Vortragsreihe

Vortragsreihe

MINT-Lernen in informellen Räumen (GINT)

Im Rahmen des Promotionsprogrammes „MINT-Lernen in informellen Räumen“ (GINT) findet im kommenden Wintersemester

montags von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr

die Vortragsreihe „Außerschulisches Lernen erforschen und weiterentwickeln

im BIS-Saal der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg statt.

Zum Auftakt am Mo, 28.10.19 wird Prof. Dr. Cathleen Grunert von der Fernuniversität Hagen über aktuelle Perspektiven auf außerschulische Lern- und Bildungsprozesse berichten.

An vier weiteren Terminen (Mo, 04.11.19, Mo, 11.11.19, Mo, 18.11.19 und Mo, 25.11.19) werden Promovierende aus ihren Forschungs- und Entwicklungsprojekten berichten.

Hier finden Sie weitere Informationen zu den einzelnen Vorträgen:

Montag, 28.10.19
Außerschulische Lern- und Bildungswelten erforschen – Zugänge, Risiken und Nebenwirkungen
Prof. Dr. Cathleen Grunert, Fernuniversität Hagen

Der Vortrag befasst sich mit der Frage nach den aktuellen Perspektiven auf außerschulische Lern- und Bildungsprozesse und fragt nach geeigneten theoretischen und methodischen Zugängen, um diese wissenschaftlich zu analysieren. Gleichzeitig diskutiert er aber auch die Frage danach, was es bedeutet, auch diesen Teil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen einer Lern- und Bildungsperspektive zu unterziehen und zum Teil schulischen Logiken zu unterwerfen. Dies führt dann auch zu der Frage, welche ‚Wirkungen und Nebenwirkungen‘ möglicherweise mit einem solchen Forschungszugang verbunden sein können und wie eine Verbindung schulischer und außerschulischer Perspektiven hergestellt werden kann.

Montag, 04.11.19
Lernen im Schülerlabor – zwischen Euphorie und empirischen Erkenntnissen
Henrike Haverkamp, Sönke Janssen, Christin Sajons und Micha Winkelmann

Die Erwartungen an Schülerlabore sind hoch und oftmals euphorisch: So sollen sie mit moderner Ausstat­tung selbstgesteuertes Lernen mit Kopf, Herz und Hand ermöglichen, Schülerinnen und Schüler an authen­tische Wissenschaft heranführen, zur Berufsorientierung beitragen und dabei das Interesse an Naturwis­sen­schaften und Technik nachhaltig steigern. 

Doch wie gelingt es den Schülerlaboren, diese hohen Erwartungen zu erfüllen? Welche Prozesse laufen bei den Schülerinnen und Schülern auf kognitiver und emotionaler Ebene sowie verbunden damit auf der Handlungsebene ab? Und wie werden diese von den Lernorten unterstützt? Um diesen Fragen nachzu­gehen und um Schülerlabore in ihrer Komplexität zu verstehen, werden die ablaufenden Prozesse mit empirischen Methoden detailliert untersucht. Schülerinnen und Schüler werden bei Ihren Besuchen im Labor begleitend beobachtet, während und nach dem Besuch interviewt und ihre Einschätzungen werden per Fragebogen erhoben.

Die Veranstaltung gibt Einblicke in verschiedene Forschungsprojekte von Promovierenden aus Hannover und Oldenburg. In den Projekten wird mit technisch-naturwissenschaftlichen Schülerlaboren in Nordwest Niedersachsen, Bremen und Hannover kooperiert. Teilweise werden auf Basis der gewonnenen Erkenntnis­se die untersuchten Angebote gemeinsam mit den Lernortbetreibenden weiterentwickelt und erneut be­forscht, so dass die Potentiale der Lernorte besser ausgeschöpft werden können.  

Montag, 11.11.19
Schule trifft außerschulischen Lernort – wie zwei Welten zueinanderkommen
Caroline Kather und Swantje Müller

Wie können außerschulische und schulische Lernangebote so ineinandergreifen, dass sie das Denken und Lernen von Schülerinnen und Schülern unterstützen und bereichern? Und wie kann empirische Forschung dazu beitragen, entsprechende Potenziale der verknüpften Lernangebote zu erkennen? Diese Leitfragen der Veranstaltung werden anhand von zwei Forschungsarbeiten vorgestellt, die zur Diskussion einladen.

Philosophieren als Unterrichtsprinzip

Seit einiger Zeit wird diskutiert, ob und wie dem Philosophieren mit Kindern als einem Unterrichtsprinzip (vgl. Michalik & Schreier 2006) in verschiedenen Schulfächern gefolgt werden sollte. Kern dabei ist es, an Kinderfragen anzuknüpfen, die über Schulfachgrenzen hinausweisen. Vor diesem Hintergrund stellt Caroline Kather vor, mit welchen Methoden Kinderfragen an außerschulischen Lernorten angeregt werden können. Ein Lernort, mit dem dabei kooperiert wird, ist das Universums Bremen®, wo Kinder anhand dortiger Exponate ins Fragen und Philosophieren geraten. Wie das geschieht, welche Prozesse zu welchen Fragen führen, wird mit empirischen Methoden festgehalten. Die am außerschulischen Lernort entstande­nen Fragen werden in die Schule mitgebracht, wo zum vertieften und systematischen Philosophieren angeleitet wird. 

Diagnostik von Kreativität

Beim außerschulischen Wettbewerb Jugend forscht, zu dessen Teilnahmen oft im schulischen Kontext angeregt wird, können Jugendlichen weitgehend selbständig an einem naturwissenschaftlichen oder technischen Projekt arbeiten. Dabei wird Kreativität vorausgesetzt und sie soll durch die Projektarbeit zugleich gefördert werden. Im Beitrag von Swantje Müller wird danach gefragt, ob sich Teilnehmende aufgrund der Teilnahme am Wettbewerb als kreativer erweisen als vergleichbare, aber nicht teilnehmende Schülerinnen und Schüler. Um hier zu empirischen Belegen zu gelangen, werden bestimmte Diagnose­methoden eingesetzt, mit denen insbesondere das sogenannte divergente Denken untersucht wird; es ist eine wichtige Komponente von Kreativität.

Michalik, K. & Schreier, H. (2006). Wie wäre es, einen Frosch zu küssen? Philosophieren mit Kindern im Grundschulalter. Braun­schweig: Westermann.

Montag, 18.11.19
Was bringt Forschung für die Praxis in Ausstellungen und Science Centern?
Kai Bliesmer, Jana Marks, Annika Roskam und Anastasia Striligka

Die häufig gut besuchten Ausstellungen und Science Center deuten auf ein starkes Interesse vieler Men­schen hin, sich freiwillig mit wissenschaftlichen und technischen Inhalten auseinanderzusetzen (free-choice-learning). Zu dieser intrinsischen Motivation der Besuchenden trägt u. a. sicherlich bei, dass an den Lernorten keine Kosten und Mühen gescheut werden, beeindruckend designte Ausstellungsobjekte zu konstruieren, mit denen eine anregende Lernatmosphäre geschaffen wird. Bisher gibt es allerdings keine vergleichbaren Bemühungen, mehr darüber in Erfahrung zu bringen, welche Lernprozesse Exponate bei Besuchenden auslösen und ob die thematisierten Inhalte für Laien überhaupt verständlich sind. Deshalb ist das Lernen der Besucherinnen und Besucher in vielen Ausstellungen und Science Centern bisher noch unverstanden. 

Fachdidaktische Forschung vermag dieses Defizit zu verringern: In vier fachdidaktischen Forschungsprojek­ten werden Methoden und Verfahren entwickelt, mit denen zum einen in Erfahrung gebracht wird, wie Besuchende mit Exponaten interagieren, was sie durch deren Nutzung lernen und inwiefern das Gelernte mit den Zielen der Ausstellungsplanerinnen und -planer übereinstimmt. Zum anderen wird eine fachliche Analyse der thematisierten Inhalte betrieben, um die Inhalte fachgerecht an die kognitiven Voraussetzun­gen der Besucherinnen und Besucher anpassen zu können. Die Forschungsergebnisse ermöglichen eine zielgerichtete Weiterentwicklung von Exponaten, sodass die intendierten Lernziele besser erreicht, besser aufeinander bezogen oder sogar neue Lernziele angestrebt werden können.

Montag, 25.11.19
Raus aus der Schule! – Bildung für nachhaltige Entwicklung außerschulisch denken, erproben und erforschen
Lena Beyer, Claudia Gorr und Annegret Jansen

Wie lässt sich Lernen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung außerschulisch umsetzen und weiterentwickeln? Wie kann die Schule hierbei von außerschulischen Lernorten lernen und deren Angebote sogar integrieren? Und wo stoßen auch non-formale Lernumgebungen an ihre (Bildungs-)Grenzen? Diese Fragen stellen sich, wenn außerschulische Nachhaltigkeitsbildung eine verstärkte Bedeutung bekommen soll. In drei Forschungsprojekten wird den Fragen auf empirische Weise nachgegangen. Im Projekt von Lena Beyer wird das Regionale Lernen auf einem Bauernhof beleuchtet. Annegret Jansen untersucht in ihrem Projekt, wie politische Urteilsbildung zum Thema Landwirtschaft durch die schulische Einbettung von direkten Begeg­nungen mit regionalen Akteuren gelingt. Und im Projekt von Claudia Gorr wird analysiert, wie Schüler/innen systemi­sche Klimaaspekte entdecken, indem Schulunterricht mit dem Besuch einer Erlebnisausstellung (Klimahaus in Bremerhaven), eines Schülerlabors (MARUM in Bremen) und einem Science Center (Universum in Bremen) verknüpft wird.

Einladungsflyer

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Rückfragen bitte an:

Simona Selle

Koordinatorin des Promotionsprogrammes GINT

Email:
Tel.:     04 41/798 - 2024

(Stand: 19.01.2024)  | 
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