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Prof. Dr. Anna Langenbruch

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Leitfaden "Wissenschaftliches Arbeiten"

Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten Musikwissenschaften

Dieser Leitfaden soll Ihnen helfen, Grundzüge des wissenschaftlichen Arbeitens kennenzulernen, wobei besonders die Belange der Musikwissenschaften berücksichtigt werden. Sie können den Leitfaden als Grundlage für wissenschaftliche Arbeiten (Referatausarbeitung, Hausarbeiten, Abschlussarbeiten) verwenden, er ersetzt dabei nicht das persönliche Beratungsgespräch mit dem/der jeweiligen Dozenten/Dozentin. Nutzen Sie daher auch die Sprechstunden, um konkrete Fragen zur Themenfindung und zu weiteren Einzelheiten Ihrer Arbeit zu klären. Weitere detaillierte Hinweise erhalten Sie auch in der Handreichung "Was heißt wissenschaftliches Arbeiten? Bachelor- und Masterstudiengänge Musik" von Prof. Dr. Gunter Kreutz.

Während Ihres Studiums werden Sie mehrfach die Gelegenheit haben, wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben zu erproben. Nutzen Sie diese Gelegenheiten, denn auch hier gilt, dass Übung den Meister oder die Meisterin macht! 

1. Allgemeines rund um das wissenschaftliche Arbeiten

Musikwissenschaftliche Texte unterscheiden sich von anderen Formen des Schreibens über Musik durch ihre Struktur, die Argumentationsführung sowie durch die Nachweisbarkeit. Einige Informationen zu diesen Kriterien können Sie hier im Leitfaden im Detail nachlesen. Darüber hinaus sollten Sie in angemessener Zeit vor der Abfassung Ihrer Arbeit das Gespräch mit dem Dozenten/der Dozentin suchen, bei dem/der Sie die Arbeit schreiben wollen. In diesem Gespräch können Sie besprechen:

  • die Themenfindung,
  • die Auswahl der Methode,
  • die einzubeziehenden Quellen,
  • die Auswahl der Sekundärliteratur,
  • und selbstverständlich weitere individuelle Fragen zur Arbeit.

Gehen Sie nicht unvorbereitet in das Gespräch: Je besser Sie vorbereitet sind (konkrete Fragen, Gliederung etc.), umso ergiebiger wird das Gespräch sein.

Auch im weiteren Verlauf der Arbeit sollten Sie – vor allem bei auftretenden Problemen – das Gespräch suchen!

Achten Sie außerdem auf eine gute Zeitplanung: rechtzeitige Themenfindung, angemessene Forschungs-/Recherche- und Erarbeitungsphase, Schreibphase, gründliche Korrekturphase.

Ihre Arbeit sollte letztlich

  • gut strukturiert sein,
  • flüssig, aber nicht umgangssprachlich formuliert sein,
  • logisch argumentierend angelegt sein,
  • keine Redundanzen aufweisen,
  • Ihre eigenen Gedanken und Forschungsergebnisse im Kontext der für Ihr gewähltes Thema relevanten, fachwissenschaftlichen Diskussion darlegen.

Ein Wort zum Thema Plagiat:

Jedes Plagiat, d.h. die Übernahme von Texten, Bildern und Ideen (z.B. Gliederungen) anderer OHNE ausreichende Kennzeichnung der Quelle, gilt als Täuschungsversuch. Die Prüfungsleistung wird als „nicht bestanden“ gewertet. Weitere Informationen zum Thema siehe Gute Wissenschaftliche Praxis.

2. Themenfindung/Themenreflexion

Themen für wissenschaftliche Arbeiten entstehen aus eigenen Gedanken und Forschungszusammenhängen, die zum Beispiel in einem Seminar vorgestellt und diskutiert wurden. Während der Bachelor-Phase können Sie damit rechnen, Themen vorgeschlagen zu bekommen, während Sie als Master-Studierende bereits selbst in der Lage sein werden, Themen selbst zu finden und zu konkretisieren. Klären Sie im Vorfeld mit dem Dozenten oder der Dozentin, wie die Themenfindung ablaufen soll und wie viel Freiheit Sie bei der Themenwahl haben. Zur Themenfindung gehört, dass Sie auf der Grundlage von Diskussions- und Forschungszusammenhängen eigene Fragestellungen entwickeln.

Während der Themenfindung sollten Sie erste Literaturrecherche betreiben, damit Sie erkennen können:

  • welche Literatur/Medien/Noten/Quellen etc. Sie benötigen,
  • ob das Benötigte an den hiesigen Bibliotheken vorhanden ist oder eine Fernleihe notwendig ist (Zeitplan!)
  • ob sich durch Ihre erste Recherche das Thema ggf. modifiziert.

Beginnen Sie die Literaturrecherche selbständig nach den in der „Einführung in die Musikwissenschaften“ erlernten Prämissen: umsichtig, gründlich, sich der diversen Recherche-Medien und ihrer Vor- und Nachteile bewusst. Nutzen Sie außer dem Internet (KVK oder ViFa Musik) vor allem auch die Bibliothek zur Recherche, dort haben Sie u. a. Zugang zu RILM-online. Weitere Grundlagen Ihrer Literaturrecherche können in den Veranstaltungen ausgeteilte Bibliographien und Handapparate sein. Im Gespräch mit dem Dozenten/der Dozentin können Sie über Ihrer Literaturrecherche sprechen und weitere Hinweise erfragen.

3. Gliederung der Arbeit

Erste Stichpunkte zu Ihrem Thema und Ihren Thesen dienen dann als Arbeitsgrundlage. Sie sollen Ihnen dabei helfen, Ihrer Arbeit allmählich eine Struktur zu geben. Folgende Fragestellungen können dabei hilfreich sein:

  • Welche Fragestellung verfolge ich? Was ist meine Kernthese?
  • Von welchen Annahmen/Definitionen gehe ich aus?
  • Welche Methode wende ich an, um meine Fragestellung ausarbeiten zu können?
  • Welchen Forschungsbereich/welche Beispiele wähle ich aus?
  • Zu welchen Ergebnissen gelange ich?

Diese Fragen leiten dann auch über zu Ihrer Gliederung, die im Großen folgende Form haben sollte:

Einleitung: Stellen Sie Ihre Forschungsfrage vor und kontextualisieren Sie sie. Skizzieren Sie kurz Ihr Thema und beschreiben Sie dabei ggf. auch, welche angrenzenden Fragestellungen Sie nicht bearbeiten. Auf diese Weise wird sichtbar, dass und wie Sie bewusst ein Thema eingegrenzt haben. Geben Sie einen kurzen Überblick über den Forschungsstand und jene Forschungsliteratur, mit der Sie gearbeitet haben. Skizzieren Sie, welchen Weg (welche Methode) Sie gewählt haben, um Ihre These(n) zu bearbeiten.

Hauptteil: Dieser Hauptteil nimmt insgesamt den größten Raum in Ihrer Arbeit ein. Definieren Sie für Ihre Arbeit relevante Begriffe mit Hilfe von zitationswürdigen Nachschlagewerken o.ä. Beschreiben Sie genauer Ihre Fragestellungen, analysieren, exemplifizieren und diskutieren Sie sie. Gelangen Sie schließlich zu einem (ggf. auch nur vorläufigen) Ergebnis.

Schlussteil: Fassen Sie Ihre Forschungsergebnisse zusammen. Ggf. können Sie einen Ausblick darauf geben, an welcher Stelle weitere Forschung ansetzen könnte.

Ein wichtiger Aspekt des Gliederns: Verfassen Sie Ihre Arbeit in sinnvollen Gedankeneinheiten. Diese können Sie gliedern in: Kapitel, Unterkapitel und Absätze. Alle Gliederungseinheiten sollten in sinnvollem Umfang angelegt sein, d. h. ein Satz ist nicht ein Absatz und schon gar nicht ein gesamtes Kapitel.

4. Verfassen der Arbeit/Formales

Erstellen Sie einen sinnvollen und realistischen Zeitplan: genügend Zeit für die Vorgespräche, Recherchen, Zeit zum Schreiben, ggf. Zeit zum Nachrecherchieren, Zeit zum Korrigieren (Korrekturlesen lassen!), Zeit zum Ausdrucken der Arbeit.

Verwenden Sie eine angemessene Sprache: keine Umgangssprache, aber auch keine pseudowissenschaftlichen komplizierten Sätze. Alle Grundaussagen müssen, ebenso wie selbstverständlich alle Zitate, nachprüfbar sein, d.h. durch entsprechende Nachweise (Fuß- oder Endnoten) belegt werden.

Wörtliche Zitate werden in Anführungszeichen gesetzt („Zitat Zitat Zitat“), Zitate im Zitat werden in einfache Anführungszeichen gesetzt („Zitat Zitat ‚Zitat im Zitat‘ Zitat“). Die Zitate werden mit allen Fehlern und orthographischen Besonderheiten übernommen.

Da es sehr viele unterschiedliche Arten der Zitationsnachweise und Bibliographien gibt, ist es sinnvoll, die gewünschte Art des Zitierens und Bibliographierens bei den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten zu erfragen. Eine der möglichen Richtlinien finden Sie hier [wird noch ins Netz gestellt und ist dann verlinkbar]. Grundsätzlich aber gilt: wenn Sie sich für ein System entschieden haben, wenden Sie es konsequent für die gesamte Arbeit an!

Geben Sie Ihrer Arbeit zum Schluss eine gute Form: Deckblatt (Ihr Name mit Matrikelnummer und Kontaktdaten, Titel Ihrer Arbeit, Abgabedatum, Universität/Lehreinheit, Name des Dozenten/der Dozentin, Lehrveranstaltung, in deren Rahmen die Arbeit entstand), Inhaltsverzeichnis mit Seitenzahlen, die einzelnen Kapitel, Bibliographie und ggf. einen Anhang. Die Arbeit wird ab der ersten Textseite durchpaginiert.

Standard für die Formatierung einer Hausarbeit ist Times New Roman 12 mit 1 ½ fachem Zeilenabstand und Seitenrändern von 2,5 cm an allen Seiten. Eingerückte Zitate und Fußnoten werden engzeilig mit einem Schriftgrad von 10 geschrieben.

Den Umfang der Arbeit entnehmen Sie entweder der Modulbeschreibung oder sprechen Sie mit der Dozentin oder dem Dozenten ab.

Zusätzlich sollte bei Arbeiten im Studium ein ausgefüllter Schein beigelegt werden, damit klar ist, welchen Typ von Leistungsnachweis der Studierende erbringen will.

Oldenburg, im November 2009

Daniel Samaga (Stand: 19.01.2024)  | 
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