Prof. Dr. techn. Susanne Boll
KONTAKT
Universität Oldenburg
Department für Informatik
Medieninformatik und Multimedia-Systeme
Escherweg 2
26121 Oldenburg
eMail: Susanne.Boll(at)uni-oldenburg.de
Telefon: +49 (0) 441 - 97 22 201
Fax:+49 (0) 441 - 97 22 102
Raum: OFFIS O 48
Web: uol.de/en/media-informatics
Prof. Dr. techn. Susanne Boll
Die digitale Transformation gestalten - menschenzentriert, ethisch und zukunftsorientiert

Ich bin Professorin für Medieninformatik und Multimediasysteme und Mitglied des Vorstandes des OFFIS Instituts für Informatik in Oldenburg. In meiner Grundlagenforschung entwickle ich neue Interaktionsparadigmen für cyber-physische Systeme, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen und in soziale Kontexte eingebettet sind. Ich entwickle und gestalte interaktive Technologien, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Mit meiner Expertise in Mensch-Computer-Interaktion, digitaler Transformation und verantwortungsvoller Technologie berate ich Forschung, Industrie und Politik – für eine digitale Zukunft, die innovativ, ethisch und gesellschaftlich wertvoll ist.
Kurzbiographie
Ich bin Professorin für Medieninformatik und Multimediasysteme an der Universität Oldenburg und Mitglied des Vorstandes des OFFIS Instituts für Informatik in Oldenburg, Deutschland. Im Jahr 2001 promovierte ich mit Auszeichnung an der Technischen Universität Wien und erhielt 1996 mein Diplom in Informatik mit Auszeichnung an der Technischen Universität Darmstadt.
Meine Forschung liegt an der Schnittstelle von Mensch-Computer-Interaktion und interaktivem Multimedia, wo ich eine hervorragende wissenschaftliche Erfolgsbilanz vorweisen kann. Meine Leidenschaft gilt der Entwicklung interaktiver Technologien für den Menschen. Ich stelle die Bedürfnisse der Nutzer und die soziale Akzeptanz in den Mittelpunkt meiner Forschung und integriere gleichzeitig innovative technologische Fortschritte. Ich widme mich der Entwicklung neuartiger Interaktionstechnologien in komplexen Systemumgebungen, die eine respektvolle und nutzbringende Zusammenarbeit zwischen Mensch und Technik in einer zunehmend automatisierten Welt fördern. Meine Forschungsprojekte stehen in engem Kontakt mit Industrie- und Anwendungspartnern und befassen sich mit hochaktuellen Herausforderungen in der Automatisierung von Transportsystemen, interaktiven Gesundheitstechnologien und Industrie 4.
Meine wissenschaftlichen Ergebnisse wurden auf renommierten internationalen Konferenzen wie Multimedia und CHI sowie in international anerkannten Fachzeitschriften veröffentlicht. Ich habe mehr als 300 Artikel in Fachkonferenzen, Workshops, Zeitschriften und Büchern verfasst. Als aktives Mitglied der wissenschaftlichen Gemeinschaft habe ich in den technischen Programmausschüssen vieler renommierter Konferenzen und Workshops mitgearbeitet.
In den letzten zwei Jahrzehnten wurde mein Fachwissen in den Bereichen Multimedia und Mensch-Computer-Interaktion, digitale Transformation und verantwortungsvolle Technologieentwicklung von Forschungseinrichtungen, Branchenführern und politischen Entscheidungsträgern gleichermaßen anerkannt. Ich wurde mit Beratungs-, Experten-, Jury- und Vorstandsfunktionen betraut und habe strategische Entscheidungen, Finanzierungsprioritäten und die Zukunft der digitalen Innovation mitgestaltet. In diesen Positionen trage ich dazu bei, wissenschaftliche Exzellenz, verantwortungsvolle Technologie und interdisziplinäre Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene voranzutreiben.
Akademische Ausbildung und Positionen
- Professorin für Medieninformatik und Multimediasysteme, Universität Oldenburg (seit 2013)
- Außerordentliche Professorin für Medieninformatik und Multimediasysteme, Universität Oldenburg (2006–2012)
- Assistenzprofessorin für Multimedia- und Internettechnologien, Universität Oldenburg (2002–2006)
- Promotion in Informatik (Dr. techn.), TU Wien, 2001 (mit Auszeichnung)
- Diplom in Informatik (Dipl.-Inform.), TU Darmstadt, 1996 (mit Auszeichnung)
Forschungsagenda
Nutzerzentrierte digitale Transformation in cyber-physischen Umgebungen
Meine Forschung bewegt sich an der Schnittstelle von Systemtechnik, Mensch-Maschine-Interaktion und Informatik mit dem Ziel, interaktive Systeme zu entwickeln, die sowohl technisch leistungsfähig als auch menschenzentriert sind. In meinen Projekten kombiniere ich technisches Systemdesign mit nutzerzentrierten Methoden, um komplexe digitale Systeme zu schaffen, die effizient, verständlich und sozial akzeptiert sind.
Ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Integration von intelligenten Systemen in den beruflichen und privaten Alltag der Menschen - sei es in der Produktion, im Gesundheitswesen oder in der Mobilität. Die zentrale Frage ist, wie Systeme nicht nur technisch optimal, sondern auch transparent, vertrauenswürdig und unterstützend in der Interaktion mit dem Menschen sein können.
Meine Forschung umfasst insbesondere interaktive Systeme und multimodale Schnittstellen in komplexen cyber-physischen Systemen, Automatisierung und den Menschen als Teil des Teams. Dies erfordert nicht nur eine gründliche Systemanalyse, sondern auch innovative Schnittstellen- und Interaktionskonzepte, die den Menschen in den Mittelpunkt der Technikgestaltung stellen. An der Universität Oldenburg und dem angegliederten OFFIS-Institut für Informationstechnik habe ich sehr erfolgreich über 60 Forschungsprojekte akquiriert und geleitet, die von nationalen und internationalen Forschungsstiftungen sowie von Industriepartnern gefördert wurden.
Aktuelle zentrale Forschungsprojekte
- Koordinatorin des DFG-Schwerpunktprogramms Scalable Interaction Paradigms for Pervasive Computing Environments“, SPP 2199 (DFG) 2020-2026
- Ko-Sprecherin des PIZ – Center for Innovation in Care, funded by the Federal Ministry of Education and Research (BMBF), 2017-2027
- SEAS – Social and Cultural Embeddedness of Automated Cyber-Physical Systems, Graduate School funded by the University of Oldenburg, 2019-2023
- Interdisciplinary Research Center on Critical Systems Engineering for Socio-technical Systems (CSE), Socio-technical Automotive Systems – The Car That Cares, funded by Ministry of Science and Culture of Lower Saxony (MWK), 2013 – 2018
Scientific Impact
Die Zukunft der Technologie im Dienste des Menschen gestalten
Meine Forschung in Human-Computer Interaction, interaktiver Multimedia-Technologie und ubiquitärer Informatik ist international anerkannt und prägt die wissenschaftliche Debatte über menschzentrierte digitale Technologien. Mit über 300 begutachteten Publikationen, darunter Konferenzbeiträge, Zeitschriftenartikel und Buchkapitel, habe ich die Forschung an der Schnittstelle von Mensch und Technologie maßgeblich mitgestaltet. Mein wissenschaftlicher Einfluss zeigt sich in mehr als 10.000 Zitierungen auf Google Scholar sowie einem h-Index von 54.
Ich habe zahlreiche renommierte Auszeichnungen erhalten, darunter Best Paper Awards und Honorable Mentions auf führenden internationalen Konferenzen wie CHI, MobileHCI und AutoUI. Neben meiner Forschungsarbeit habe ich über 50 nationale und internationale Forschungs- und Industrieprojekte geleitet und erfolgreich betreut. Meine Forschungsergebnisse finden nicht nur in der akademischen Welt Beachtung, sondern haben auch direkte Auswirkungen auf praxisrelevante Anwendungsbereiche wie Mobilität, Gesundheitstechnologien und die Gestaltung interaktiver Systeme für den gesellschaftlichen Alltag.
Als wissenschaftliche Führungskraft habe ich 25 Doktorandinnen und Doktoranden erfolgreich promoviert und ein internationales, interdisziplinäres Team aufgebaut, das zu den führenden Gruppen in Deutschland im Bereich Human-Computer Interaction gehört. Meine Arbeit in wissenschaftlichen Gremien, darunter als Mitglied und Sprecherin des Fachkollegiums Informatik der DFG und als Vorständin des OFFIS-Instituts für Informatik, trägt zur strategischen Entwicklung der Informatik und der digitalen Gesellschaft bei.
Einen detaillierten Überblick über meine Forschungsbeiträge finden Sie in meinem Google Scholar profil, meinem DBLP profile und meinem ACM Author profil.
Akademische Lehre
Ausbildung der nächsten Generation für die Digitale Transformation
Mein innovativer Ansatz in der akademischen Lehre verbindet theoretische Grundlagen mit praxisnaher Forschung und interdisziplinärer Zusammenarbeit. Ich setze auf forschungsorientiertes Lernen, bei dem Studierende frühzeitig in aktuelle wissenschaftliche Projekte eingebunden werden und eigene innovative Lösungen entwickeln. Digitale und interaktive Lehrmethoden, wie projektbasiertes Arbeiten, hybride Lehrformate und der Einsatz moderner Technologien, fördern eine praxisnahe und anwendungsorientierte Ausbildung.
Ein zentraler Bestandteil meiner Lehre sind die Module, die ich in den Bereichen Human-Computer Interaction, Interactive Systems, Digital Fabrication, und Ubiquitous Computing anbiete. Diese Module vermitteln nicht nur technisches Wissen, sondern legen besonderen Wert auf nutzerzentrierte Gestaltung, ethische Fragestellungen und die gesellschaftlichen Auswirkungen digitaler Technologien. Darüber hinaus koordiniere ich den interdisziplinären Masterstudiengang Engineering Socio-Technical Systems, der an der Schnittstelle von Informatik, Sozialwissenschaften und Psychologie angesiedelt ist. In diesem Studiengang vermittle ich Studierenden, wie sie komplexe sozio-technische Systeme gestalten können, die sowohl technologisch innovativ als auch gesellschaftlich verantwortungsvoll sind.
Ein weiterer Schwerpunkt meiner Lehre ist die Betreuung von Abschlussarbeiten zu forschungsorientierten Themen. Gemeinsam mit meinem Team begleite ich zahlreiche Studierende, die in enger Zusammenarbeit mit laufenden Forschungsprojekten praxisrelevante Fragestellungen bearbeiten. Dies ermöglicht es ihnen, wissenschaftlich fundierte Lösungen für die Herausforderungen der digitalen Transformation zu entwickeln. Ich lege großen Wert auf Diversität und Inklusion in der Lehre, um ein inspirierendes Lernumfeld zu schaffen, das Studierende unterschiedlicher Hintergründe motiviert und befähigt, sich aktiv an der Gestaltung der digitalen Zukunft zu beteiligen.
Beratungs- und Vorstandsfunktionen
Strategische Verantwortung für unsere gemeinsame digitale Zukunft
In den letzten zwei Jahrzehnten habe ich mein Fachwissen in Multimedia, Mensch-Computer-Interaktion, digitaler Transformation und verantwortungsvoller Technologieentwicklung gezielt eingesetzt, um Forschung, Industrie und Politik zu beraten und mitzugestalten. Mit meiner Expertise wirke ich in Gremien, Beiräten und Beratungsgremien, treibe strategische Entscheidungen voran, setze Impulse für Förderprogramme und gestalte digitale Innovationen aktiv mit. Mein Ziel ist es, Technologie nicht nur exzellent und innovativ, sondern auch verantwortungsvoll und mit echtem Mehrwert für die Gesellschaft zu entwickeln. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene arbeite ich an einer digitalen Zukunft, die Fortschritt mit Ethik verbindet und den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
- Fachkollegium für Informatik der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG): Gewähltes wissenschaftliches Mitglied (Fachkollegiatin) des DFG-Fachkollegiums Informatik (2016-2024). Sprecherin dieses Gremiums 2020-2024.
- Mitglied im digitalRat.niedersachsen: Berufenes sachverständiges Mitglied des Gremiums digitalRat.Niedersachen des Landes Niedersachsen zur Beratung der Landesregierung in übergreifenden Fragen und der strategischen Ausrichtung der Digitalisierung. Berufung im Jahr 2017 und im Jahr 2023.
- Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
- Leiterin der Arbeitsgruppe Geschäftsmodellinnovationen der Plattform für Lernende Systeme: Leiterin der AG Geschäftsmodellinnovationen der Plattform für Künstliche Intelligenz (PLS) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Die Arbeitsgruppe identifiziert und analysiert neue Geschäftsmodelle auf der Basis von Künstlicher Intelligenz sowie das wirtschaftliche Potenzial selbstlernender Systeme. Seit 2019.
- Mitglied des Kuratoriums des Forschungszentrums Informatik in Karlsruhe (FZI): Sachverständiges Mitglied im Kuratoriums, das das FZI hinsichtlich der langfristigen strategischen Ausrichtung, der effektiven Gestaltung des Technologietransfers und der Sicherung der wissenschaftlichen Exzellenz berät.
- Mitglied der Jury des Helene-Lange-Preises der EWE-Stiftung: Sachverständiges Mitglied der Helene-Lange-Preis-Jury mit Mitgliedern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, die über ein breites Erfahrungsspektrum und sehr unterschiedliche Perspektiven verfügen.
- Mitglied im Digitalisierungsbeirat von CEWE: Mitglied des Digitalisierungsbeirats, der CEWE bei der Entwicklung neuer Technologien unterstützt und diese bewertet.
- Mitglied des Kuratoriums der Neumüller CEWE COLOR Stiftung: Der Beirat überwacht und unterstützt die Neumüller CEWE COLOR Stiftung und berät andere Gremien der Stiftung, seit 2024.
- Mitglied des Vorstandes des OFFIS Institut für Informatik: Strategische Verantwortung für die Ausrichtung des Forschungsinstituts und Sprecherin der Bereiche Gesellschaft und Produktion. Seit 2013.
Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt
Förderung von Frauen und Diversität in Wissenschaft und Technologie
Im Laufe meiner Karriere habe ich mich mit großer Leidenschaft für Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt in Wissenschaft und Technologie eingesetzt. Über die Jahre hinweg habe ich zahlreiche Veranstaltungen, Workshops und Mentoring-Programme organisiert und aktiv daran teilgenommen, um Frauen und unterrepräsentierte Gruppen in MINT-Fächern zu stärken. Ich habe Initiativen ins Leben gerufen und geleitet, die eine inklusive akademische und berufliche Umgebung fördern, sodass vielfältige Perspektiven die Zukunft der digitalen Innovation prägen.
Ein bedeutender Meilenstein meiner Bemühungen ist die „25 in 25“-Strategie für Geschlechtergerechtigkeit, durch die es gelungen ist, den Anteil weiblicher Wissenschaftlerinnen am OFFIS – Institut für Informatik zu verdoppeln. Diese Initiative zeigt, dass gezielte Maßnahmen und strukturierte Unterstützung nachhaltige Veränderungen in traditionell männerdominierten Bereichen bewirken können. Innerhalb von fünf Jahren hat das Institut den Frauenanteil unter Forschenden sowie in wissenschaftlichen Gremien und Ausschüssen verdoppelt.
Über institutionelle Strategien hinaus engagiere ich mich intensiv für die Förderung und Unterstützung von Wissenschaftlerinnen, indem ich Studierende und Forschende in ihrer akademischen und beruflichen Laufbahn begleite und starke Netzwerke aufbaue. Durch meine Mitwirkung in Expertengremien, Förderinstitutionen und politischen Entscheidungsgremien setze ich mich aktiv für Vielfalt, Chancengleichheit und nachhaltige Karrierewege für Frauen in Wissenschaft und Technologie ein.