Dr. Sabine Flick
Institut für Soziologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm‘ nur viel zu selten dazu – Selbstsorge als Kritik und Kritik der Selbstsorge
Einigkeit besteht zeitdiagnostisch darüber, dass man man selbst sein möchte und muss und die Sorge darum als Selbstsorge beschreibbar ist. Gerade der Wandel der Arbeit und seine Folgen rufen Selbstsorge auf den Plan. Was aber ist Selbstsorge? Ist Selbstsorge eine Praktik der Kritik gegen die Anforderungen der Gegenwartsgesellschaft oder ist sie Bestandteil derselben? Was sind die Vorstellungen des Selbst, dass sich da selbstversorgt? Welches Selbst möchte man und welches selbst kann man eigentlich sein? Wie wiederum ließen sich Selbstsorgepraktiken kritisieren und von wem gemäß welcher Kriterien? Der Vortrag greift diese Fragen auf und zeigt, dass der Wunsch danach, man selbst zu sein, in gegenwärtigen Arbeitsverhältnissen mit einer Polarisierung der Anerkennung kollidiert.