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Prof. Dr. Melanie Unseld
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Institut für Musik
Ammerländer Heerstraße 114-118
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Tel.: 0441 - 798 4770

Christine Fornoff, M. A.
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Institut für Musik
Ammerländer Heerstraße 114-118
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Tel.: 0441 - 798 4052

Informationen

Wagner - Gender - Mythen

Internationales und interdisziplinäres Symposium zu Richard Wagners „Tristan und Isolde“

Veranstaltet vom Institut für Musik

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in Kooperation mit dem Oldenburgischen Staatstheater

Exerzierhalle Oldenburg

15. bis 17. November 2013

Kooperation

Oldenburgisches Staatstheater

Wagner-Gender-Mythen

Aktuelles!

Der Programm-Flyer ist nun fertig und steht zum Download bereit!

Symposium Wagner-Gender-Mythen

Das „leidende, sich opfernde Weib“, die „wahre wissende Erlöserin“, das „Weib der Zukunft“ – Richard Wagners Schriften und seine Musikdramen sind voll von Mystifizierungen des Weiblichen. Ähnliches lässt sich auch über das männliche Pendant sagen, überformt im virilen Helden-Typus oder idealisiert als genialer Künstler. Lässt man diese Mythisierungen Revue passieren, wird klar: Das Verhältnis der Geschlechter beschäftigte Wagner grundlegend. Auch in der Wagner-Rezeption wird lange schon (und im Vergleich mit anderen Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts besonders explizit und häufig) das Geschlecht thematisiert: Sowohl „Frauen um Wagner“  als auch Wagner-Sängerinnen und den Frauengestalten in Wagners Werken stehen dabei im Fokus.

So konstant damit der Blick gerade auf das "Weib" bzw. "Frauen um Wagner" gerichtet ist, verstellt doch das (implizite) Festhalten an einem essentialistischen Geschlechterbegriff den Blick auf Wesentliches: Wagners kontinuierliches Ringen um das Verhältnis der Geschlechter, das sich vor dem Hintergrund der Idee eines Geschlechterdualismus abspielte. Wagner griff in seinen Musikdramen und in seinen Schriften immer wieder auf, was in zeitgenössischem Denken über Geschlechterdualismus und Heroismus aktuell war. Und vice versa wurden gerade auch seine Musikdramen als künstlerische Überformung eben dieser Ideen verstanden.

Doch es bleiben Fragen: Stellt sich der Mythos "Weib" und der Mythos "Held" bei Wagner tatsächlich so eindeutig zu den Geschlechterdichotomien des 19. Jahrhunderts? Und wie sind die beiden aufeinander bezogen? (Wie) konnten zeitgenössische Sängerinnen und Sänger mit diesen Mythisierungen auf der Bühne, wie im realen Leben umgehen? Und welche Auswirkungen hatten diese Vorstellungen auf das Ehe- und Familienleben des Komponisten? Welche Bilder entstanden so von ihm und seinen Partnerinnen? Warum war Wagner gerade in jenen Mythisierungen nicht zuletzt auch für den Hollywood-Film prägend? Und wie stehen wir heute diesen Mythen gegenüber?

Das internationale und interdisziplinäre Symposium „Wagner – Gender – Mythen“ wendet sich den Mythisierungen von Weib, Held und Künstler zu. Beiträge aus der Musikwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Mediävistik, Anglistik sowie dem Kulturjournalismus beleuchten diese Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven und bieten einen offenen Blick auf die Thematik. Der Fokus des Symposiums liegt dabei auf Wagners „Tristan und Isolde“, der zeitgleich in einer Neuinszenierung am Oldenburgischen Staatstheater in der Regie von Alexander Müller-Elmau zu erleben sein wird.

Referent/Innen

Panel I: Mythen und ihre Repräsentationen: Künstler – Held – Weib

Melanie Unseld (Oldenburg) - Kordula Knaus (Graz/Bologna) - Anno Mungen (Bayreuth) - Barbara Eichner (Oxford)

Panel II: Künstler und Familie

Monika Wienfort (Berlin) - Dagny Beidler (Zürich) - Christine Fornoff (Oldenburg) - Beatrix Borchard (Hamburg) - Gesa Finke (Köln)

Panel III: Die „mystische Grube“: Tristan und Isolde

Albrecht Hausmann (Oldenburg) - Eva Rieger (Liechtenstein) - Thomas Seedorf (Karlsruhe) - Elisabeth Bronfen (Zürich)

Panel IV: Moderne Re-Mythisierungen

Christine Lemke-Matwey (Berlin) - Anna Langenbruch (Oldenburg) - Dietrich Helms (Osnabrück)

Daniel Samaga (Stand: 19.01.2024)  | 
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