Arbeitszeit neu denken

Projektlaufzeit: April 2024 - Juni 2025

„Samstags gehört Vati mir.“ Mit diesem Slogan forderten die Gewerkschaften Mitte der 1950er Jahre in Deutschland eine Fünf-Tage- bzw. Vierzigstunden-Woche. Fast siebzig Jahre später ist die Debatte um Arbeitszeit neu entbrannt. Kürzere, aber auch längere Wochenarbeitszeiten werden als Lösungen angesehen, bestehenden Fachkräfteengpässen entgegenzuwirken. Neben verschiedenen Arbeitszeitmodellen werden außerdem die Möglichkeiten flexibler Arbeitszeitgestaltung diskutiert, u.a. im Hinblick auf eine Lebensphasenorientierung.

Die mitunter gegensätzlichen Gestaltungsansprüche an Arbeitszeit wollen wir in dem Zukunftsdiskurs mit zentralen Akteursgruppen diskutieren. Ziel ist es, vor dem Hintergrund von Fachkräfteengpässen und verschiedener Lebens- und Erwerbsentwürfe Chancen, Risiken und Herausforderungen unterschiedlicher Arbeitszeitmodelle auszuloten. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der Region Nordwest um Oldenburg. Dabei werden jüngste Forschungsergebnisse über berufsgruppenspezifische Fachkräftebedarfe und die Wirkungen der Arbeitszeitmodelle kontrastiert mit den Interessenlagen von abhängig Beschäftigten und ihren Interessenvertretungen, Unternehmen/Institutionen und ihren Verbänden, Auszubildenden/Studierenden und ihren Interessenvertretungen.

Die diversen Interessenlagen werden in Präsenz- und Onlineveranstaltungen thematisiert und gemeinsame Schnittmengen sowie unterschiedliche Auffassungen zur Gestaltung von Arbeitszeit in den Blick genommen. Die Veranstaltungen richten sich an Unternehmen, Führungskräfte, Beschäftigte, Auszubildende, Studierende, Interessenvertretungen, betriebliche Gesundheitsbeauftragte, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände sowie Industrie-, Handels- und Handwerkskammern.

Veranstaltungen

Vier-Tage-Woche – Wie sieht es in der Praxis aus?

Vortrag | Do, 06.02.2025, 17:00-18:30 Uhr | online

mit Sabine Reger, Hauptamtsleiterin, Stadtverwaltung Mengen 
mit Christina Kreft, Betriebsratsvorsitzende, DRK KV Sangerhausen e.V.

In den letzten Jahren hat die Diskussion um die Vier-Tage-Woche an Fahrt aufgenommen und gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Arbeitswelt. Dabei geht es Beschäftigten bei einer verkürzten Arbeitswoche oft um ein ausgewogeneres Verhältnis von Beruf- und Privatleben. Arbeitgeber*innen wiederum sehen in einer Vier-Tage-Woche die Möglichkeit, besser Fachkräfte zu gewinnen bzw. zu halten. 

Doch wie sieht es in der Praxis aus? Welche Modelle der Vier-Tage-Woche bieten Unternehmen und Einrichtungen an? Was sollte bei der Einführung einer Vier-Tage-Woche beachtet werden? Welche Erfahrungen haben Beschäftigte und Arbeitgeber*innen mit den Arbeitszeitmodellen gemacht? 

Diese und weitere Fragen werden in der Online-Veranstaltung anhand von zwei Praxisberichten zu zwei unterschiedlichen Modellen einer Vier-Tage-Woche diskutiert. Hauptamtsleiterin Sabine Reger der Stadtverwaltung Mengen und Betriebsratsvorsitzende Christina Kreft vom DRK KV Sangerhausen e.V. werden über ihre spezifischen Erfahrungen bei der Implementierung einer Vier-Tage-Woche und dem neuen Alltag in den Bereichen Stadtverwaltung und Pflege berichten. 

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Um Anmeldung bis zum 01. Februar 2025 mit dem Online-Formular auf der Homepage der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften wird gebeten.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Zukunftsdiskurses „Arbeitszeit neu denken – in Zeiten von Fachkräfteengpässen“ statt und wird vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

Vergangene Veranstaltungen

Kürzer, länger, flexibler – Wie wollen wir arbeiten?
Ein Workshop für Beschäftigte und Betriebs- und Personalrät*innen

Workshop | Mi, 20.11.2024, 14.00 - 17.00 Uhr | Universität Oldenburg, Ökocentrum

Um die Zukunft der Arbeit gibt es derzeit viele Debatten. Dabei spielt Erwerbsarbeitszeit eine zentrale Rolle: So fordern u.a. Unternehmensverbände längere Arbeitszeiten, um Arbeitskräftebedarfe zu decken. Gleichzeitig führen immer mehr Unternehmen und Einrichtungen eine Vier-Tage-Woche ein, um Fachkräfteengpässen entgegenzuwirken und ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Und immer mehr Beschäftigte wollen nicht in Vollzeit arbeiten, um mehr frei verfügbare Zeit für sich zu haben. 

Ziel des Workshops war es, Chancen, Herausforderungen und Umsetzungsmöglichkeiten verschiedener Arbeitszeitmodelle auszuloten. Hierzu wurden Kenntnisse zu gesetzlichen Regelungen zum Themenkomplex Erwerbsarbeitszeit vermittelt und unterschiedliche Arbeitszeitmodelle mit ihren Vor- und Nachteilen (Arbeitsbelastung, Auswirkungen auf die Gesundheit, Work-Life-Balance etc.) diskutiert. Zudem ging es in dem Workshop um Wünsche, Anregungen und Gestaltungsfragen von Beschäftigten und Interessenvertretungen mit Blick auf eine 4-Tage-Woche, Arbeitszeitverkürzung und/oder flexible Arbeitszeiten. 

Referentin: Margareta Steinrücke ist Arbeits- und Geschlechtersoziologin und Koordinatorin der Bremer Arbeitszeitinitiative. Überdies ist sie seit vielen Jahren bei ver.di hier vor allem in der Frauen- und Bildungsarbeit, in der attac-Bundes-AG ArbeitFairTeilen sowie im European Work-Time Network tätig.

Der Workshop fand im Rahmen des Zukunftsdiskurses „Arbeitszeit neu denken – in Zeiten von Fachkräfteengpässen“ statt und wurde vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

Vier-Tage-Woche – ein Zukunftsmodell?

Vortrag | Do, 19.09.2024, 17:30-19:00 Uhr | online

mit Dr.in Anna Arlinghaus, Geschäftsführung XIMES GmbH (Forschung und Beratung)

Mehr Zeit – das wünschen sich viele Beschäftigte. Immer mehr Unternehmen und Einrichtungen beschäftigen sich mit dem Arbeitszeitmodell der Vier-Tage-Woche, um Fachkräften möglichst attraktive Arbeitsbedingungen bieten zu können. Doch ist die Vier-Tage-Woche ein Zukunftsmodell für alle Branchen? Was sind mögliche Vor- und Nachteile für Beschäftigte und Arbeitgeber*innen? Wie kann eine Vier-Tage-Woche umgesetzt werden? Welche betrieblichen Voraussetzungen braucht es?

Zu diesen und weiteren Fragen rund um das Thema der Vier-Tage-Woche hat das österreichische Forschungs- und Beratungsunternehmen XIMES GmbH viele Unternehmen beraten, bei der Umsetzung begleitet und den Prozess als auch die Arbeitszeitmodelle in mehreren Betrieben evaluiert. In ihrem Vortrag stellte Dr.in Anna Arlinghaus verschiedene Varianten der Vier-Tage-Woche sowie Ergebnisse aus den Begleitstudien vor und diskutierte mit den Teilnehmenden sowohl Chancen als auch Herausforderungen bei der Umsetzung.

Vortrag
Vier-Tage-Woche in der Praxis
Dr.in Anna Arlinghaus, Geschäftsführung XIMES GmbH

Die Veranstaltung fand im Rahmen des Zukunftsdiskurses „Arbeitszeit neu denken – in Zeiten von Fachkräfteengpässen“ statt und wurde vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

Generation Z - Wie wollen wir arbeiten?
Ein Workshop für Auszubildende, Studierende und JAVs

Workshop | Mi, 14.08.2024, 9.00 - 13.00 Uhr | Universität Oldenburg · A01 0-006

Der Arbeitsmarkt befindet sich im Wandel. Auf der einen Seite fordern viele Unternehmensverbände längere Arbeitszeiten, um die Arbeitskräftebedarfe in den Betrieben zu decken. Auf der anderen Seite wollen viele Arbeitnehmende weniger arbeiten und dafür mehr frei verfügbare Zeit haben. Gerade Auszubildende als künftige Beschäftigte werden mit der neuen Arbeitszeitdebatte konfrontiert: Sollen und wollen wir künftig mehr oder weniger arbeiten? Ist die 4-Tage-Woche ein Zukunftsmodell? Wie lassen sich Arbeitszeiten flexibel gestalten? Was wünschen wir uns von zukünftigen Arbeitgeber*innen mit Blick auf die Arbeitszeit?

Diese Fragen wurden in dem Workshop mit Studierenden, Auszubildenden und Auszubildendenvertretungen diskutiert. Hierfür wurden verschiedene Arbeitszeitmodelle mit ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt und gemeinsam erarbeitet, welche Vorschläge, Wünsche und Anregungen die Teilnehmer*innen in puncto Arbeitszeit an Arbeitgeber*innen haben. Zudem bot der Workshop Gelegenheit, sich mit anderen über die eigenen Erfahrungen rund um das Thema Arbeitszeit im Ausbildungsbetrieb oder Nebenjob auszutauschen.

Der Workshop fand im Rahmen des Zukunftsdiskurses „Arbeitszeit neu denken – in Zeiten von Fachkräfteengpässen“ statt und wird vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderten. Mehr Informationen zum Projekt gibt es hier: https://uol.de/kooperationsstelle/projekte/arbeitszeit-neu-denken

Mehr oder weniger Arbeiten? Arbeitszeit neu denken

Streitgespräch | Mo, 10. Juni 2024, 18.15 Uhr | online

mit Verena Albrecht (Arbeitgeberverband Oldenburg)
und Prof. Dr. Beate Zimpelmann (Bremer Arbeitszeitinitiative)

Um die Zukunft der Arbeit gibt es derzeit viele Debatten. Befeuert durch Diskussionen zu Lösungsmöglichkeiten von Fachkräftebedarfen spielt dabei Arbeitszeit eine maßgebliche Rolle. Sollen wir künftig mehr oder weniger arbeiten? Ist die 4-Tage-Woche ein Zukunftsmodell? Und wie lassen sich Arbeitszeiten sinnvoll flexibel gestalten, um Interessen der Beschäftigten und der Arbeitgeber*innen gerecht zu werden?

Um diese und weitere Fragen ging es in der Veranstaltung über die zukünftige Arbeitszeitgestaltung. In zwei kurzen Inputs haben Beate Zimpelmann von der Bremer Arbeitszeitinitiative und Verena Albrecht vom Arbeitgeberverband Oldenburg e. V. das Für und Wider von mehr oder weniger Arbeitszeit beleuchtet. Im Anschluss gab es ein Streitgespräch zu den unterschiedlichen Vorstellungen für die zukünftige Arbeitszeitgestaltung mit aktiver Beteiligung des Publikums.

Die Veranstaltung fand online statt und richtete sich an Unternehmen, Interessenvertretungen, Gewerkschaften und Verbände ebenso wie an interessierte Beschäftigte, Auszubildende und Studierende.

Die Abendveranstaltung fand als Auftaktveranstaltung des vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderten Zukunftsdiskurses „Arbeitszeit neu denken – in Zeiten von Fachkräfteengpässen“ statt. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier: https://uol.de/kooperationsstelle/projekte/arbeitszeit-neu-denken

wird gefördert von

Webmaster Kooperationsstelle (Stand: 12.12.2024)  | 
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