Schulische Inklusion - Koop 04.02.2016
Schulische Inklusion - Koop 04.02.2016
Schulen haben den gesetzlichen Auftrag, Kindern aus unterschiedlichen Lebenslagen das gleiche Recht auf Bildung und Teilhabe zu bieten. Damit Schule diesen Auftrag der Inklusion erfolgreich und systematisch umsetzen kann, braucht es die Expertise von verschiedenen Kooperationspartnern. Einer der zentralen Kooperationspartner ist die Jugendhilfe. Mit ihren Leistungen kann sie wesentlich zum Gelingen schulischer Inklusion beitragen.
Fachkräfte im Lehrer_innen-Beruf erhalten oft noch erst in der Praxis Einblick in die Anforderungen, die sich für sie in der Kooperation mit den Akteuren der Jugendhilfe ergeben, beispielsweise wenn es um eine gute Abstimmung der eigenen Arbeit mit Akteuren der Einzelfallhilfe für einzelne Kinder geht, wenn die alltägliche Zusammenarbeit mit Kolleg_innen aus der Schulsozialarbeit oder die Vernetzung mit Mitarbeiter_innen der Jugendhilfe in der Ganztagsschule gestaltet wird.
Für angehende Lehrkräfte ist die Kenntnis der Leistungen von Jugendhilfe gerade im Hinblick auf ihre Professionalisierung für die Entwicklung schulischer Inklusion zentral.
Der Fachtag bietet für Lehrende in der Lehramtsausbildung einen Rahmen, sich einen kompakten Überblick über zentrale Arbeitsbereiche der Jugendhilfe zu verschaffen. Der Vortrag gibt Impulse, wie die schulische Kooperation mit Jugendhilfe zur Unterstützung kindlicher Entwicklung beitragen kann. In den Workshops haben sie die Chance, sich bei erfahrenen Referent_innen aus der Jugendhilfe vor Ort in Oldenburg und umzu über ihre Arbeit zu informieren und auszutauschen.
Hauptvortrag
Kooperation von Familie, Kita und Schule im inklusiven Übergang und
ihre Bedeutung für die kindliche Entwicklung
Dr. Michael Lichtblau
Leibnitz-Universität Hannover, Institut für Sonderpädagogik
Wie internationale Forschungsergebnisse belegen, besitzt die professionell gestaltete Kooperation zwischen Kindertageseinrichtung und Schule und deren gezielte Kooperation mit dem Elternhaus eine besondere Bedeutung für einen erfolgreichen Start in die Schule. Die Jugendhilfe ist mehrheitlich Träger von Kindertageseinrichtungen, strukturell, personell und inhaltlich ist die Schule oft anders gestaltet. Der Vortrag gibt einen Überblick über Forschungsergebnisse zur Gestaltung der Kooperationen am Übergang Kindergarten - Schule speziell unter inklusiver Perspektive. Der Einblick in Fallbeispiele ermöglicht exemplarisch die Einsicht in Fragen wie: Was braucht es, damit Jugendhilfe und Schule Kinder in ihrer Bildungsbiografie wirksam unterstützen können? Wo liegen Stolpersteine?
Vorgestellt wird ein inklusives Transitionskonzept, das maßgeblich auf der Kooperation dieser Systeme aufbaut und im Sinne schulischer Inklusion versucht, Lernentwicklungsverläufe von Kindern institutionsübergreifend und im wechselseitigen Austausch fortzuführen.
Informationen zum Referenten:
Dr. Michael Lichtblau ist Tischler, Psychologe, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut in Ausbildung und als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung „Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen“ des Instituts für Sonderpädagogik an der Leibniz Universität Hannover tätig.
Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kindliche Interessenentwicklung, Transition vom Elementar- in den Primarbereich, Inklusion in Kita und Schule sowie Kindheit und soziokulturelle Benachteiligung. Er ist Mitbegründer und Sprecher des Forschungsnetzwerkes Frühkindliche Bildung und Entwicklung der Leibniz Universität Hannover (www.ffbe.uni-hannover.de).
Den Flyer zur Tagung finden Sie hier.
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