Prof. Dr. Sabine Hark
Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG), TU Berlin
„Schweigen die Sirenen? Epistemische Gewalt und feministische Interventionen“
Ausgehend von einem kurzen Prosastück Franz Kafkas – „Das Schweigen der Sirenen“ (1917) – beschäftigt sich der Vortrag aus der Perspektive feministischer, postkolonial informierter Theorie damit, wie Schweigen in Sprache eingelassen ist. Zentral geht es dabei um zwei Aspekte epistemischer Gewalt: Erstens die Tatsache, dass das Gehört-werden nicht-hegemonialer – beispielsweise feministischer – Inhalte strukturell fragil ist und zweitens um »die enge Verbindung zwischen dem Status der Subalternität und dem Schweigen« (Hito Steyerl). An diese Relektüre des Sirenen-Stücks schließen sich Überlegungen zu Herausforderungen und Möglichkeiten feministischer Intervention in die Ordnung des Sagbaren an.