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Ina Bosma
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OSIG - im Kurzinterview

Wir sprechen heute über Open Science - ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt und viel diskutiert wird. Wie sind Sie zu diesem Thema gekommen?

Die Open Science Interest Group (OSIG) entstand im Zuge der zunehmenden Diskussion über die Reproduzierbarkeitskrise[1], die in vielen wissenschaftlichen Disziplinen, einschließlich der Neuropsychologie und Neurobildgebund, an Bedeutung gewonnen hat. Als wir sahen, wie sich Forscher*innenteams zusammenschlossen, um diese Herausforderungen zu bewältigen, wollten wir herausfinden, wie wir als Team von Freiwilligen, die sich für eine offene und transparente Forschung engagieren, die Studierenden und Mitarbeiter*innen des Fachbereichs unterstützen können, diese Herausforderungen in ihrer eigenen Arbeit zu überwinden.

Was verbirgt sich hinter Ihrer Initiative? Inwieweit unterstützt Ihre Initiative das Thema Open Science?

Unsere Initiative wird von dem Wunsch getragen, die Kultur der Transparenz und Zusammenarbeit innerhalb der Forschungsgemeinschaft an unserer Universität zu fördern. Unser Ziel ist es, zentrale Themen der offenen Wissenschaft wie Reproduzierbarkeit, Zugänglichkeit und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen anzugehen. Dies tun wir, indem wir die Mitglieder des Fachbereichs aktiv dabei unterstützen, die Kernprinzipien der offenen Wissenschaft umzusetzen, wie z. B. Vorregistrierung, offene Daten, Materialien und Code, reproduzierbare Arbeitsabläufe sowie die Nutzung von Open Access-Plattformen.

Welchen (wissenschaftlichen) Anspruch verbinden Sie persönlich mit Open Science? Wie zeigt sich das konkret in Ihrer täglichen Arbeit?

Unser Ziel ist es, unseren Fachbereich bei der Umsetzung der Kernprinzipien von Open Science in der eigenen Arbeit zu unterstützen und aktuelle Open Science-Praktiken in das Curriculum des Studiengangs zu integrieren. Dazu halten wir alle zwei Wochen Treffen ab, betreuen verschiedene Projekte und fördern das Engagement für Forschungstransparenz. Zu unseren Initiativen gehören eine Open Science-Seminarreihe, Workshops zu Kodierung und Vorregistrierung, die Zusammenarbeit mit Lehrkräften sowie die kontinuierliche Sammlung und Weitergabe von Wissen. Wir hoffen, einen bedeutenden Beitrag dazu zu leisten, die Forschung im Fachbereich transparenter und reproduzierbarer zu machen.

Wie sähe eine ideale Open Science-Welt für Sie aus?

In einer idealen Open Science-Welt würden wir das Wissen und die Praktiken der offenen Wissenschaft bereits in der akademischen Ausbildung vermitteln, sodass offene Wissenschaft in künftigen Karrieren zur Standardpraxis wird und nicht mehr als etwas Besonderes gilt.

Abschließend: Welchen Ratschlag haben Sie für Open Science-Neulinge?

Erstens: Vermeiden Sie es nicht. Es gibt viel Unterstützung in verschiedenen Formen. Zweitens können Sie Gefühle der Überforderung oder des Stresses lindern, indem Sie offen über Ihre Herausforderungen sprechen. Es gibt eine sehr hilfsbereite Open Science-Community innerhalb und außerhalb der UOL. Sie müssen nicht alles richtig machen; Fehler sind in Ordnung. Sie sind nicht allein, wenn Sie neu in der offenen Wissenschaft sind. Das Wichtigste ist, transparent zu sein und zu lernen. Sie werden es schaffen.

[1]  Die Open Science-Bewegung wird häufig im Kontext der Reproduzierbarkeitskrise und Replizierbarkeitskrise thematisiert. Dies umfasst die Feststellung und den damit verbundenen Wandel in der akademischen Kultur und Denkweise, dass ein großer Teil der in verschiedenen Disziplinen veröffentlichten wissenschaftlichen Studien weder replizierbar noch reproduzierbar ist. Eine Studie gilt als reproduzierbar, wenn mit denselben Daten und Methoden das gleiche Ergebnis erzielt werden kann. Replizierbarkeit hingegen bedeutet, dass mit denselben Methoden auf anderen Daten oder mit anderen Methoden auf denselben Daten das gleiche Ergebnis erzielt wird.

(Stand: 02.12.2024)  | 
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