisziplinär" wurde im Rahmen des Energiebildungsprojekts entwickelt und erstmals 2011 an der Universistät Oldenburg angeboten.
- Sommersemester, mittwochs von 16:00 – 18:00 Uhr am Standort Wechloy
- 6 Credit Points im Professionalisierungsbereich
- Zielgruppe: Lehramtsstudierende und Studierende mit Nachhaltigkeitsbezug
- Ringvorlesung bestehend aus einer Einführung, thematischen Veranstaltungen, einer Veranstaltung zu Vernetzungsstrategien und einer Abschlussveranstaltung.
- In den Veranstaltungen werden verschiedene Arbeits- und Herangehensweisen genutzt wie die Entwicklung und Durchführung einer Veranstaltung, in Kooperation mit externen Expert*in, Exkursion, Workshops und Ergebnisvorstellung.
- Externe Kooperation mit Expert*innen aus Unternehmen der Energiebranche, aus Energieforschungsinstituten, von außerschulischen Einrichtungen wie regionale Umweltbildungszentren und andere
- In jedem Jahr wurde eine Exkursion zu einem relevanten regionalen Energiestandort durchgeführt (Windkraftanlage, Gaskaverne, Biogasanlage, Wasserkraftwerk, ...)
- Der Erwerb des Zertifikats „Energie interdisziplinär“ ist möglich durch den Nachweis von zwei weiteren Veranstaltungen mit Energie im Fokus
- Prüfleistung: Entwicklung und Umsetzung einer Veranstaltung, unter Beratung entsprechender Experten
Das Modul pausiert seit 2018 und wird im Jahr 2022 mit einem leicht modifzierten Konzept unter dem Titel "Energie und Klima interdisziplinär" wieder umgesetzt.
Kontakt: Prof. Dr. Michael Komorek & Dr. Verena Niesel
Energiebildung zu eine nachhaltige Energieversorgung und -nutzung
Im Projekt energie.bildung sind Ergebnisse auf unterschiedlichen Ebenen zu verzeichnen, die im Energieportal der Universität Oldenburg zusammengefasst sind.
www.uni-oldenburg.de/energieportal/forbildungsangebote).
- Die Entwicklung und Erprobung von Unterrichtskonzeptionen und -materialien für die Schulpraxis (Details sind auf der Website www.uni-oldenburg.de/energieportal/unterrichtsmaterialien bzw. www.uni-oldenburg.de/energieportal/publikationen-vortraege abrufbar.
- Die empirische Forschung zur Energiebildung: Forschung zum Lernen von Schülerinnen und Schülern und Lehrerbildungsforschung ergänzen sich. Zahlreiche Bachelor- und Masterarbeiten sowie Promotionen sind in den Projekten entstanden und publiziert worden (vgl. Website von energie.bildung).
- Die Durchführung von Veranstaltungen zum wissenschaftlichen Austausch mit ausgewiesenen externen Experten über Fragen der Energiebildung in der Schulpraxis und über Fragen des Übergangs vom Wissen zu Handeln (Symposien zur Energiebildung; vgl. Homepage).
- Die Durchführung von Veranstaltungen zur Berufsorientierungund zur Verknüpfung von Schule und Unternehmen mit der Adressatengruppe SchülerInnen und Lehrkräfte der Haupt- und Realschulen sowie berufsbildenden Schulen (Energieberufe LIVE!).
- Die Einrichtung eines Exkursionskonzepts ("Energieparcours-Nordwest" zur Energiebildung mit Zielrichtung der Berufsorientierung und Kontakterweiterung zwischen Schulen und Unternehmen, vgl. www.uni-oldenburg.de/energieportal/energieparcours-nordwest/).
- Die Entwicklung von Hochschulausbildungsmodulen zur Energiebildung, die für Lehramtsstudierende und Fachstudierende geöffnet sind (Expertiseerstellung, Modul "Energie interdisziplinär").
- Die Entwicklung und Umsetzung von Fortbildungskonzeptionen und -angeboten für Lehrkräfte zur Integration der Energiethematik in die Schulpraxis (vgl. www.uni-oldenburg.de/energieportal/forbildungsangebote).