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H1 Auswirkungen des Einsatzes von autonomen lebenserhaltenden Systemen in der ambulanten Intensivpflege auf das Sozialsystem Familie

H1 untersucht die Implementierung und Akzeptanz von autonomen lebenserhaltenden Systemen in der ambulanten Intensivpflege im Familiensystem. Aufgrund von Innovationen in der technischen Entwicklung und dem demographischen Wandel gewinnen lebenserhaltende Systeme und Homecare immer mehr an Bedeutung. Bei der Entwicklung von Medizinprodukten (Schwerpunkt: künstliche Beatmungssysteme und parenterale Ernährungssysteme) geht es heute vor allem um die zuverlässige und sichere Unterstützung der Körperfunktionen des Patienten. Dabei spielt die Autonomie für den Patienten und auch für andere Familienmitglieder eine wesentliche Rolle. Nach dem "Uncanny-Valley-Effekt" (Mori et al. 2012) steigt die Akzeptanz bzw. das Vertrauen in technische Systeme nicht linear mit der Ähnlichkeit zu gesunden Menschen, sondern fällt bei Menschenähnlichkeit in ein Tal: Pflegebedürftige Patienten, die durch lebenserhaltende Systeme künstlich verlängert werden, werden maschinenähnlicher (sichtbare Schläuche, Verkabelung, Masken, technische Geräusche durch Pumpen, aber auch eingeschränkte und unnatürliche Beweglichkeit durch Systeme) und würden nach dieser Theorie in das Uncanny Valley fallen, so dass Störungen der Vertrautheit mit Angehörigen zu erwarten wären. Unklar bleibt an dieser Stelle, welche Dimensionen der technischen Realisierung autonomer lebenserhaltender Systeme im familiären Kontext umgesetzt werden können und wie sie die Familiendynamik verändern.

(Stand: 11.03.2024)  | 
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