Nachrichten aus dem C3L

  • Alumni Seminar bei ForWind

    C3L - Center für lebenslanges Lernen / Marcus Windus

Netzwerktreffen: Grünes Energiesystem im Fokus

Beim Alumni-Seminar der Wind- und Wasserstoffprogramme des C3L wird über die effiziente Netzintegration der Erneuerbaren diskutiert. 

Beim Alumni-Seminar der Wind- und Wasserstoffprogramme des C3L wird über die effiziente Netzintegration der Erneuerbaren diskutiert. 

Rund 70 Alumni, Lehrende und Kooperationspartner haben sich beim jährlichen Netzwerktreffen des Windstudiums und der H2-Weiterbildung der Universität Oldenburg ausgetauscht. Inhaltlicher Schwerpunkt des Alumni-Seminars bei ForWind war die Netzintegration von grünem Strom. Vor der Podiumsdiskussion zum Thema stellte Dr. Matthias Stark vom Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) die Studie zu Netzverknüpfungspunkten vor, Philip Goldkamp von Alterric erläuterte, wie sich nicht frequenzgebundene Systemdienstleistungen dezentral bereitstellen lassen. 

Der BEE-Experte Stark zeigte auf, warum sich der Netzausbau in Deutschland oft als Flaschenhals beim Ausbau der Erneuerbaren Energien erweist. Projektierer von Wind-, PV- oder Biomasse-Anlagen finden oft keinen freien Netzverknüpfungspunkt – was für kleinere Projekte das Aus bedeuten kann. Dabei gebe es eine einfache Lösung: Wenn zwei Paragraphen im EEG minimal angepasst würden, ließen sich mehrere Erneuerbare-Energien-Anlagen, Speicher oder Elektrolyseure an einem Punkt anschließen. Dabei wird mehr Nennleistung angeschlossen, als der Netzverknüpfungspunkt eigentlich transportieren kann. Mit dieser sogenannten Überbauung ließe sich der Netzanschluss maximal beschleunigen. 

Die Studie vom BEE und dem Fraunhofer IEE zeigt, dass selbst bei einem Überbau von 150 oder 250 Prozent nur selten Überschüsse entstehen, Strom also nicht eingespeist werden kann. Aktuell fordert das EEG, dass jede angeschlossene Anlage zu jedem Zeitpunkt 100 Prozent ihrer Leistung einspeisen können muss – was faktisch meist nicht der Fall ist. Durch die gemeinsame Nutzung eines Netzverknüpfungspunkts für Strom aus Wind und Sonne ließe sich die Ausnutzung teils mehr als verdoppeln, wodurch die Kosten für die Infrastruktur erheblich sinken.

Philip Goldkamp von Alterric erläuterte, wie Netzstabilität und -qualität in einem von Erneuerbaren Kraftwerken dominierten Energiesystem gesichert werden können. Neben der Frequenzhaltung gehe es dabei zunehmend um nicht frequenzgebundene Systemdienstleistungen wie Trägheit, Blindleistung und Schwarzstartfähigkeit. Dafür entstehen derzeit neue Systemdienstleistungsmärkte, die von den Netzbetreibern über Auktionen organisiert werden. Durch den Wegfall konventioneller Kapazität ist der intelligente Einsatz dezentraler Einheiten notwendig – auch Windkraftanlagen selbst leisteten einen signifikanten Beitrag zu diesen grünen Systemdienstleistungen. 

Auf dem Podium diskutierten Dr. Matthias Stark, Malte Neuendorff als Mitglied der Geschäftsführung von Alterric, der OFFIS-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff, Dr. Ricarda Schmidt-Scheele vom Institut für Sozialwissenschaften der Universität Oldenburg sowie Lars Bobzien vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. 

Zu den Programmen: 

https://uol.de/weiterbildung-windenergie

https://uol.de/weiterbildung-wasserstoff

 

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