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Myrdal

Alva und Gunnar Myrdal

Eine Normalisierungsgesellschaft und ihre Architekten. Das Schweden Alva und Gunnar Myrdals

Alva und Gunnar Myrdal gehörten zu den führenden Sozialingenieuren des 20. Jahrhunderts. Im Schweden der dreißiger und vierziger Jahre arbeiteten sie in enger Wechselwirkung mit der regierenden Sozialdemokratie am Aufbau des Sozialstaates (folkhem) mit, der im Sinne Foucaults als "Normalisierungsgesellschaft" beschrieben werden kann. In dem geplanten Projekt will ich die Gesellschaftsutopie der Myrdals unter den Gesichtspunkten Denkstil, Lebenspraxis und gender untersuchen, um herauszufinden, ob ihre intellektuellen Entwürfe wie ihre Lebensführung, die auf eine grundlegende Reform der Gesellschaft und "Befreiung der Frau" zielten, dieses Ziel tatsächlich erreichten, oder inwieweit sie unerkannt bestehende gesellschaftliche Zustände reproduzierten und durch einen "revolutionären" Gesellschaftsentwurf faktisch sanktionierten. Der methodische Zugriff soll sich dabei auf die Analyse einer mehrfach gekreuzten Bildproduktion konzentrieren: Die Bilder, die die Myrdals von der Gesellschaft produzierten, von sich selbst, die Bilder, die die Gesellschaft von sich selbst produzierte und von den Myrdals. Dieser Komplex ineinander verflochtener Bilder konstituierte die Myrdals als spezifische Subjekte und Ehegemeinschaft, er generierte gesellschaftspolitischen Handlungsbedarf und schuf zugleich die Legitimation, teils massiv in das Leben von Individuen einzugreifen. Auf diese Weise soll der Zusammenhang zwischen Selbststeuerung und Normalisierung der Gesellschaft sowie Habitus und intellektueller Arbeit von Individuen in den Blick kommen.

Das Projekt wurde durch die Thyssen-Stiftung und die DFG gefördert.

Wichtigste Publikation:

Etzemüller, Thomas: Die Romantik der Rationalität. Alva & Gunnar Myrdal — Social Engineering in Schweden, Bielefeld 2010 (engl. als Alva and Gunnar Myrdal: Social Engineering in the Modern World, Lanham/MD u.a. 2014)

(Stand: 19.01.2024)  | 
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