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Daniel Samaga, M.A. M.A.
Kurzvita
Daniel Samaga, geboren 1984, ist seit August 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe "Musikgeschichte auf der Bühne" am Institut für Musik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und dort für das Teilprojekt "Mozart auf der Bühne" zuständig.
Er studierte von 2007 bis 2010 Musikwissenschaft und Geschichte im 2-Fach-Bachelor an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und anschließend den Master Musikforschung und Musikvermittlung (Hauptfach: Historische Musikwissenschaft) an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Er schloss 2012 sein Studium mit einer Arbeit zur Barkarole in Musik und Literatur des 19. Jahrhunderts ab, die aus einer Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft am Deutschen Studienzentrum in Venedig heraus entstand. Von 2012 bis 2017 studierte er zudem an der FernUniversität in Hagen den Master Europäische Moderne – Geschichte und Literatur und schloss diesen Studiengang mit einer Arbeit zu protestantischen Kriegszeitschriften des Ersten Weltkriegs ab. Von 2013 bis 2016 arbeitete Daniel Samaga am Theater Aachen im Orchesterbüro des Sinfonieorchester Aachen.
Seit August 2016 arbeitet er an einem Promotionsprojekt zu Mozart-Darstellungen auf der Bühne und der Verhandlung von historischer Authentizität. Zu seinen Forschungsinteressen gehören Mozart-Rezeption (insbes. in populären Medien), Kanonisierungsforschung, Musiktheatergeschichte und die Verknüpfung von Public History und historischer Musikwissenschaft.
Promotionsprojekt
Mozart-Darstellungen auf der Bühne. Authentisierungsstrategien in historiographischen Musiktheaterwerken zum Leben W. A. Mozarts
Peter Shaffers Schauspiel Amadeus (1981) und dessen Verfilmung durch Miloš Forman machten wieder einmal die Darstellung Mozarts auf der Bühne und im Film zu einer Streitfrage über das Verhältnis von Fakten und Fiktion, an der sich Publikum, Kritiker*innen und Wissenschaftler*innen schieden. Schon die Filmbiografien Karl Hartls (Wen die Götter lieben, 1942 / Reich mir die Hand mein Leben, 1955) sowie die französische Comédie musicale Mozart (1925) von Sacha Guitry hatten den Schriftsteller Heinz Thies zur Abfassung des Stücks Mozart – Sein Leben wie es wirklich war (1957) veranlasst. Thies nutzt z.B. biografische Essays und Briefzitate der Familie Mozart, die den Schauspieltext umrahmen, um zu bezeugen, dass das Dargestellte den historischen Fakten entspricht. Doch welche anderen Möglichkeiten haben Autor*innen und Komponist*innen, ihrem Werk den Anschein historischer Authentizität zu geben?
Anknüpfend an jüngere Forschungen der Public History, die Authentizität als Zuschreibungsprozess durch die Rezipient*innen verstehen, werden Musiktheaterwerke zum Leben Wolfgang Amadeus Mozarts aus unterschiedlichen Epochen hinsichtlich ihrer Strategien zur Herstellung einer ‚Authentizitätsfiktion‘ untersucht. Dabei werden Theorien der Narratologie (fiktionales und faktuales Erzählen), der Anekdoten- sowie Kanonisierungsforschung ebenso einbezogen. Es soll untersucht werden, wie die AutorInnen der Werke sich zu den historischen Fakten positionieren, ihre Darstellung authentisieren und wie diese vom Publikum rezipiert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle der Musik, insbesondere der Einbeziehung Kompositionen Mozarts.