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Zahlen und Fakten
- Dauer: 12 Semester, 3 Monate (gemäß ÄAppO § 1 (2))
- Abschluss: Staatsexamen
- Sprache: Deutsch
- Zulassungsbeschränkt
Das Studium
Der Modellstudiengang Humanmedizin wurde zum Wintersemester 2012/13 eingerichtet. Eine zentrale Zielsetzung des Studienganges ist es, die Studierenden in allen im ärztlichen Beruf erforderlichen Kompetenzen zu trainieren und sie von Anfang an durch ein an Patient*innen orientiertes Studium auf den zukünftigen Beruf vorzubereiten. Die Basis hierfür bildet das CanMEDS-Rahmenmodell. Das Oldenburger Curriculum zeichnet sich in besonderer Weise durch eine konsequente Modularisierung und eine integrierte, fächerübergreifende, kompetenzbasierte und an Patient*innen orientierte Ausbildung aus.
Studieren im Modellstudiengang an der CvO bedeutet:
- Praxisorientierung: Angehende Ärztinnen und Ärzte sammeln vom ersten Semester an praktische Erfahrungen in Lehrveranstaltungen, Hospitation und Praktika.
- Fächerübergreifendes Lernen: Die Studierenden erarbeiten sich Wissen und Fertigkeiten über Fächergrenzen hinweg in integrierten Modulen.
- Forschungsorientierung: Die wissenschaftliche Ausbildung der Medizinstudierenden beginnt bereits im ersten Studienjahr und zieht sich als longitudinales Element (Forschungspfad) durch das gesamte Studium bis hin zum PJ.
- Grenzüberschreitung: Die Studierenden können bis zu zwei Jahre ihres Studiums an der Rijksuniversiteit Groningen verbringen.
Was ist ein Modellstudiengang?
Das Oldenburger Curriculum zeichnet sich in besonderer Weise durch eine konsequente Modularisierung und eine integrierte, fächerübergreifende, kompetenzbasierte und an Patient*innen orientierte Ausbildung aus.
Im Gegensatz zu Regelstudiengängen, bei denen zunächst die Vermittlung der Grundlagenwissenschaften (Vorklinik) im Vordergrund steht, lernen die Studierenden im Modellstudiengang vom ersten Tag an grundlagenwissenschaftliche und klinische Inhalte. Unter geschützten Bedingungen werden von Beginn an praktische Fertigkeiten im Klinischen Trainingszentrum sowie Kommunikationssituationen mit Schauspielpersonen angeleitet und geübt. Die Studierenden haben zudem ab dem ersten Semester Kontakt zu Patient*innen.
Das Curriculum
Das Curriculum im Modellstudiengang Humanmedizin zeichnet sich aus durch eine außergewöhnlich starke Integration von Patienten- und Praxisorientierung in einem Spiralcurriculum. Die ersten drei Studienjahre sind in jeweils vier 10-wöchige Module geteilt, die konsequent interdisziplinär aufgebaut sind. Im ersten Jahr werden vor allem Grundlagen vermittelt; die Studierenden sollen die normalen Funktionen des gesunden Körpers verstehen. Von Beginn an werden in allen Modulen klinische Inhalte und Grundlagenwissenschaften integriert gelehrt. Im zweiten und dritten Jahr werden die Grundlagen aus dem ersten Studienjahr wieder aufgegriffen. Die Module sind klinisch ausgerichtet, wenden sich jetzt aber – auf Basis der im ersten Jahr erlernten physiologischen Grundlagen – stärker den Erkrankungen und deren Therapie zu. In den ersten drei Studienjahren werden auf diesem Weg nicht nur die „physikumsrelevanten“ Fächer, sondern auch bereits weitgehend die Grundlagen der klinischen Fächer vermittelt. Die Studierenden schließen nach drei Jahren ihr Äquivalent des ersten Teils der ärztlichen Prüfung (M1) ab. Im vierten Jahr nimmt der Praxisanteil noch einmal deutlich zu, und die Bausteine der ersten drei Jahre (klinisches Wissen, Kommunikation, Untersuchung) werden zusammengeführt. Es werden insgesamt 18 Wochen Blockpraktikum in Kliniken absolviert; diese werden durch zwölf Lehrveranstaltungswochen vorbereitet. Im Klinischen Trainingszentrum werden nochmals intensiv die klinisch-praktischen Fertigkeiten an Simulatoren und Phantomen geschult. Das Kommunikationstraining wird im vierten Studienjahr mit Simulationspersonen vertieft und die Lehrinhalte gezielt mit klinischen Inhalten verknüpft. Im fünften Studienjahr schließt ein weiteres Modul mit Lehrveranstaltungen an, zusätzlich sind die Studierenden für sechs Wochen in verschiedenen Blockpraktika und schreiben eine Forschungsarbeit über 16 Wochen. Das Studium wird mit dem Praktischen Jahr (PJ) in drei Tertialen zu je 18 Wochen abgeschlossen.
Praxisorientierung
In jedem Modul ist eine Woche für praktische Erfahrungen reserviert. Dies können Hospitationen in allgemeinmedizinischen oder anderen ambulanten Fachpraxen sein, aber auch Forschungspraktika oder Wahlpraktika, in denen Studierende wählen können, welches ärztliche Berufsfeld sie erkunden möchten.
Innerhalb der ersten drei Studienjahre verbringen die Studierenden im Rahmen der integrierten Praktika insgesamt sechs Wochen in ambulanten Praxishospitationen, davon vier in der Allgemeinmedizin. Im vierten und fünften Studienjahr sammeln die Studierenden, passend zu den Inhalten im Curriculum überwiegend praktische Erfahrungen im klinischen Setting.
Den größten Teil der Praxisphasen absolvieren die Studierenden in Kooperationseinrichtungen der Universität Oldenburg (Lehrpraxen, Unikliniken und akademische Lehrkrankenhäuser). Dadurch wird ein einheitliches Betreuungskonzept und eine hochwertige Betreuung sichergestellt, die maßgeblich zum Lernfortschritt der Studierenden beiträgt.
- Simulationspersonen
- Veranstaltungen im KTZ
- Kommunikation und Beratung
- Patientenkollegs
- POL
Kompetenzbasiertes Studium
Eine zentrale Zielsetzung des Modellstudiengangs ist es, die Studierenden in allen im ärztlichen Beruf erforderlichen Kompetenzen zu trainieren und sie von Anfang an durch ein an Patient*innenorientiertes Studium auf den zukünftigen Beruf vorzubereiten. Das Curriculum ist angelehnt an den nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM). Der NKLM erläutert die professionellen Rollen von Ärztinnen und Ärzten (MFT (Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland e.V.) (Hrsg.) (2015), Nationaler Kompetenzbasierter Lernzielkatalog Medizin. Darauf hinführend werden im NKLM Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen beschrieben, die im Laufe des Studiums erworben werden sollen. Je nach Ausbildungsstand werden unterschiedliche Kompetenzniveaus ausgewiesen. Kompetenzen beschreiben allgemein ein Zusammenspiel von verfügbaren kognitiven Fähigkeiten, praktischen Fertigkeiten und Einstellungen bei einem Menschen. Kompetenzen können individuell erlernt werden, um in verschiedenen Situationen zum Lösen von Problemen verantwortungsvoll angewendet zu werden.
Im medizinischen Bereich bezieht sich die Kompetenzbeschreibung auf den professionellen, umsichtigen und schließlich gewohnheitsmäßigen Gebrauch von Wissen, praktischen Fertigkeiten, klinischem Denken, Kommunikation, Emotionen, Werten und Reflexionen in der täglichen Praxis sowohl zum Wohle für den/die Patient*in als Individuum als auch für die gesamte Gemeinschaft, die bedient wird. Die professionellen Rollen, die von Ärzt*innen eingenommen werden, leiten sich aus der Berufswelt der Ärzt*innen und aus den Anforderungen der Gesellschaft ab. Das kanadische CanMEDS-Rahmenkonzept beschreibt sieben Arztrollen:
- Medizinische*r Expert*in
- Lernende*r/Gelehrte*r
- Zusammenarbeitende*r/Mitglied eines Teams
- Vertreter*in des/der Patient*in/Gesundheitsberater*in/Gesundheitsfürsprecher*in
- Manager*in/Verantwortungsträger*in
- Professionell Handelnde*r/Professionalität
- Kommunikator*in/Kommunikation
Dieses Konzept ist international verbreitet und hat auch in der medizinischen Ausbildung Akzeptanz erfahren. Es ist als integraler Bestandteil in den NKLM aufgenommen worden. Diese Rollen, bzw. die Vermittlung der dafür notwendigen Kompetenzen, finden sich im Curriculum und in den Lehrformaten des Oldenburger Modellstudienganges wieder und spiegeln sich insbesondere auch in den longitudinalen Pfaden und in der Umsetzung der Entrustable Professional Activities im Blockpraktikum und im PJ.
Im Blockpraktikum und im Praktischen Jahr wird das Konzept der Entrustable Professional Activities (kurz: EPAs) genutzt, um eine kompetenzbasierte Ausbildung in die klinische Praxis zu übertragen. In Anlehnung an das Absolventenprofil des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) werden EPAs über diese Punkte definiert:
- Sie beschreiben in sich abgeschlossene klinische Tätigkeiten, die sich authentisch im ärztlichen Arbeitsfeld wiederfinden lassen.
- Sie beschreiben Tätigkeiten, die Studierenden anvertraut werden.
- Sie definieren und integrieren die für diese Tätigkeiten relevanten Kenntnisse, Fertigkeiten, Einstellungen sowie Kompetenzen.
- Sie definieren die Mindestanforderung an die Studierenden, die für die sichere und vom Ergebnis her effektive Ausführung einer Tätigkeit unter einem definierten Supervisionsgrad notwendig sind.
Das EPA-Konzept beruht auf dem schrittweisen Erlernen von ärztlichen-professionellen Tätigkeiten, die mit zunehmenden Eigenständigkeitsgrad den Studierenden übertragen und anvertraut werden. Grundlage für dieses Anvertrauen bilden:
- die ausreichend erworbene Kompetenz, die Tätigkeit sicher und vom Ergebnis her effektiv (= korrekt) auszuführen,
- die Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit in der Ausführung der ärztlichen Tätigkeit,
- sowie die Fähigkeit in den eigenen Grenzen zu handeln, sprich sich Hilfe zu holen, wenn übertragene Tätigkeiten sich als zu schwer erweisen.