Vortrag von Prof. Dr. Tasos Zembylas (Universität für Musik und darstellende Künst Wien) Bezugnehmend auf das literarische Feld lässt sich das Konzept der Selbst-Bildung in vielen Weisen denken: Selbst-Bildung ereignet sich prozesshaft im Zuge der Entwicklung der Selbstwahrnehmung und Anerkennung als Schriftsteller/in, in der Artikulationsweise eines bestimmten künstlerischen Geltungsanspruchs, in der Selbstpositionierung innerhalb des Feldes, im Aufbau einer Reputation, in der Entwicklung einer ‚Eigenmarke‘ (d.h. in den Formen und Weisen der Identifikation der eigenen literarischen Leistung mit seiner Person), in den Bemühungen, das Niveau des öffentlichen Interesses an seinem Werk zu erhöhen usw. Das Beobachtungsspektrum ist also sehr breit. Der Vortrag wird sich daher auf öffentliche Konflikte und Skandale rund um literarische Kunstwerke konzentrieren. Es soll gezeigt werden, wie Geltungsansprüche, Stellungnahmen und Bezugnahmen auf andere (allesamt Momente von Selbst-Bildungsprozessen) von anderen beobachtet, hinterfragt, kommentiert, bewertet, kritisiert, gewürdigt, benutzt und instrumentalisiert werden. Die Analyse wird unterschiedliche soziale Orte, an denen symbolische Tauschakte, Verhandlungen und Auseinandersetzungen stattfinden, beleuchten und die jeweiligen domänespezifische Spielregeln und Logiken auslegen.
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Ringvorlesung des DFG-Graduiertenkollegs "Selbst-Bildungen" - Gesamtübersicht Einzelankündigung - Vortrag von Prof. Dr. Tasos Zembylas Abstract dt. Abstract engl.