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Jedes Jahr verunglücken in Deutschland rund 2800 Menschen in Verkehrsunfällen. Die Gründe für Verkehrsunfälle sind vielseitig; sie können zum Beispiel durch Müdigkeit, mangelnder Aufmerksamkeit oder unter dem Einfluss von Drogen entstehen. Befürworter des autonomen Fahrens behaupten, dass circa 90 % der tödlichen Unfälle auf menschliche Fehler dieser Art zurückzuführen sind. Fallen die menschlichen Fehler durch autonomes Fahren weg, so verbessert dies die Sicherheit auf den Straßen massiv.
Um die Funktionsfähigkeit und Sicherheit von autonomen Fahrassistenzsystemen zu gewährleisten, benötigt es eine beträchtliche Anzahl an Testkilometern. Beispielsweise musste die E-Klasse (W212) von Mercedes 36 Millionen Testkilometer zurücklegen, wodurch enorme Kosten entstehen. Durch den Einsatz von Simulationen könnten Kosten reduziert werden, indem autonome Fahrassistenzsysteme nicht ausschließlich in der Realität, sondern zusätzlich innerhalb einer Simulation getestet werden. Falls es innerhalb der Simulation zu einem Unfall kommt, lässt sich dieser analysieren und das Szenario erneut ausführen, was den Entwicklungsprozess verbessert und beschleunigt. Das DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik entwickelt das Softwaretoolkit ADORe, welches für die Entscheidungsfindung und der Planung zur Automation von Fahrzeugen verwendet wird. Konkret plant ADORe Trajektorien und trifft darauf aufbauend Entscheidungen im Straßenverkehr. Diese Entscheidungen werden durch die Umsetzung von Steuerungsanweisungen realisiert. In einer Demonstration hat das DLR ADORe verwendet, um eine Strecke durch das urbane Braunschweig zu fahren. Eine Perzeption der Umgebung eines Fahrzeuges ermöglicht es dem Fahrsystem Hindernisse zu erkennen, Verkehrsregeln zu befolgen und kritische Entscheidungen in Echtzeit zu treffen, was letztendlich die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht und das Potenzial für eine effizientere Mobilität bietet.
Das Ziel dieses Projekts ist die Realisierung von Perzeptionskomponenten, welche Daten aus einer simulierten Umgebung an das Steuerungssystem ADORe übergeben können. Als Simulationsumgebung wird der Fahrsimulator CARLA gewählt. Die Sensordaten werden aus CARLA erfasst und anschließend verarbeitet. ADORe soll diese verarbeiteten Daten korrekt erhalten und daraus Handlungsstrategien ableiten können, womit ADORe die Steuerung eines Fahrzeuges in CARLA anhand dieser Daten übernehmen soll. In den kommenden Kapiteln dieses Projektberichtes wird eine ausführliche Ausarbeitung der verschiedenen Aspekte im Kontext der Perzeption durchgeführt.