Das didaktische Labor befindet sich im Raum A05 1-130.

Öffnungszeiten bis zum 11.04 nach Absprache. Kontakt: Lara.harnack@uol.de

Didaktisches Labor

KUNSTPÄDAGOGISCHE FALLTIEFEN – DIDAKTISCHES LABOR

Am Arbeitsbereich Kunstpädagogik und Kunstvermittlung wird davon ausgegangen, dass für das Handeln von Kunstlehrer*innen die Differenz zwischen Wissen und Können bzw. Theorie und Praxis wesentlich ist. Professionelles Handeln zeichnet sich dieser Annahme zufolge dadurch aus, dass Bestände des theoretischen sowie des Erfahrungswissens als auch Elemente des professionellen Handlungsrepertoires in einer fall- und situationssensiblen Verbindung immer wieder aufs Neue praktisch vermittelt werden. Folgt man dieser These, dann ist das Handeln von Kunstlehrer*innen ein eigenständiges, kreatives Handeln unter steter Bewährung, das sich als reflektierte, zukunftsoffene, somit potenziell revisionsfähige und transformierbare Routine fassen lässt.

An der Universität können dann auch nicht Handlungsmuster eingeübt oder gar trainiert und unumstößliche, theoretische Wissensbestände erlernt werden. Was in der universitären Kunstlehrer*innenbildung geleistet werden kann, ist die Reflexion der Praxis im Medium des Theoretischen. Dabei werden sowohl die in der Regel nicht unmittelbar beobachtbaren Widersprüche, Strukturprobleme und Anforderungen der Unterrichtspraxis diskutierbar als auch ein reflektierter, fallangemessener Umgang mit abstraktem Theoriewissen gefördert. In der Hauptsache geht es damit im kunstpädagogischen Studium um die erste Grundlegung von Reflexivität, die ein zentrales Element von kunstpädagogischer Professionalität ist. Diese Reflexivität soll die Studierenden in die Lage versetzen, die Komplexität des Kunstunterrichts zu erkennen. Im universitären Primat der Theorie soll eine Auseinandersetzung mit kunstunterrichtlicher Praxis stattfinden, durch die Professionalisierungsprozesse angestoßen werden sollen.

Ein wesentliches Merkmal einer reflexiven und kritischen Kunstlehrer*innenildung ist die kasuistische Orientierung, d.h. die Arbeit an und mit Fallbeispielen im Rahmen von Vorlesungen und Seminaren. Im Rahmen des Didaktischen Labors werden in der Falldatenbank ‚Kunstpädagogische Falltiefen‘ kontextualisierte Video- und Audiografien bzw. Protokolle von Unterrichtssituationen gesammelt, systematisiert, aufbereitet und archiviert. Dazu werden u.a. Audio- und Videodateien aus Forschungsprojekten, aber auch weiteres Material, welches Studierende im Rahmen der Praxisphasen generieren, in die Falldatenbank eingespeist und aufbereitet (bspw. geschnitten, anonymisiert, mit Reflexionsanlässen versehen und als Vignetten auf einem frei zugänglichen Server gespeichert). Die archivierten Falldarstellungen können von Dozierenden und Studierenden in der Lehre eingesetzt werden.

Es handelt sich konkret um Video- und Audiomitschnitte sowie wortgenaue Protokolle von

  • Unterrichtsstunden oder Unterrichtsszenen,
  • Interaktionen zwischen schulischen Akteur*innen, also Kunstlehrer*innen, Schüler*innen und ggf. weiteren außerschulischen Akteur*innen (Künstler*innen, Lehrkräfte an Kunstschulen, Museumsmitarbeiter*innen etc.)  inner- und außerhalb des Unterrichts,
  • Interviews mit Kunstlehrer*innen über ihre beruflichen Erfahrungen und ihren beruflichen Entwicklungsprozess,
  • Interviews mit Schüler*innen und Ehemaligen über ihre Erfahrungen in der Schule, ihre schulische und künstlerische Laufbahn und die Rolle der von Kunst und Schule in ihrem Leben.

 

Die Ausstattung des didaktischen Labors mit Videokamaras, Stativen, Audiorekordern, Mikrophonen etc. erlaubt es Studierenden zudem, entsprechendes Material im Rahmen studentischer Forschungs- und Lehrprojekte auszuleihen bzw. kunstunterrichtliches Material an den dort installierten Computern für etwaige studentische kunstpädagogische Forschungsprojekte aufzubereiten und auszuwerten.

Webmaster (Stand: 19.01.2024)  | 
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