Öffentliche Tagung im Rahmen des Veranstaltungsprogramms des DFG-Graduiertenkollegs 1608/2 „Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung“ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
09.05-11.05.2019, A14 1-111 (Senatssitzungssaal)
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Besessenheit, Trance, Ekstase, Schizophrenie – Erfahrungen, in denen sich das Ich als radikal entgrenzt erfährt. An rituellen, psychischen und sozialen Settings, die ein Bewusstsein seines Selbst entledigen, kann die Unterseite moderner Subjektivität studiert werden. Auf dieser Seite dominiert Passivität über Aktivität, Fremd- über Selbstbestimmung. Wie verhalten sich Momente von Ohnmacht und Selbstauflösung zur Selbst-Bildung im Lebensvollzug? Geht der Selbstverlust mit einem Weltverlust einher oder ist ‚ohne‘ Selbst die Welt nur anders, möglicherweise gesteigert erfahrbar? Welche wissenschaftlichen Zugänge erlauben eine Erforschung von Passivität und Selbstverlust? Und welche Bedeutung nehmen Passivität und Selbstverlust in einer Epoche ein, die Subjektivität trotz zunehmender Zweifel an ihrer Konstitution vor allem in aktiv-produzierender Hinsicht ins Auge fasst? Der Selbstverlust, dies wird deutlich, deutet auf einen neuralgischen Punkt der Moderne.
Die Tagung wird die angesprochenen Fragen aufgreifen und mit Fachvertreter_innen aus Literaturwissenschaft, Ethnologie, Soziologie, Philosophie, Medien- und Religionswissenschaft diskutieren.
Weitere Informationen:
Konzeption und Organisation:
Björn Bertrams (Graduiertenkolleg „Selbst-Bildungen“, Univ. Oldenburg):
Antonio Roselli (Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung, Univ. Magdeburg):
Thomas Alkemeyer (Institut für Sportwissenschaft, Univ. Oldenburg):