Das Ganglabor der Geriatrie ist unter anderem mit einem portablen Spiroergometrie-System ausgestattet.
Die Spiroergometrie gilt als Goldstandard zur Erfassung der Ausdauerleistungsfähigkeit. Der:Die Patient:in oder der:die Proband:in trägt dabei eine Maske über Mund und Nase. Vor dem Mund wird an der Maske ein Sensor befestigt, der die ausgeatmete Luft der Person analysiert. Es wird ständig eine kleine Probe der ausgeatmeten Luft hinsichtlich der O2- und CO2-Konzentrationen analysiert. Gleichzeitig wird das Volumen der ausgeatmeten Luft gemessen.
Aus diesen Werten können bei steigender Belastung Rückschlüsse auf den individuellen Fitnesszustand gezogen werden. Diese Werte sind sowohl für Sportler für die individuelle Trainingsplanung relevant, als auch zur Einschätzung der Komplikationsgefahr von Patient:innen bspw. vor operativen Eingriffen, zur Suche von Ursachen für eine Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit, zum Auffinden bislang ungenutzter Leistungsreserven (z.B. unökonomische Atmung) oder zur Abklärung notwendiger Maßnahmen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit (z.B. medikamentöse Behandlung, atemgymnastische oder krankengymnastische Übungen). Weiterhin kann die Spiroergometrie in Kombination mit der Herzfrequenzerfassung der Diagnostik im Bereich der Kardiologie dienen (Erkennung, Risikoabschätzung sowie Behandlungsplanung von möglichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen). Ferner kann die Spiroergometrie Leistungseinschränkungen als Folge von Nebenwirkungen einer medikamentösen Therapie (B-Blocker, Schilddrüsenhormone, Asthmamedikamente) aufdecken.
In der Abteilung Geriatrie wird die Spiroergometrie genutzt, um die individuelle Ausdauerleistungsfähigkeit älterer Menschen als potentiellen Risikofaktor für Stürze und Ganginstabilitäten zu erfassen.