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Schnettler, S. & J. Huinink (2024). Biosocial and evolutionary approaches in sociology. Special Issue, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. SpringerVS. (Open Access)

Freiraum 2022: Kuratierte Methodenlehre für den "flipped classroom" im 21. Jahrhundert

Mit dem Konzept der kuratierten Methodenlehre entsteht im durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre innerhalb der Ausschreibung „Freiraum 2022“ geförderten Projekts eine Modulform, die auf die Realität des digitalen 21. Jahrhunderts zugeschnitten ist. Bestehende exzellente Lehrressourcen werden kuratiert und den Studierenden im Rahmen einer „flipped classroom“ Veranstaltung als digitale Lernressourcen zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig soll ein echter Mehrwert für die Präsenzlehre geschaffen werden, in dem diese durch interaktivere und praxisorientierte Formate intensiviert wird.

Schon vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 wurde die Lehre in den Modulen Statistik I und Statistik II auf das „flipped classroom“ Prinzip umgestellt: Die Studierenden schauen bereits vor der Vorlesungssitzung eigens produzierte Lernvideos, die Präsenzzeit wird zur Veranschaulichung, Vertiefung und Anwendung der Inhalte genutzt. Zusätzlich zum bestehenden Angebot soll nun im Rahmen des Projektes das Lernangebot für die Studierenden erweitert werden. Exzellente Lernressourcen, die für den Bereich der Statistik- und Methodenlehre bereits zahlreich online verfügbar sind, werden zu einem optimalen Curriculum zusammengefügt, das einen hohen Grad an Flexibilität und Anpassung an die individuellen Anforderungen der Studierenden ermöglicht. Wie im gewöhnlichen „flipped classroom“ greifen die Studierenden auf die entsprechenden kuratierten Inhalte vor der jeweiligen Vorlesung zu; in der eigentlichen Präsenzzeit werden dann keine neuen Inhalte vorgestellt, sondern Fragen der Studierenden besprochen und die erlernten Themen vertieft und anhand von Beispielen angewendet.

Das geplante Lernportfolio ermöglicht den Studierenden nicht nur die Beschäftigung mit den Inhalten in einem individuellen Tempo, sondern auch die Möglichkeit nach eigenen Präferenzen aus verschiedenen Formaten wie Videos, Podcasts, Folien und Übungsaufgaben auszuwählen und während der Auseinandersetzung mit dem Material einen Eindruck zu bekommen, ob die durch das Modul vorgegebenen Lernziele im Lauf des Semesters erreicht werden. Die durch das Vorhandensein eines solchen flexiblen Portfolios freiwerdenden Ressourcen, die zuvor durch die wiederholte Erstellung eigener Materialien durch die Lehrenden selbst gebunden waren, sollen perspektivisch für individuelle Betreuungsangebote und die praxisorientierte Begleitung von studentischen Einzel- und Gruppenarbeiten genutzt werden.

Neben einer Flexibilisierung von Curricula bietet die kuratierte Lehre auch didaktische Vorteile für die Lehrenden, sowie eine Weiterentwicklung der Lernziele. Einführende Module in Grundlagen der Statistik und in die sozialwissenschaftlichen Methoden bilden, gemeinsam mit den fachspezifischen Grundlagen, häufig die Eingangsphase von Bachelorstudiengängen. Studierenden in der Studieneingangsphase fehlt vielfach noch die Kompetenz, gute Informationsquellen von schlechten zu unterscheiden und die einschlägigen Expert:innen eines Forschungsgebietes zu identifizieren. Durch einen transparenten und gut kommunizierten Auswahlprozess der Lernmaterialien, kann die kuratierte Lehre zusätzlich genutzt werden, um die Medienkompetenz in Bezug auf wissenschaftliche Inhalte im Internet zu steigern.

Nicht zuletzt ermöglicht die kuratierte Methodenlehre auch eine verbesserte fakultätsübergreifende Zusammenarbeit in der Methodenlehre. In der kuratierten Lehre lassen sich Synergien schaffen durch fachübergreifend oder sogar universitätsübergreifend bearbeitete Lernportfolios, die als „open educational ressource“ (OER) zur Verfügung gestellt werden können. Auch der im Projektverlauf erstellte Katalog von Lernressourcen soll als OER zur Verfügung gestellt werden.

Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich gern an Lena Dahlhaus (lena.dahlhaus@uol.de) oder Sebastian Schnettler (sebastian.schnettler@uol.de).

Webmaster (Stand: 05.11.2024)  | 
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