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ZLE - im Kurzinterview
Wir sprechen heute über Open Science - ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt und viel diskutiert wird. Wie sind Sie zu diesem Thema gekommen?
In unserem Projekt stellten wir schnell fest, dass es schwierig ist, die erforderlichen Daten und Modelle zu beschaffen, die für die Entwicklung von Energieszenarien geeignet sind. Diese Herausforderung ergibt sich teilweise aus dem interdisziplinären Charakter des Energiesektors, der bei der Suche nach relevanten Daten und Modellen Probleme verursacht. Darüber hinaus sind viele der benötigten Daten entweder nicht zugänglich, wurden nicht in einem zugänglichen Format veröffentlicht oder existieren gar nicht. Diese Erfahrungen haben uns dazu veranlasst, uns mit dem Thema Open Science zu beschäftigen.
Was verbirgt sich hinter Ihrem Projekt? Inwieweit unterstützt Ihr Projekt das Thema Open Science?
Das „Zukunftslabor Energie“ entwickelt eine Forschungs- und Entwicklungs-Webplattform und arbeitet zudem an verschiedenen Szenarien für die Energieversorgung, wobei der Schwerpunkt auf der Interaktion der Nutzer in digitalisierten Energiesystemen liegt. Ziel des Projekts ist es, die Energieforschung zu digitalisieren und transparenter zu gestalten, indem Methoden, Software, Daten und Forschungsergebnisse öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies unterstützt an sich schon Open Science. Darüber hinaus wurde zu Beginn des Projekts eine Open Science-Erklärung formuliert, die als Vorlage zur Orientierung von Forschungsaktivitäten in ähnlichen Projekten dienen kann.
Welchen (wissenschaftlichen) Anspruch verbinden Sie persönlich mit Open Science? Wie zeigt sich das konkret in Ihrer täglichen Arbeit?
Unser wissenschaftliches Engagement für Open Science besteht darin, Forschung zugänglicher, transparenter und kollaborativer zu gestalten. Wir streben an, unsere Daten, Modelle und Software in öffentlichen Repositorien verfügbar zu machen. Wann immer möglich, sollen Berichte, wissenschaftliche Artikel und andere Publikationen der Öffentlichkeit frei zugänglich sein. Dies verbessert nicht nur die Organisation und Aufbereitung unserer eigenen Arbeit, sondern stellt auch sicher, dass diese Ressourcen von anderen wiederverwendet werden können, wodurch Zugangshürden reduziert werden.
Wie sähe eine ideale Open Science-Welt für Sie aus?
In einer idealen Open Science-Welt wären alle wissenschaftlichen Publikationen, Daten und Ressourcen für alle frei zugänglich, wodurch Barrieren wie Bezahlschranken abgebaut würden. Methoden und Software wären transparent dokumentiert und geteilt, was die Reproduzierbarkeit und kollaborative Innovation fördern würde. Insgesamt würde der offene Austausch von Daten und Kommunikation zu besserer Wissenschaft führen. Aspekte wie eine gemeinsame Ontologie, Interoperabilität und Auffindbarkeit wären vollständig in die Forschungsartefakte integriert.
Abschließend: Welchen Ratschlag haben Sie für Open Science-Neulinge?
Beginnen Sie damit, Ihre Daten und Methoden offen zu teilen und nutzen Sie verfügbare Open Science-Tools und -Plattformen. Engagieren Sie sich in der Open Science-Community, um zu lernen und sich weiterzuentwickeln, und legen Sie bei Ihren Forschungsprozessen besonderen Wert auf Transparenz. Achten Sie darauf, bei der Entwicklung von Open Data- und Open Source-Artefakten eine angemessene Dokumentation zu erstellen und klare Beispiele anzuführen, um die Wiederverwendbarkeit dieser Artefakte zu erleichtern.