Gedächtnis und Geschlecht

Gedächtnis und Geschlecht

Leitung:Prof. Dr. Karen Ellwanger, Prof. Dr. Silke Wenk

Dieses Forschungsfeld betraff ein Desiderat sowohl in kursierenden Gedächtnistheorien und Gedenkpolitiken, die die Kategorie Geschlecht meist vernachlässigen, als auch in der Geschlechterforschung in Sozial- und Kulturwissenschaften, die (insbesondere nach dem „performative turn“) Fragen von Gedächtnis und Erinnerung weitestgehend ausblendet. Leitende Fragestellung war, in welcher Weise Repräsentationen von Vergangenem und dominante Formen der Erinnerung und Gedenkpolitik durch geschlechtsspezifische Codierungen bestimmt sind (bzw. auch diese mit verfestigen) und auch nicht-intendierte Effekte in Hinsicht auf Herrschafts- und Machtverhältnisse haben.
Problemfelder waren:

  •  die Bedeutung von Geschlechterbildern in Deutungsmustern des nationalsozialistischen Genozids in Praktiken und Darstellungen des Gedenkens und der Vermittlung historischen Wissens (zum Beispiel auch in Kooperationen mit der Gedenkstätte Ravensbrück),
  • das Gendering materieller Kultur in musealen Präsentationen und Möglichkeiten und Grenzen der Herstellung minorisierter Erinnerungskulturen vor dem Hintergrund postkolonialer Kritik an Identitätskonzepten und -politiken,
  •  Fragen nach Gedächtnis und Erinnerung im Kontext von Migration, Globalisierung und sozialer Bewegung

Zentrale Publikationen:

Wenk, Silke (2006): Visual Politics, Memory, and Gender. In: Ulrike Auga u. Christina von Braun (Hg.): Gender: Order and Disorder (Druck in Vorbereitung)

Wenk, Silke (2005): GenderMemory. Repräsentationen von Gedächtnis, Erinnerung und Geschlecht. FrauenKunstWissenschaft, Nr. 39, Redaktion zusammen mit Josch Hoenes u.a., Marburg

Eschebach, Insa/Jacobeit, Sigrid/Wenk, Silke (2002): Gedächtnis und Geschlecht. Deutungsmuster in Darstellungen des nationalsozialistischen Genozids, Frankfurt/M. u. New York
 

(Stand: 19.01.2024)  | 
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